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Bejahend im Gegensatz zu verneinend

[Besonders für junge Leute geschrieben]

Aus der Dezember 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Schüler haben Debatten zugehört, und manche haben sich daran beteiligt. Man nimmt dabei für die bejahende oder die verneinende Seite einer gewählten Frage Stellung, und es wird erwartet, daß jeder Beteiligte die von ihm für oder gegen die Sache vorgebrachten Punkte möglichst unwiderleglich beweist. Wie sehr dies doch unserem täglichen Leben gleicht! Wir müssen wahrlich sehr oft am Tage entscheiden, wie wir uns zu allerhand Fragen stellen. Vieles, was zu Fortschritt in der Ausbildung und zu größerem Glück führt, hängt von unserer rechten Entscheidung ab.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” stellt Mrs. Eddy die beiden wichtigen Erklärungen auf: „Wahrheit ist bejahend und verleiht Harmonie” (S. 418), und: „Das Böse ist eine Verneinung, weil es die Abwesenheit der Wahrheit ist” (S. 186). Vom Bösen — der Verneinung — kommt jedoch in schlauer Verkleidung mancher Vorwand, der geltend machen möchte, daß er etwas Wünschenswertes sei, das zu bejahen ist.

Haben wir je versucht, unser Denken einen Tag lang auf die bejahende Seite dieser Gegensätze einzustellen und streng über die mentalen Gegner im Denken zu wachen? Laßt uns sehen, was diese Gegensätze vertreten! Auf seiten der Bejahung befindet sich die Erklärung und Anerkennung der unanfechtbaren, unwiderleglichen und unbestrittenen Tatsache. Auf seiten der Verneinung oder des Bösen befinden sich die Fabeln Streit und Anmaßung, die nie der Wahrheit gleichgestellt werden können. Wir können von diesem Schluß praktischen Gebrauch machen, wenn wir die Neigungen unseres Denkens sorgfältig abwägen und wissen, daß das göttliche, unfehlbare Prinzip die wahre Norm ist.

Stellen wir uns auf die bejahende Seite, die Seite des Guten, indem wir „formgetreu” Nächstenliebe üben und auf andere Rücksicht nehmen, ohne uns verleiten zu lassen, neidisch auf die Leistung eines andern zu blicken? Die Christliche Wissenschaft zeigt klar die Überlegenheit uneigennützigen Lebens. Fröhlichkeit, Offenheit, Lauterkeit, Wertschätzung, Hilfsbereitschaft und Geselligkeit sichern sogar dem Schüchternen einen Platz im Herzen und Vorhaben anderer. Es ist ein interessanter Versuch, die Bilanz seines eigenen Denkens zu ziehen. Es besteht eine scharfe Grenze zwischen Gut und Schlecht, die die entsprechenden Handlungen kennzeichnet, wenn sie ihre Herkunft aufrechterhalten wollen. „Es ist nichts gut oder böse; das Denken macht es erst so”, ist eine klassische Binsenwahrheit, die Shakespheare äußerte. Wie unklug es doch ist, die Tage unserer Prüfung dadurch zu verdüstern, daß wir der Furcht: „Ich komme nicht mit”, Zugeständnisse machen! Es ist gerade so, wie wenn man sich beim „Seilziehen” auf der schwächeren Seite befindet und schon im voraus überzeugt ist, daß man nicht genügend Kraft hat. Jesu Worte: „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch”, geben einem Mut; denn er war immer auf der rechten Seite.

Ein Realschüler ging eines Mittags zu einem christlich-wissenschaftlichen Ausüber, um „es mit ihm zu besprechen”, da er wegen Schmerzen schon zwei Nächte nicht geschlafen hatte. Die Störung war nach seiner Aussage dadurch verursacht, daß ein Ball, den er mit dem Schläger treffen wollte, ihn an den Kopf traf. Wie merklich doch die verneinenden Gedanken ihn beeinflußten! Es wurde ihm nun geholfen, seinen Begriff von der bejahenden Wahrheit des Seins des Menschen auszudrücken. Bald erwachte in ihm das Interesse, die Bejahungen und Verneinungen in „der wissenschaftlichen Erklärung des Seins” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468) zu unterscheiden. Mit den Worten war er vertraut; aber ihre Bedeutung wurde ihm klarer, als er sie auf sich selber als Kind Gottes anwandte. Folgende Stelle las er laut: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem. Geist ist unsterbliche Wahrheit; Materie ist sterblicher Irrtum. Geist ist das Wirkliche und Ewige; Materie ist das Unwirkliche und Zeitliche. Geist ist Gott, und der Mensch ist Sein Bild und Gleichnis. Folglich ist der Mensch nicht materiell; er ist geistig”. Nun gewann das bejahende Gute die Oberhand in seinem Denken. Die Wahrheit seines geistigen Selbst siegte und wurde bald körperlich offenbar; „denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig”.

Wie glücklich doch die Jugend ist, der es vergönnt ist, die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule zu besuchen! Dort wird die Grundlage würdigen Strebens gelehrt und das Senklot der Wahrheit als Genauigkeitsnorm gegeben. „Siehe, ich will eine Bleischnur ziehen mitten durch mein Volk Israel”, erklärte Gott dem Propheten Amos, und diese Probe ist ebenso heute anwendbar. Der Widerstreit, dem man beim Erlangen des Glückes geistigen Wohlergehens begegnet, löst sich, wie man sagen kann, in das Annehmen des Guten und das Zurückweisen des Irrtums auf. Wir können recht wählen!

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