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Das brennende Licht

[Besonders für Kinder]

Aus der Januar 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Hänschen war so klein, daß er noch nicht einmal in den Kindergarten ging. Die Welt erschien ihm sehr groß, und manchmal fürchtete er sich ein wenig. Als Hänschens Vater in den Heeresdienst eingetreten war, hatte er dem kleinen Jungen gesagt, er solle gut auf die Mutter aufpassen und immer brav sein, und Hänschen suchte dies zu befolgen.

Er sagte nichts zu seiner Mutter, aber er ging am Abend nicht gern allein ins obere Stockwerk; er blieb auch nicht gern allein in dem dunklen Zimmer, nachdem die Mutter ihm gute Nacht sagte, ihn küßte, hinausging und die Tür zumachte. Er wußte auch nicht, ob er in einigen Wochen werde gern in den Kindergarten gehen. Da mußte er den ganzen Morgen fort sein von der Mutter und von seinen Spielgefährten, die im Nachbarhaus wohnten. Sie waren älter als Hänschen und neckten ihn manchmal.

An einem Sonntagmorgen brachte die Mutter Hänschen dann in eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule. Hänschen strahlte vor Freude, als er heimkam. Er hatte einen wunderschönen neuen Gedanken bekommen, der ihm alles herrlich erscheinen ließ.

An jenem Abend ging Hänschen allein nach oben und hielt im stillen an dem schönen Gedanken fest. Er rief seiner Mutter erst, als er ganz bereit war, ins Bett zu schlüpfen. Jeden Abend plauderten sie noch eine Weile, was immer sehr schön war. Aber an diesem Abend schien die Mutter nicht recht froh zu sein. Hänschen dachte daher, das sei gerade die Zeit, der Mutter seinen schönen Gedanken mitzuteilen. „Gott läßt dein Licht brennen, Mutter.“

„Was hast du gesagt, Hänschen?“ fragte sie.

„Was ich in der Sonntagsschule gelernt habe, Mutter. Gott läßt dein Licht brennen. Es steht in der Bibel. Die Lehrerin hat es für mich aufgegeschrieben. Der Zettel ist in meiner Tasche. Die Lehrerin hat gesagt, daß Gott die Liebe ist, und daß Er deshalb mein Licht brennen läßt. Er liebt mich und dich und jedermann, und wir sind nie im Dunkeln oder allein. Sie sagt, wir seien alle Gottes Kinder. Und Mrs. Eddy sagt in ‚Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift’, daß wir immer eins mit Gott sind. Deshalb brennt unser Licht immer, weil wir immer eins mit Seinem Licht sind.“

„Hänschen, das ist ja herrlich“! Und die Mutter schloß ihn in die Arme. „Ich habe es auch gewußt; aber ich hatte es ein Weilchen vergessen.“

Dann holte sie den Zettel aus Hänschens Tasche und las (Ps. 18, 29): „Denn du erleuchtest meine Leuchte [engl. Bibel: Denn du läßt mein Licht brennen]; der Herr, mein Gott, macht meine Finsternis licht.“

„Siehst Du, Mutter, heute abend brannte mein Licht den ganzen Weg die Treppe herauf. Und wenn ich nächsten Monat in den Kindergarten gehe, habe ich mein brennendes Licht.“

„Ja, Hänschen“, sagte die Mutter freudig, „mein Licht brennt jetzt auch, und Vater hat ein brennendes Licht; denn Gott ist auch bei ihm.“

Sie deckte ihn noch fester zu; dann sagte sie: „Weißt du, du kannst deinen schönen Gedanken die ganze Zeit anwenden, nicht nur auf dich selber, sondern auf jedermann. Wenn du morgen mit den Nachbarskindern spielst, kann dein Licht, das Gott brennend erhält, so hell sein, daß du auch sie als Gottes Kinder siehst.“

„Ja, Mutter, jetzt freue ich mich darauf, mit ihnen zu spielen. Die Lehrerin sagte: ‚Es gibt keinen Platz, wo Gott nicht ist‘, und Gott machte alle Seine Kinder gut.“

„Wenn du immer daran denkst, Hänschen, daß Gott dein Licht brennend erhält, hast du immer das Licht der Wahrheit. Und jetzt wollen wir jeden Tag miteinander in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit lesen. Dadurch bleibt unser Licht brennend. Warte einen Augenblick, Liebling. Jetzt haben wir unsern Bibelvers gehabt; ich glaube, daß ich etwas finden kann, was Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit über Licht sagt.“

Es dauerte nur einen Augenblick, bis die Mutter zurückkam mit Wissenschaft und Gesundheit. „Sieh, hier haben wir, was Mrs. Eddy über Licht sagt (S. 474): ‚Wahrheit zerstört Unwahrheit und Irrtum, denn Licht und Finsternis können nicht beieinander wohnen.‘ Wir können also wissen, daß unser brennendes Licht die Wahrheit ist, die den Menschen als das immer gesunde, glückliche und geborgene Kind Gottes enthüllt. Gottes Licht vertreibt die Finsternis der Furcht; wir wollen also immer im Licht der Liebe Gottes wandeln.“

Sie küßte Hänschen und sagte gute Nacht, drehte das Licht aus, ging hinaus und machte die Tür zu. Und Hänschen schlief selig ein; denn er hatte ein brennendes Licht und wußte sich von Gottes Liebe umgeben.

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