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Augenblickliche Heilung in den Gottesdiensten

Aus der Januar 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter der Randüberschrift „Die Christusmission“ schrieb unsere Führerin, Mary Baker Eddy, unter höherer Eingebung in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 136): „Jesus gründete seine Kirche und behauptete seine Mission auf der geistigen Grundlage des Christus-Heilens.“ Wir haben heute in reichem Maße Beweise, daß die Christliche Wissenschaft die Kranken heilt und der Menschheit dadurch das Christus-Heilen, das ursprünglich ein Kennzeichen der Kirche, dann aber verlorengegangen war, wieder gibt. Laßt uns indessen insbesondere eine hervorragende Seite des ursprünglichen christlichen Heilens, wie der Meister und seine Jünger es bewiesen, betrachten! Dieser Punkt ist in der biblischen Geschichte oft durch das eine herrlich bedeutsame Wort „alsbald“ ausgedrückt.

Bei der Heilung des Aussätzigen ist berichtet, daß „der Aussatz alsbald von ihm ging“; von den zwei Blinden heißt es: „Alsbald wurden ihre Augen wieder sehend“; von Simons Schwiegermutter: „Das Fieber verließ sie [alsbald]“, und von dem Menschen, „achtunddreißig Jahre lang krank gelegen“: „Alsbald ward der Mensch gesund“. Von Paulus und Silas, die im innersten Gefängnis Gott lobten, lesen wir, daß nach „einem großen Erdbeben ... von Stund an alle Türen aufgetan und aller Bande los wurden“. Und wir wissen, daß die von Jesus und seinen Jüngern vollbrachten Heilungen mit wenigen Ausnahmen augenblicklich erfolgten, wenn auch nicht gerade dieses Wort in der Stelle gebraucht ist.

Und was finden wir mit Bezug auf derartige christliche Heilungen in den Werken unserer geliebten Führerin? In Wissenschaft und Gesundheit ist die augenblickliche Heilung des Herrn Clark in Lynn berichtet (S. 192, 193); ferner der Frau, die ein Leberleiden hatte (S. 389, 390), und der Frau, die augenblicklich von Schwindsucht geheilt wurde (S. 184, 185). In Mrs. Eddys Prosawerken und in den Beschreibungen ihres Lebens sind andere augenblickliche Heilungen sogenannter unheilbarer Krankheiten, und die Wiederherstellung Sterbender zu sofortiger Gesundheit durch ihr wunderbares Widerspiegeln der göttlichen Liebe berichtet.

In „Miscellaneous Writings“ (S. 40) schreibt Mrs. Eddy: „Es wird oft gefragt: ‚Wenn die Christliche Wissenschaft dasselbe Heilverfahren ist, das Jesus und die Apostel anwandten, warum vollbringen dann ihre Anhänger nicht solch augenblickliche Heilungen, wie sie im ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung vollbracht wurden?‘ “ Und dann erklärt sie: „In manchen Fällen stehen die Christlichen Wissenschafter den alten Propheten als Heiler nicht nach. Alles wahre Heilen ist von demselben Prinzip regiert wie ihr Heilen, und wird durch dasselbe Prinzip bewiesen, nämlich, das Wirken des göttlichen Geistes, der durch die Macht der Wahrheit Irrtum, Unstimmigkeit jeder Art, zerstört. Daß nicht in jedem Fall dieselben Ergebnisse folgen, hat seinen Grund darin, daß der Wissenschafter nicht in jedem Falle den Christusgeist und seine Kraft, die Krankheit auszutreiben, in genügendem Maße besitzt.“

Können wir Kirchenmitglieder, wenn wir die Kirche als den Bau der Wahrheit anerkennen und die Wahrheit in unserem Denken und Leben widerspiegeln, nicht klar die Möglichkeit ins Auge fassen, daß in unseren Gottesdiensten augenblickliche Heilungen erfolgen können? Können wir solche Heilungen nicht erwarten und gemeinsam darauf hinwirken, daß diese Seite des Urchristentums, deren Wiedereinsetzung der Zweck der Gründung unserer Kirche war, wieder in Erscheinung trete?

Daß dies erreicht werden kann, wurde in einer Zweigkirche bewiesen, wo den Mitgliedern klar geworden war, daß, wenn in den Gottesdiensten Heilungen stattfänden, in den Mittwochabend-Zeugnisversammlungen in reichem Maße Dankbarkeit dafür zum Ausdruck käme, was die Gemeinde tut, um die Kranken zu heilen. Die Mitglieder dieser Kirche berieten miteinander und beschlossen, jedes sollte dafür arbeiten, daß in den Gottesdiensten augenblickliche Heilungen erfolgen. Die Ergebnisse ihres geistigen Bauens und des Umstandes, daß sie ihr Denken diesem hohen Zweck widmeten, traten in den mittwöchentlichen Versammlungen bald zutage in freudigen, ungekünstelten Dankesbezeugungen für augenblickliche Heilungen, die während der Gottesdienste stattgefunden hatten.

