Mit welcher Freude muß Johannes der Täufer ausgerufen haben: „Siehe, das ist Gottes Lamm!" Prophetisch hatte er das Kommen eines Lehrers, der mächtiger als er selber war, vorausgesagt, doch augenscheinlich hatten sich ihre Pfade nie gekreuzt, bis zu dem Tage, als Jesus zu ihm kam, um getauft zu werden. Drei Evangelien gemäß hörte Johannes ganz klar eine „Stimme vom Himmel", die den Meister als den verheißenen Messias identifizierte; daher sein froher Gruß (Johannes 1:29): „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!"
Im Alten Testament ist das Lamm oft mit den Jüdischen Opferbräuchen verbunden. Im Buch der Offenbarung gebraucht der Apostel Johannes das Sinnbild des früheren Johannes 28 mal, wobei Christus und das Lamm als sinnverwandte Ausdrücke erscheinen. Und wie eng hängt dieser Gebrauch mit der inspirierten Definition zusammen, die Mary Baker Eddy im Glossarium von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" vom „Lamm Gottes" gibt (S. 590): „Die geistige Idee der Liebe; Selbstaufopferung; Unschuld und Reinheit; Opfer."
Veranschaulichte der Mann von Nazareth nicht gerade diese Eigenschaften? In jener Definition finden wir bildlich dargestellt, was Mrs. Eddy auf Seite 334 von „Wissenschaft und Gesundheit" die „zweifache Persönlichkeit" Christi Jesu nannte. Sie schreibt: „Diese zweifache Persönlichkeit des Unsichtbaren und des Sichtbaren, des Geistigen und des Materiellen, des ewigen Christus und des körperlichen, im Fleisch offenbar gewordenen Jesus, dauerte fort bis zu des Meisters Himmelfahrt, da der menschliche, materielle Begriff oder Jesus verschwand, während das geistige Selbst oder Christus in der ewigen Ordnung der göttlichen Wissenschaft fortbesteht und die Sünden der Welt hinwegnimmt, wie der Christus es je und je getan hat, schon ehe der menschliche Jesus für die sterblichen Augen Fleisch geworden war."
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