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„Die Gabe des heiligen Geistes”

Aus der März 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Da der große Prediger Johannes der Täufer wußte, daß die Leute sich fragten, ob er der erwartete Messias war oder nicht, erklärte er: „Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber ein Stärkerer nach mir, dem ich nicht genugsam bin, daß ich die Riemen seiner Schuhe auflöse; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen.”

Das Leben Christi Jesu einschließlich seiner vielen Heilungsbeweise läßt klar erkennen, daß der Heilige Geist—„der Geist der Wahrheit”, wie er im 14. Kapitel des Evangeliums des Johannes genannt ist—immer bei ihm war. Er bekundete diesen „Geist der Wahrheit” nicht nur in solchem Maße, daß andere erkannten, daß dieser Geist in ihm war, sondern er konnte auch seine Jünger dazu aufrütteln, daß sie ihn nach seiner Auferstehung empfingen.

Aus dem Evangelium des Johannes ist klar ersichtlich, daß der Meister sein geistiges Selbst als wesenseins mit „dem Geist der Wahrheit” betrachtete. Er erklärte seinen Jüngern, daß er wiederkommen und sie zu sich nehmen werde. Er sagte: „Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich: den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht Waisen lassen; ich komme zu euch.”

Weil sich der Erlöser der Menschheit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft klar bewußt war, war er sich seines geistigen Ursprungs und seines ewigen Einsseins mit dem Vater völlig bewußt. Was er seinen Jüngern und der Welt mitteilte, war keine übernatürliche Gabe, sondern es war die Kenntnis des göttlichen Gesetzes. Durch sein vollkommenes Widerspiegeln der Wahrheit wurde ihr geistiges Selbst erweckt, so daß sich ihnen das geistige Verständnis des wirklichen Seins erschloß und ihr eigenes Leben und das Leben anderer erleuchtete. Es wurde ihnen durch die Enthüllung des göttlichen Gesetzes am Tage der Pfingsten zuteil, wo viele zu der Wahrheit kamen, die Christus Jesus so klar gelehrt hatte.

In der Apostelgeschichte, besonders im Falle des Hauptmanns Kornelius, ist erwähnt, daß der Heilige Geist auf ihn kam. Vorher hatten die Nachfolger Jesu geglaubt, daß dieses Evangelium nur für die Juden sei. Kornelius, ein römischer Hauptmann, der offenbar von dem einen Gott gehört und Ihn allein angebetet hatte, ließ unter göttlicher Führung Petrus, der sich in einer andern Stadt aufhielt, rufen. Unmittelbar vor Ankunft der Boten bei Petrus wurde Petrus unverkennbar eine geistige Offenbarung zuteil, die ihn veranlaßte, der Aufforderung, zu Kornelius zu kommen, Folge zu leisten. Damit fing die Einführung des Christentums bei den Heiden an.

Es dürfte für alle Christlichen Wissenschafter äußerst lehrreich sein, diese Geschichte zu lesen; es ist daraus ersichtlich, daß Petrus der göttlichen Stimme gehorchte und Kornelius und seinem Hause von der geistigen Wahrheit mitteilte, die er von Christus Jesus empfangen hatte. Wir lesen, daß, während Petrus noch über die Aufgabe Christi Jesu sprach und geistige Wahrheiten verkündigte, „der heilige Geist auf alle fiel, die dem Wort zuhörten. Und die Gläubigen aus den Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, daß auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen ward.” Dies bedeutete, daß Petrus ein so klares geistiges Verständnis hatte und die Wahrheit so klar ausdrückte, daß seine Zuhörer—Kornelius und seine Angehörigen—geistig erweckt wurden, und ihnen durch das Wirken des göttlichen Gesetzes geistiges Verständnis zum Bewußtsein kam.

