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Die Grundlage des Heilens

Aus der April 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In gewissem Sinne wäre es eine große Anmaßung, wenn jemand erklären würde, er könne das Wirken des Geistes verstehen und erklären. Nichtsdestoweniger berechtigen uns die Lehren Jesu zu der Behauptung, daß man „die Tiefen der Gottheit” verstehen lernen kann. Der Meister hatte offenbar ein klares Verständnis vom Wesen Gottes und Seinem Wirken, denn sonst hätte er nicht den Sturm stillen, die Kranken heilen und die Toten auferwecken können. Der Apostel Paulus gibt in seinem Brief an die Epheser deutlich zu verstehen, daß es auch uns möglich ist, die Wahrheit in Bezug auf den Vater zu erkennen, wie Jesus sie erkannte, denn er spricht von einer Zeit, da alle Gläubigen würden „zur Einigkeit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes [der Erkenntnis, die der Sohn Gottes hatte], gelangen und ein vollkommener Mann werden, nach dem vollen Maße der Größe Christi” (Züricher Bibel). Diese Erkenntnis der Wahrheit und ihrer Gesetze ist schon jetzt für uns erreichbar, denn der Apostel fügt hinzu, wir sollten „wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus.”

Wer über diesen Gegenstand weiter nachdenkt, wird sehr viel gewinnen, wenn er die Erklärung Jesu: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen”, neben die folgende Erklärung des Apostels Paulus stellt: „Darum von nun an kennen wir niemand nach dem Fleisch; und ob wir auch Christum gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr.” Diese Äußerungen können doch nichts andres bedeuten, als daß uns die Wahrheit von dem Glauben an das Materielle befreien wird, und zwar hat dies auf den Menschen wie auf das ganze Weltall Bezug.

Die Wahrheit kann nichts andres vernichten als die Unwahrheit. Da Jesus mit dem Wort der Wahrheit die materiellen Gesetze fortwährend umstieß, so ist es offenbar, daß die Materie mit ihren angeblichen Gesetzen bloß in der irrigen Vorstellung besteht. Hieraus erklärt sich Jesu Macht über die Materie. Es folgt ferner, daß Heilung und geistiges Wachstum in der Erkenntnis der Wahrheit Hand in Hand gehen. Falsche Ideen und materielle Vorstellungen sind an allen Erscheinungsformen der Disharmonie schuld. Sie müssen daher den richtigen Ideen und dem geistigen Verständnis weichen. Dem Sinne nach lautete der Aufruf zum Fortschritt in all den Jahrhunderten: „Wache auf, der du schläfest”. Richtig verstanden sind diese Worte eine Aufforderung an die Menschheit, die falschen Vorstellungen aufzugeben und Herz und Geist der beweisbaren Wahrheit zu öffnen — mit andern Worten, Christian Scientisten zu werden. Die Erklärung des Apostels, daß man niemand nach dem Fleisch kennen solle, ist gewiß vielsagend. Sie weist hin auf die Gesetzlosigkeit und Unrichtigkeit der materiellen Auffassung von der Wirklichkeit. „Niemand nach dem Fleisch” erkennen heißt, den Menschen als gottgleich ansehen — den Glauben an das materielle Selbst ablegen und sich demselben nicht mehr zu unterwerfen. Wer diesen Standpunkt einnimmt, beherrscht die Sachlage. Wäre die angebliche Substanz der Materie wirklich, so müßte es als unklug und unchristlich bezeichnet werden, sie zu ignorieren, da die Wahrheit alles Wahre anerkennt. Was nicht von der Wahrheit anerkannt wird, muß falsch sein. Dies ist der Schlüssel zu den scheinbar schwierigen Problemen des Lebens, die wir zu lösen haben; er öffnet uns die Tür zum Erfolg.

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