Als Schüler der Christlichen Wissenschaft sind wir zum Verständnis vieler bisher nicht erkannter geistiger Tatsachen erwacht. Gehen wir bei allem unserem Folgern von der Voraussetzung aus, daß Gott, das Gute, das All ist, und daß der Mensch die Offenbarwerdung Gottes ist, und wenden wir dann diese ewigen Tatsachen auf unsere persönlichen Probleme an, so haben wir viel über die Wirklichkeiten des Seins gelernt. Und durch Anwendung dieser Wahrheiten in rechtem Denken wachsen wir im Verständnis.
Wenn wir wirklich glauben, daß Gott gut ist und den Menschen regiert, und daß Gott oder das Gemüt die einzige wirkliche Substanz ist, sind wir nicht ängstlich besorgt wegen des Glaubens, daß die Materie Substanz sei, einschließlich der darauf beruhenden Annahmen Mangel, Begrenzung, Armut, Arbeitslosigkeit, Hunger und Entmutigung.
Zuweilen mögen wir finden, daß wir in aller Aufrichtigkeit immer wieder hersagen, daß es in Gottes Gegenwart keinen Mangel gibt; da aber die menschliche Not dringend scheint, taucht das Wort „Mangel” groß und unheildrohend in unserem Denken auf. Sollte man sich nicht lieber vom ängstlichen Verneinen des Mangels wegwenden und freudig über den Reichtum oder die Fülle Gottes und über des Menschen gegenwärtiges Bekunden dieses Reichtums nachdenken? Dieser Gedanke allein enthält schon so viel Gutes, daß man Stunden leuchtenden Denkens damit ausfüllen kann. Das sichere Wissen des Reichtums Gottes ist an sich schon ein Verneinen des Mangels; denn Reichtum und Mangel wohnen nicht beieinander.
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