Wie kann das einzelne Kirchenmitglied zu dem hohen Zweck beitragen, zu dem unsere Kirche gegründet wurde? Können wir nicht damit anfangen, daß wir das Ziel, Heilung, immer im Auge behalten? Das aufrichtige Verlangen, an dieser Arbeit teilzunehmen, wird ganz von selber jedem die Möglichkeit erschließen, im Verhältnis zu seinem geistigen Verständnis mitzuarbeiten.

In der oben angeführten Erklärung unserer Führerin, daß alles wahre Heilen „das Wirken des göttlichen Geistes“ ist, „der durch die Macht der Wahrheit Irrtum, Unstimmigkeit jeder Art, zerstört“, haben wir den Maßstab. Da also der göttliche Geist der Heiler ist, muß jedes Mitglied diesen göttlichen Geist in jedem Gottesdienst unentwegt widerspiegeln; dann werden die Müden die Hilfe und Heilung, die sie in unserer Kirche suchen, finden.

Hingebendes Bemühen ist nötig, daß das Licht des unparteiischen Christus im Bewußtsein immer scheine, und daß das innige Verlangen, andere zu segnen, rege bleibe durch die Erkenntnis, daß die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe alles Unharmonische zerstört, das sich einem Besucher unserer Gottesdienste aufzudrängen suchen mag. Auf diese Weise bewahren wir uns unsern Sinn der bewußten Einheit mit Gott in jeder Einzelheit unseres täglichen Lebens. Dann suchen wir das eigene Gute in dem, was andern zum Besten dient, und finden dadurch reichen Gewinn.

Wenn wir das hohe Ziel, augenblickliche Heilung in den Gottesdiensten, immer vor Augen haben, ist der nächste Schritt, daß wir bereitwillig alles tun, was nötig ist, um das Denken so klar zu erhalten, daß das heilende Licht der geistigen Wahrheit ununterbrochen hindurchscheinen kann, und uns ferner während jedes Gottesdienstes bewußt zu bleiben, daß der Mensch die Widerspiegelung der Liebe ist. Darauf muß natürlich als weiterer Schritt die feste Überzeugung folgen, daß dieses wissenschaftliche Wissen Macht hat; daß es heilt; daß nichts seine herrlichen Ergebnisse verhindern kann; daß ebenso, wie Jesus den Jüngern erschien, „da die Türen verschlossen waren“, der Christus in einem anscheinend verschlossenen Bewußtsein gegenwärtig ist, zu heilen und zu retten.

Können wir nicht, um diesem Ziel menschlich näherzukommen, den Ort, wo unsere Gottesdienste stattfinden, unsern „großen Saal“, als ein Sinnbild des Heiligtums des Geistes betrachten, wo die Christus-Gegenwart ihr Heilungswerk vollbringt? Und sollten wir nicht, wenn wir über die Schwelle unserer Kirche treten, uns ins Gedächtnis rufen, daß es unsere Aufgabe ist, uns während des ganzen Gottesdienstes klar bewußt zu bleiben, daß er heilen soll und heilen kann? Dann können wir, wenn wir unsern „großen Saal“ verlassen, durch Freundlichkeit und Brüderlichkeit beweisen, was der Christusgeist in menschlichen Angelegenheiten bedeutet.

In der Stille vor Beginn des Gottesdienstes und während des Vorspiels ist uns wertvolle Gelegenheit geboten, unser Denken auf den zu erwartenden Segen und auf unsere Anteilnahme daran vorzubereiten. Jesus sagte zu seinen Jüngern, daß sie einen „großen Saal, der mit Polstern versehen und bereit ist“, finden würden, wo er mit ihnen Ostern feiern werde. Und unser „großer Saal“ wird in dem Maße für die Christusbotschaft vorgesehen und bereit sein, wie unser Bewußtsein von Gedanken der Wahrheit und der Liebe erfüllt ist, wie wir bereit sind, empfänglichen Menschen, die in unsere Kirche kommen und den heilenden Christus suchen, aus unseren geistigen Schätzen zu geben.

Jesus wies darauf hin, daß man diejenigen, die nicht bloß Hörer sind, sondern die auch die Werke tun, an ihren Früchten erkennen werde. Ebenso wissen die Mitglieder unserer Zweigkirchen, wenn einzeln und insgesamt heilende Arbeit getan wird; denn dann kommt in unseren Mittwochabendversammlungen in reichem Maße Dankbarkeit dafür zum Ausdruck, daß die Bestimmung des Christus im Retten der Sünder und im Heilen der Kranken in Erfüllung geht.

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