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Stille

Aus der November 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Inmitten des Lärmes und der Hast der Stadt mag man sich nach der Stille der Berge oder der Stille des Waldes sehnen; aber in physischer Einsamkeit, weit entfernt von Eisenbahnen und Menschen, sehnt man sich vielleicht nach dem Stadtleben. Ein jedes dieser Verlangen entspringt der Tatsache, daß man sich auf den sterblichen Sinn verläßt, der, in der Christian Science, durch die wahrhaft tätige, von irdischen Umständen unabhängige Ruhe des göttlichen Gemütes ersetzt werden muß. „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin“ ist eine Anerkennung, daß das unendliche Gemüt das immer gegenwärtige Ich bin ist, das sich, hier und jetzt, mit Kraft, Sicherheit und Befriedigung ausdrückt, trotz irgendwelcher Wirrnis unzusammenhängender Ereignisse und Geräusche. Der wirkliche Mensch, die Offenbarwerdung des einen Ich bin, ist ruhig und freudevoll, weil er seine ganze Aufmerksamkeit der wahren Ursache schenkt. Im Reich des unendlichen Gemütes, wo die allgenügende Wirklichkeit von jeder von den materiellen Sinnen wahrgenommenen Nachahmung ist, kann man unmöglich von etwas Nichtexistierendem berührt werden; tatsächlich gibt es gar nichts außerhalb der Allheit des Prinzips und Seinem geistigen Ausdruck.

Geistige Stille ist weder Untätigkeit noch ein Zustand den man gewöhnlich Konzentrierung nennt; denn der bloße Versuch den menschlichen Gedanken auf gewisse Punkte zu konzentrieren ist ein Glaube an die Macht des sterblichen Gemütes und nicht die freie Gewißheit des richtigen Denkens, das göttliche Intelligenz ausdrückt. Die eigentliche Annahme, daß man den menschlichen Gedanken in einem Punkte sammeln könne, ist eine Annahme höchster Begrenzung, das angenommene Gegenteil des unendlichen Gemütes, das sich selbst als geistige Idee offenbart. Seine ganze Aufmerksamkeit auf das Prinzip und seine Idee zu lenken, bedeutet darum unendlich mehr als ein Versuch den menschlichen Gedanken auf menschliche Begriffe zu konzentrieren. Hingebung ist ein Wort von einer weit größeren Bedeutung als das Wort Konzentration, ein, in der Christian Science, wenig gebrauchter Ausdruck. Hingebung zum Prinzip ist frei, ordnungsgemäß und energisch, ohne eine Spur menschlicher Rührung oder Intensität.

Findet jemand je Schwierigkeiten in seinem Studium der Christian Science, das, was er liest, zu verstehen, oder anläßlich irgendeines Problemes die Anwendung der Wahrheit für sich selbst auszudenken, so tut er wohl daran, gerade da, zu der Tatsache zu erwachen, daß es ihm gleichgültig ist, was das sterbliche Gemüt zu denken glaubt, weil er weiß, daß das eine Gemüt sich immer der geistigen Leistungsfähigkeit bewußt ist. Die Erkenntnis dieser Tatsache bringt ihn sofort von den Wanderungen der sterblichen Illusion in die sichere Wirklichkeit zurück. Wenn auch die Unendlichkeit des göttlichen Gemütes und Seiner Idee durch mannigfaltige Gegenströmungen menschlicher Gedanken nachgeahmt zu werden scheint, so bleibt es doch immer wahr, daß die unendliche Intelligenz das einzige ist, das sich wirklich bewußt ist. Die Wahrheit ist wahr, selbst wenn das sterbliche Gemüt zu irren scheint; und früher oder später muß all die Nichtsheit des Irrtums vor der Gegenwart der unendlichen Tatsächlichkeit fallen.

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