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„ Wahrhafter Erfolg“

Aus der August 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der vielen lehrreichen Randüberschriften in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy lautet: „Wahrhafter Erfolg“ (S. 372). Sie bezieht sich auf folgende Erklärung: „Wenn der Mensch die Christliche Wissenschaft absolut demonstriert, wird er vollkommen sein. Er kann dann weder sündigen, leiden, weder der Materie unterworfen noch dem Gesetz Gottes ungehorsam sein. Daher wird er wie die Engel im Himmel sein.“ Was für eine auffallende und umfassende Erklärung dies ist, und wie grundverschieden sie von der üblichen menschlichen Ansicht von Erfolg ist!

Dies ist also der Stern, an den wir unsern Wagen anhängen können. Bei unserem Bestreben, diesen „wahrhaften Erfolg“ zu erlangen, können wir ungehemmt die ganze reine Sündlosigkeit bekunden, die schon ein Teil des wahren Seins des Menschen ist. Wir haben unbegrenzte Gelegenheit, unser Denken zu erheben über das Gewirr irdischer Begriffe, die die Ursache alles Leidens sind. Es steht uns vollständig frei, den Glauben an die Materie mit allen ihren unwahren Gesetzen mit Füßen zu treten und seine Nichtsheit zu beweisen. Und wir können uns in vollem Maße unseres Einsseins mit unserem göttlichen Vater-Mutter-Gott erfreuen und Seinem Willen freudig gehorchen, da wir wissen, daß dieser Wille nur unaufhörliche Harmonie für uns bedeutet.

Das geistige Gute ist unbegrenzt. Es steht allen frei und ist allen zugänglich. Je mehr wir anwenden, desto mehr haben wir. Was wir vorhaben, wie unmittelbar und wie gründlich wir bei unserem Bestreben, wahren Erfolg zu erlangen, vorgehen, ist ganz uns anheimgestellt; es ist etwas, wobei nur Gott und wir selber in Frage kommen. Jeder kann die göttlichen Eigenschaften so vollständig widerspiegeln, wie er will, ohne seinen Nächsten im Erlangen dieser Eigenschaften zu beeinträchtigen. Jeder kann seinen Glauben an Sünde und an das Materielle überwinden, ohne seines Bruders Gelegenheit, dies zu tun, zu verringern. Im Gegenteil, unser Überwinden erleichtert ihm das Überwinden, und was er vollbringt, bahnt uns den Weg zum Vollbringen.

Wenn wir einigermaßen wahren Erfolg beweisen, kommt er äußerlich in besseren Zuständen, einem weiteren Arbeitsfeld und in zahlreichen Segnungen und Wohltaten zum Ausdruck. Jesus sprach davon, als er uns am ersten nach dem Reich Gottes trachten hieß, wodurch uns alles Gute zufallen werde.

Da der Mensch die Widerspiegelung des einen unendlichen Seins ist, ist er eine Gattungseinheit; folglich ist alles Gute, das ein Mensch ausdrückt, jedem andern ebenso zugänglich. Man darf nur keinen Glauben an Trennung aufkommen lassen, der die Menschheit in Menschen, Leute oder Personen teilt! Dieser falsche Glaube ist der Ausgangspunkt für viele Gemüter, für Selbstsucht, Furcht, Stolz, Neid, Bosheit usw.

Die falsche, materielle Vorstellung von Erfolg ist, der ganzen Art des Materiellen entsprechend, endlich und beschränkt. Sie befaßt sich mit materiellen Zuständen. Dadurch veranlaßt sie den sterblichen Menschen zu glauben, daß er selber umso weniger haben könne, je mehr ein anderer habe. Diese falsche Vorstellung ist eine der ergiebigsten Quellen des Streits, der Sünde und der Freudlosigkeit in der materiellen Welt. Der sterbliche Mensch bildet sich ein, größeren weltlichen Erfolg dadurch erringen zu können, daß er einem andern etwas vorenthält, ihn verdrängt oder ihn herabwürdigt. Aber auf Grund der wesentlichen Einheit des Menschen haben solche Verfahren unwillkürlich zur Folge, daß er sich selbst herabwürdigt, also, wie die Bibel es nennt, in die Grube fällt, die er einem andern gräbt.

Damit der menschliche Körper gesund und heil sei, müssen alle Teile gesund sein und ungestört zusammenarbeiten. Wenn sich die Hand einbildete, sie könne dadurch mehr Gesundheit und Stärke erlangen, daß sie den Fuß zerquetsche oder vergifte, wäre die Folge unvermeidlich, daß sich der ganze Körper zersetzen und die Hand mit dem Fuß leiden würde.

Es kann zuweilen scheinen, als könnten andere—das heißt, unser Begriff von andern—störend auf unsern Beweis einwirken; aber wenn wir die Lage klar zergliedern, werden wir finden, daß niemand und nichts das Beweisen wahren Erfolgs verhindern oder verzögern kann. Es kann den Anschein haben, als könnten äußere Einflüsse die Bedingungen für das Vollbringen ändern; aber dies ist, so bedauerlich und sogar beklagenswert es manchmal scheinen kann, doch nur äußerlich. Da wir nicht nach Besitz oder einer Stellung, sondern nur danach streben, Demut, Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit, Liebe und Heiligkeit zu bekunden, können wir dies tun ungeachtet dessen, was die äußeren Umstände zu sein scheinen mögen. Wir wissen, daß unser Meister gerade die Zustände, die die unbarmherzigsten Beweggründe des fleischlichen Gemüts zustande bringen konnten, ja, sogar die Kreuzigung, als Schrittsteine für seinen herrlichen Beweis benützte. Und wir können in dieser Hinsicht wie bei allem andern in seine Fußtapfen treten. Unsere liebe Führerin, Mrs. Eddy, gibt uns aus ihrer reichen und tiefen Erfahrung die Versicherung: „Wer Christi Namen genannt hat, wer die göttlichen Forderungen der Wahrheit und der Liebe in der göttlichen Wissenschaft dem Wesen nach zugegeben hat, trennt sich täglich los vom Bösen, und alle schlimmen Bemühungen vermeintlicher böser Geister können nicht ändern, daß dieses Leben unaufhaltsam Gott, seiner göttlichen Quelle, zufließt“ (Miscellaneous Writings, S. 19).

