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Starke Gründe

Aus der November 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Welt hat ihren Götzendienst nicht aufgegeben, weil sie zu zivilisiert geworden ist um sich vor steinernen Bildern zu beugen. Die heutigen Götzen sind keine goldene Kälber, keine olympische Gottheiten, mit mehr als dem gewöhnlichen Anteil menschlicher Untugenden; sie sind die Untugenden selbst, die von diesen Gottheiten entlehnt und als Gedankenbilder festgehalten werden. „Lasset eure Sache herkommen, spricht der Herr; bringet eure stärksten Gründe hervor, spricht der König Jakobs“ (Zürcher Bibel), schreibt der Prophet Jesaja an einer Stelle. Eine bessere Übersetzung lautet: bringet eure Götzen hervor. Jesaja wußte vollkommen, daß der Mensch die Begierden, an denen er festhält, zu seinen Götzen macht, und daß es gleichgültig ist ob es gegossene Kälber, Bilder von Dagon, von Baal oder von irgend etwas anderem sind. Er wußte, daß es starke Gründe sind, solange man sich in Gedanken daran klammert. Die einfache Wahrheit ist, daß alles ein Götze ist, was die Verwirklichung des Prinzips verhindert. „Es ist nur eine Annahme,“ schreibt Mrs. Eddy auf Seite 346 von „Miscellaneous Writings,“ „daß es eine Gott entgegengesetzte Intelligenz gebe. Diese Annahme ist eine Form des Götzendienstes und sie ist nicht wahrer und nicht wirklicher, als daß das in Holz geschnitzte Bildnis Gott sei.“

Das Merkwürdige ist aber, daß, obschon die Bibel von einem Ende bis zum anderen voller Warnungen ist über dieses Thema, ihre Leser sich im allgemeinen mit dem Glauben zufrieden geben, sie seien frei von Götzen, weil sie keine Bilder anbeten. Sie vergessen, daß ihre starken Gründe ihre Götzen sind, und daß diese starken Gründe gerade so behandelt werden müssen, wie die Propheten Israel immer empfahlen die Bilder zu behandeln; das heißt, daß sie aus dem Bewußtsein verbannt und gänzlich zerstört werden müssen. Es ist von sehr wenig Nutzen über das Prinzip zu sprechen und sich an das Bild des Tieres zu klammern. Jesus machte das ganz klar als er sagte: „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: ,Du sollst nicht ehebrechen.' Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.“ Nur indem die Welt allmählich lernt, daß alle Ursache mental ist, fängt sie an zu verstehen, daß das Böse ganz mental ist, daß es nichts als die Nachahmung des Guten, des göttlichen Gemütes, ist, daß es ein hypnotischer Einfluß ist, der das menschliche Bewußtsein überfluten möchte, und daß es nur durch die Erkenntnis, daß seine Existenz nur eine angenommene ist, durch das Verständnis der Unendlichkeit des göttlichen Gemütes, überwunden wird.

Heute lesen Männer und Frauen die Geschichten des Olympes und wundern sich, wie Leute, die von den großen griechischen Philosophern gelehrt wurden, eine so falsche und kindische Theologie annehmen konnten. Doch während sie sich von den materiellen Persönlichkeiten von Zeus und Aphrodite, von Ares und Hera frei machten, hielten sie an ihren mentalen Eigenschaften fest. Der neue Olymp ist der Katalog der Begierden des Fleisches, die Paulus so getreulich aufzählt; „Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen.“ Alle diese können in dem verachteten Olymp unter den Namen von Göttern gefunden werden, doch findet man sie auch heute im menschlichen Herzen, nur werden sie jetzt, wie Jesaja gesagt, starke Gründe anstatt Götzenbilder genannt.

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