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Durch Zeugnisse danken

[Aufsatz ursprünglich in deutscher Sprache]

Aus der März 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jeden Mittwochabend werden in allen Kirchen der Christian Science in der ganzen Welt Heilungszeugnisse abgegeben, in denen für empfangene Segnungen Dankbarkeit ausgedrückt wird. Die Bedeutung dieser Zeugnisversammlungen kann nicht hoch genug geschätzt werden. Sie geben den Christlichen Wissenschaftern und den vielen Besuchern neue Hoffnung und Stärke. Wir hören dort, wie die verschiedensten Schwierigkeiten, die sich im menschlichen Leben darbieten, überwunden worden sind. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 241) schreibt unsere Führerin, Mary Baker Eddy: „Der Irrtum der Zeiten ist Predigt ohne Praxis.” Wer Hilfe sucht, findet Ermutigung in diesen Versammlungen, und die berichteten Heilungen überzeugen den Sucher, daß diese Religion anwendbar ist, und daß ihre Lehren beweisbar sind.

Wohl verhältnismäßig wenige haben Christian Science nur aus Liebe zum Guten, aus rein idealistischen Gründen oder deshalb angenommen, weil sie sofort erkannten, daß ihren Lehren die unbedingte Wahrheit über Gott und den Menschen zugrunde liegt. Viele wachsen allmählich und durch die Hilfe und das gute Beispiel von Freunden im Verständnis dieser Wissenschaft; andere wurden vielleicht durch körperliches Leiden oder seelische Not zu ihr getrieben. In den Zeugnisversammlungen können alle erfahren: „Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen.”

Die Aufmerksamkeit der Anwesenden wird nicht durch Redegewandtheit oder dadurch gefesselt, daß sich jemand eindrucksvoll zur Geltung bringt. Das Zeugnis muß vielmehr aus einem dankbaren Herzen kommen; denn Mrs. Eddy schreibt (Kirchenhandbuch, Art. VIII, Abschn. 24): „Es ist mehr als ein bloßes Aufzählen von Segnungen, es ersteigt den Gipfel des Lobes und veranschaulicht die Demonstration des Christus, der da, heilet alle deine Gebrechen‘ (Psalm 103, 3).”

Der Hauptzweck dieser von unserer Führerin so weise angeordneten Versammlungen ist der, über den erlebten Schutz und die Heilung zu berichten, die einem durch das Verständnis der Immergegenwart Gottes zuteil wurde, um Hilfesuchende aufzurichten und im Glauben zu stärken. Dies ist ein herrliches und gesegnetes Vorrecht, und nichts sollte den Christlichen Wissenschafter davon abhalten, seinen Teil beizutragen, der leidenden Menschheit zu helfen. Hier mag jemand vielleicht einwenden, er würde sehr gerne helfen, aber er habe nichts Besonderes zu sagen. Wir sollten bedenken, daß die wunderbaren Erfahrungen nicht immer die hilfreichsten sind; oft sind es die vielen kleinen Segnungen, die unzähligen Lichtblicke, die uns zuteil geworden sind, die das Herz befriedigen und uns und anderen Sonnenschein bringen. Und kann nicht jeder Christliche Wissenschafter von einer Fülle solcher Dinge erzählen?

Ein anderer Einwand kann sein, daß man viel zu sagen hätte, daß es einem aber nicht gegeben sei, sich gut auszudrücken. Diesen Einwand kann man damit zurückweisen, daß für ein Zeugnis gar keine kunstgerechte Rede nötig ist. Ein in einfachen Worten erzähltes Erlebnis, das das heilende Wirken des Gemüts erkennen läßt, oder das ruhige, wohlüberlegte Erörtern eines Punktes kann oft die Hoffnung eines Niedergeschlagenen aufrichten, der in den Gottesdienst gekommen ist, um Zuversicht zu finden, und solche Zeugnisse können auf den Zuhörer einen tieferen Eindruck machen als geschulte Redekunst. Der Apostel sagt: „Es sind mancherlei Gaben; aber es ist ein Geist.” Und Christian Science zeigt, daß dieser eine göttliche Geist die allumfassende Kraft ist, die alle, ob gelehrt oder ungelehrt, zum Guten hinlenkt. Jesaja sagt, wo er von dem Wort Gottes spricht: „Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich's sende.”

Nichts kann das ehrliche Verlangen des Christlichen Wissenschafters, seinen Mitmenschen zu helfen, unterdrücken. Wenn unser Bewußtsein sich zur Lobpreisung Gottes für Seine ewige Macht und Güte aufschwingt, findet eine Änderung im Denken statt, und wir erleben die tiefe Befriedigung eines mit Gott vereinten Herzens. Aber auch hier kann der Versucher danach trachten, die Dankbarkeit, zu der es uns innerlich drängt, durch listige Mittel zu dämpfen. Eine der tückischsten Einwendungen angreifender Gedankenbeeinflussung ist, daß die eigentliche Weihe verloren gehe, wenn man öffentlich über etwas spricht. Prüft man diese Einwendung, so findet man, daß sie tief in Selbstsucht und Furcht wurzelt. Dankbarkeit, die empfunden, aber nicht ausgedrückt wird, bringt wenig Segen. Wahre Dankbarkeit ist eine der lieblichsten Eigenschaften, die beständig weise und freudig ausgedrückt werden sollte.

Vielleicht möchte jemand gern seine Dankbarkeit ausdrücken, aber eine noch nicht überwundene Schwierigkeit kann ihn abhalten, es zu tun. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 2) schreibt Mrs. Eddy: „Nützt uns Beten etwas? Ja, das Verlangen, das da hungernd nach Gerechtigkeit ausgeht, wird von unserem Vater gesegnet und kehrt nicht leer zu uns zurück.” Selbst wenn der Dank aus verzagtem Herzen kommt—und keines Menschen. Denken ist schließlich so arm an Vertrauen und Hoffnung, daß er nicht noch eines Dankes fähig wäre—vernimmt die immer-gegenwärtige göttliche Liebe diesen Ruf des Herzens und erhört ihn. Laßt uns lernen, Dank zu sagen, so wird uns des wahren Dankes Kraft und Segen zuteil werden und unser Herz mit Mut und Frieden und Weisheit erfüllen!

Das Geben von Zeugnissen in allen Kirchen der Christian Science ist wie ein Strom lebendigen Wassers, der aus der ewigen Quelle fließt und den Durstigen Heilung und Frieden bringt. Nur einer der zehn vom Aufsatz Geheilten kehrte um, Gott zu preisen. Der Meister sagte: „Sind ihrer nicht zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte und gäbe Gott die Ehre, denn dieser Fremdling?”

Der Christliche Wissenschafter, der heute bestrebt ist, seiner hohen Aufgabe gerecht zu werden, findet, daß er immer weniger in Versuchung kommt, seine Fähigkeit und seine Freudigkeit zu begrenzen. Wer mit der Liebe und der Wahrheit arbeitet, wird immer den Lohn der Getreuen ernten. Schon viele haben die freudige Befriedigung erlebt, die über sie kam, wenn sie die Versuchung, in einer Zeugnisversammlung still zu bleiben, überwanden. Ja, auch wir können heute erleben, daß Engel uns beistehen, wie sie in der Wüste zu Christus Jesus kamen und ihm dienten, als er den Versucher endgültig abwies.

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