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Vollkommenheit ist Feststehend

Aus der November 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vollkommenheit kann nur auf einem Weg erlangt werden, und der ist: ein einfältig Auge zu haben für ihre immer gegenwärtige Wirklichkeit, diese Minute, allüberall. Vom Gesichtspunkt der Welt aus gesehen, ist Vollkommenheit als ein in einer fernen Zukunft liegendes Ziel aufgesetzt worden, zu dem eine enge Straße führt; etwas nach dem man streben sollte, das aber in dieser Welt unerreichbar ist. Es ist in der Tat interessant zu beobachten, wie viele berühmte Schriftsteller angedeutet oder auch deutlich gesagt haben, daß Vollkommenheit zu weit von einer praktischen Verwirklichung entfernt sei, um je erreicht werden zu können. Und doch hat uns Jesus sehr deutlich zu verstehen gegeben, daß nichts Geringeres als Vollkommenheit ausgedrückt und demonstriert werden muß, und nirgends in seinen Lehren zeigte er irgendwelche Geduld mit einem Ausgleich in bezug auf diesen Punkt, er erkannte keine Abstufungen des Guten oder des Bösen, keine allmählichen Steigerungen an, nur Vollkommenheit und nichts weniger.

Seitdem Mary Baker Eddy der Welt das wunderbare Geschenk des Lehrbuches der Christian Science, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ und ihren anderen Werken, gegeben hat, haben hunderte und tausende von Menschen die Logik von einem immer gegenwärtigen, vollkommenen Gott, einem göttlichen Prinzip, und dem Menschen als der vollkommene Ausdruck seines Wesens, zugegeben. Es gibt viele, die durch Mrs. Eddys Erklärung der dualistischen Darstellung von der Schöpfung des Menschen, im ersten Buch Mose, unermeßlich gesegnet worden sind. Sie sehen jetzt den Menschen als eine geistige Schöpfung an, immer und ewig die gleiche vollständige Vollkommenheit des Schöpfers ausdrückend. Doch ist es ratsam den Gedanken zu prüfen und ganz sicher zu sein, daß keine Spuren einer Annahme von einer Schöpfungsnachahmung in den dunkeln Schlupfwinkeln menschlicher Ausgleiche lauern, keine solchen Annahmen, wie das Dasein von einem geistigen Menschen und einem materiellen Menschen, einem wahren Menschen und einer menschlichen Nachahmung. Ganz unmerklich folgern wir vielleicht — wenn der Gedanke unbewacht ist — daß, obschon wir von der Vollkommenheit des wirklichen Selbst wissen, wir uns doch mit einem menschlichen Selbst abfinden und in dieser Richtung unsere Vollkommenheit und unsere Harmonie durch die Demonstration schmerzloser Materie und eines gutaussehenden Körpers beweisen müssen. Dieses Wort wirklich, wenn es gebraucht wird um zwischen zwei scheinbar verschiedenen Daseinszuständen zu unterscheiden, ist oft der Deckmantel, hinter dem der Gedankenausgleich verbirgt. Es ist ein Leichtes zuzugeben, daß Gott des Menschen wirkliches Bewußtsein ist, daß das Sein geistig und daß das wirkliche Selbst vollkommen ist, aber sind wir uns gleichzeitig, und ohne Rückhalt, bewußt, daß dieses wirkliche Bewußtsein, Wesen und Selbst, das einzige Bewußtsein, Wesen und Selbst ist, das es gibt?

Vor einigen Jahrzehnten wurde eine jede Erwägung von der Substanzlosigkeit oder Nichtsheit der Materie als eine aufsehenerregende Behauptung angesehen, aber heute wird von denkenden Wissenschaftern allgemein zugegeben, daß die Materie, trotz ihres äußeren Scheinens, wenn richtig analysiert, ganz und gar keine Wesenheit hat. Dessenungeachtet hat die Welt diese Tatsache noch nicht genügend angenommen um ihren Glauben an materielle Dinge aufzugeben, und selbst solche, die die Wahrheit kennen, machen, vielleicht mehr als sie es selbst wissen, Kompromisse in ihren Gedanken und in ihren Behauptungen, in Übereinstimmung mit den allgemeinen materiellen Annahmen. Die Materie ist eine Verneinung, und alles Absolute ist natürlich ihr direktes Gegenteil und wird von dem menschlichen Denken mit Widerwillen angenommen, aber die Tatsache steht fest (nicht trotz sondern an Stelle der allgemeinen Annahmen), daß es nur eine Wahrheit gibt über das Dasein und das Universum, und daß die Wahrheit nicht durch Kompromisse und stufenweise Schritte erreicht wird, und nicht notwendigerweise durch Jahre der Vorbereitung und des Wachstums, sondern durch augenblickliche Vergegenwärtigung und indem man sich absolut auf die Unendlichkeit und Unsterblichkeit der geistigen Wirklichkeit stützt, ohne selbst ein zeitliches Gegenteil anzuerkennen. Absolut gesprochen ist die Christian Science kein Heilmittel für menschliche Disharmonien; sie ist die Wahrheit über deren Unwirklichkeit. Sie fängt nicht mit Verneinungen an, die sie in Wirklichkeiten umwandelt; sie beginnt mit Wirklichkeiten und beweist die Nichtsheit der Illusion. Gerade jetzt ist die Zeit der Vollkommenheit, und gerade jetzt ist Vollkommenheit die gegenwärtige Wirklichkeit, welche nur erkannt, angenommen und im ganzen Umfang unserer gegenwärtigen Vision demonstriert werden muß, um die mannigfachen Beweise von der Wahrheit und Ausführbarkeit solchen Folgerns zu bringen.

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