Der wachsame Christliche Wissenschafter weiß, daß kein falscher Sinn von Wettbewerb sein Bemühen, wahren Erfolg zu erlangen, beeinträchtigen kann; das rechte Bemühen schließt solchen Wettbewerb tatsächlich aus, aber es läßt das Feld für rechte Leistungen weit offen. Seine Aufrichtigkeit schützt ihn davor, daß ein prahlerischer Sinn, der sich für besser hält, oder aufsehenerregende Leistungen ihn täuschen können. Ja, solche falsche Begriffe würden seinen Fortschritt verzögern, da der Stolz, dem sie entspringen, geradezu der Kern des Irrtums ist.

Es hat sich schon oft erwiesen, daß ein großmütiges, freudiges Anerkennen des Beweises eines andern dem Zuschauer die Möglichkeit eröffnet hat, einen ähnlichen Beweis zu erbringen. Dies steht im Einklang mit dem göttlichen Gesetz. Das rückhaltlose Anerkennen der Leistung unseres Bruders bringt uns selber die Verwirklichung dieser Leistung zum Bewußtsein, erfaßt und schätzt sie, so daß sie sich in unserer eigenen Erfahrung äußert. Und die selbstlose Liebe, der diese großmütige Freude entspringt, verbindet einen mit dem reichen Geber, der unparteiischen göttlichen Liebe, wodurch sich zu dem Wirken der Wahrheit über die Lage noch ein mächtiger Einfluß gesellt. Das vierte Buch Mose gibt uns ein schönes Beispiel großmütiger Anerkennung. Als Mose mitgeteilt wurde, daß zwei Israeliten im Lager weissagten, und er gebeten wurde, es ihnen zu untersagen, erwiderte er ruhig: „Bist du der Eiferer für mich? Wollte Gott, daß all das Volk des Herrn weissagte und der Herr seinen Geist über sie gäbe!“ Wenn wir anderseits die entgegengesetzte Ansicht hegten, die das Gute begrenzt, oder wenn wir neidisch darauf wären, würde uns dies der Annahme nach von der unparteiischen, allumfassenden Liebe, der Quelle alles Guten, trennen, und es wäre für uns ein Verlust.

Die Geschichte von Abraham enthält eine anspornende Veranschaulichung dieser geistigen Gesetze. Es wird uns berichtet, daß er sehr reich an Gold, Silber und Vieh war, und daß auch sein Neffe Lot mit seinen Herden bei ihm war. Als ihre Herden immer größer wurden, zeigte es sich, daß das Land nicht mehr für alle ausreichte. Abraham schlug daher eine Trennung vor und überließ dem jüngeren Mann großmütig die Wahl, wo er sich niederlassen wollte. Lot wählte die wasserreiche Gegend am Jordan, die im Gegensatz zum übrigen Kanaan so fruchtbar war wie Ägypten.

Abraham mag im Augenblick versucht gewesen sein, es in gewissem Sinne als Verlust zu empfinden, er mag unschlüssig gewesen sein, wohin er sich nun für sein Auskommen wenden sollte; aber das Wort Gottes, das zu ihm kam, widerlegte jedes derartige Gefühl vollständig und völlig befriedigend: „Hebe deine Augen auf und siehe von der Stätte an, da du wohnst, gegen Mitternacht, gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend. Denn alles das Land, das du siehst, will ich dir geben und deinem Samen ewiglich. ... Mache dich auf und ziehe durch das Land in die Länge und Breite; denn dir will ich's geben."

Abraham konnte durch seine Selbstlosigkeit und sein Gottvertrauen seinen Begriff über den begrenzten, sterblichen Sinn zu einem göttlicheren Sinn des unermeßlichen Guten erheben. Dies hatte natürlich zur Folge, daß er alles Gute, das er geistig erblickte, als ihm gehörend, als sein Eigentum, erkannte, das ihm und seinem Bewußtsein ewig verbleiben würde. Dieses geistige Gesetz ist heute so wirksam wie zu Abrahams Zeit, und wer sich in einer ähnlichen Lage befindet, kann es selber beweisen.

Wenn die Menschen einzeln und insgesamt ihren Blick auf den einzigen des Besitzens werten Erfolg richten, nämlich auf die uneingeschränkte Gelegenheit, Gott in allen Seinen göttlichen Eigenschaften ungehindert zum Ausdruck zu bringen, und infolgedessen zu erkennen und zu beweisen, daß der Irrtum in allen Formen, in denen er sich darbieten mag, nichts ist, werden sie finden, daß sie von dem Sinn der Nebenbuhlerschaft mit seinem ganzen Irrtumsgefolge befreit sind. In dem Grade, wie geistiges Verständnis in das menschliche Bewußtsein Eingang findet und es nach und nach durchdringt, sieht man alles im Licht der Wahrheit. Dann ist das Gute vervielfacht; dann sieht man, daß Gottes weise und vollkommene Gesetze herrschen, und falsche Begriffe werden ausgerottet. So werden wir alle zusammen dem „wahrhaften Erfolg“ näher kommen, wo wir unsern wahren Zustand anerkennen und bekunden und „wie die Engel im Himmel sein“ werden.

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