Viele Jahrhunderte später suchte Mary Baker Eddy nach der Wahrheit des geistigen Seins, die den von den Propheten, von Christus Jesus und den ersten Christen vollbrachten Heilungen zugrunde lag, und fand sie durch ihre eigene Heilung von einer schweren Verletzung, die sie bei einem Sturz erlitten hatte. Dies führte sie zur Entdeckung der Regeln der geistigen Wahrheit und hatte zur Folge, daß sie das Lehrbuch der Christian Science, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, schrieb und der Welt gab. In diesem Buch sagt sie (S. 332): „Jesus demonstrierte Christus; er bewies, daß Christus die göttliche Idee Gottes ist—der Heilige Geist oder Tröster, der das göttliche Prinzip, die Liebe, enthüllt, und der in alle Wahrheit leitet.”

Einem Bekannten des Verfassers war es, ehe er etwas von Christian Science wußte, nicht klar, was in den Gottesdiensten, die er besuchte, unter dem häufig erwähnten Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist zu verstehen war. Er glaubte an einen Gott; aber hier wurde ihm die Lehre dargeboten, daß in dem einen Gott drei Personen inbegriffen seien, was ihm keinen befriedigenden Begriff von der Gottheit gab. In Christian Science wurde ihm nicht nur dieser Punkt in der Religionswissenschaft, sondern auch noch vieles andere klar.

Christian Science gibt das Vorhandensein von nur einem Gott zu. „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr.” Wir lernen in dieser Wissenschaft verstehen, daß es sinnverwandte Bezeichnungen für Gott gibt, die die Unendlichkeit Seines Wesens erkennen lassen, wie zum Beispiel das Leben, die Wahrheit und die Liebe. Mrs. Eddy erklärt auf Seite 331 und 332 in Wissenschaft und Gesundheit: „Das Leben, die Wahrheit und die Liebe bilden die dreieinige Person, Gott genannt—d. h. das dreifache göttliche Prinzip, die Liebe.” Sie fügt hinzu: „Sie stellen eine Dreiheit in der Einheit dar, drei in Einem—gleich im Wesen, obwohl vielgestaltig im Amt: Gott, der Vater-Mutter; Christus, die geistige Idee der Sohnschaft; die göttliche Wissenschaft oder der Heilige Tröster. Diese Drei drücken in der göttlichen Wissenschaft die dreifältige, wesentliche Natur des Unendlichen aus. Sie weisen auch auf das göttliche Prinzip des wissenschaftlichen Seins hin, auf die intelligente Beziehung von Gott zum Menschen und zum Weltall.”

Wenn einem Christlichen Wissenschafter eine Offenbarung der Wahrheit zuteil wird, wenn sein geistiges Verständnis geweckt wird, überschattet ihn der Heilige Geist nicht infolge einer besonderen Verleihung oder Gabe von Gott, sondern deshalb, weil das göttliche Gesetz in seinem Bewußtsein gewirkt hat.

Es ist unverkennbar, daß die Führerin der Christian Science diese Gabe, den Heiligen Geist, in reichstem Maße empfing. Sie hätte nicht Wissenschaft und Gesundheit und ihre anderen Werke schreiben und der Menschheit diese große Religion geben können, wenn sie nicht so ausgestattet gewesen wäre. Ebenso zeigt die Tatsache, daß Christliche Wissenschafter in schweren Lagen einschließlich der gefährlichsten Krankheiten beständig ihre Beweise erbringen, daß sie die Gabe des Heiligen Geistes besitzen, und daß „der Geist der Wahrheit”, den Christus Jesus zu senden versprach, in Christian Science immer gegenwärtig und zugänglich ist. Dies bildet zweifellos eines der Glieder, das die Christian Science dem Urchristentum wesensgleich macht.

Die heutigen Aufgaben sind eine Herausforderung für alle, die sehen, daß diese Aufgaben im Grunde geistig gelöst werden müssen. Sollten Christliche Wissenschafter sich nicht der Aufgabe widmen, den Heiligen Geist darzutun, den Mrs. Eddy auf Seite 588 im Lehrbuch unter anderem erklärt als „die göttliche Wissenschaft”, damit bei den Friedensverhandlungen alle Teilnehmer „einmütig beieinander” sein und das sagen können, was der Geist „ihnen auszusprechen” gibt?

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