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„Das göttliche Abenteuer der Liebe“

Aus der April 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 158) schreibt Mary Baker Eddy: „Wir leben in einem Zeitalter des göttlichen Abenteuers der Liebe, Alles-in-allem zu sein.“ Diese Worte wurden geschrieben, als der starre Widerstand der Materialität die Schritte der wachsenden christlich-wissenschaftlichen Bewegung zu hemmen drohte, als die Welt nur wenige Jahre von dem Abgrund des ersten Weltkrieges entfernt war, als die Geschwindigkeit materieller Erfindungen und Entdeckungen immer mehr altehrwürdige Schranken niederriß, als die Menschheit begonnen hatte, unaufhaltsam alte Werte über den Haufen zu werfen und nach einer neuen sozialen Ordnung zu streben, als der Grundton des menschlichen Denkens Rastlosigkeit und Unzufriedenheit ausdrückte. Trotzdem konnte die gottgeweihte Prophetin dieses Zeitalters dank ihres klaren geistigen Schauens die Allmacht der Liebe verkünden.

Die Allheit Gottes ist die Allheit der Liebe, und die Allheit der Liebe bedeutet allumfassende Liebe. Die Liebe wird von keinen Grenzen eingeschränkt, sie ist auf kein einzelnes Volk beschränkt; ihr heiliges Einssein kennt keine Rasse, kein Glaubensbekenntnis, keine körperlichen Begrenzungen. Die Liebe, das göttliche Prinzip des Seins, im Strahlenglanz ihres eigenen Abenteuers, Alles-in-allem zu sein, umfängt alle Wesenheiten, milde, freigebig, unparteiisch, in ihrer allumfassenden Wärme. Die Liebe spiegelt sich in ihrer eigenen Unermeßlichkeit wider. Vor vielen Jahrhunderten sang der Psalmist (Ps. 139:7–10): „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.“

Was für ein interessantes Wort ist doch „Abenteuer“! Es führt uns zurück zu dem erwartungsvollen Eifer unsrer Kindertage im Reiche unerforschter Möglichkeiten. Das Abenteuer der Liebe! Keine Schwäche des menschlichen Strebens, keine Unzulänglichkeit menschlicher Fähigkeiten, keine Bitterkeit der Not noch Heftigkeit des Hasses kann die Erfüllung des herrlichen Abenteuers der Liebe durchkreuzen oder hemmen.

Da die Liebe auch die Wahrheit ist, bedeutet das immer-gegenwärtige göttliche Abenteuer der Liebe, Alles-in-allem zu sein, die Offenbarung der Wahrheit, die diesem Zeitalter als die Christliche Wissenschaft bekannt ist. Diese göttliche Wissenschaft ist in der Tat der verheißene Tröster, der, wie der Meister sagte, immer bei uns bleiben soll (Joh. 14:16). Mrs. Eddy, ihre Entdeckerin und Gründerin, beanspruchte keine Ehre für sich selber. Sie bezeichnet sich selbst als einen Schreiber, der unter göttlichem Befehl stand und in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ nur die Botschaft niederschrieb, die von dem Höchsten gegeben worden war. Sie verstand besser als alle andern, daß das Abenteuer der Liebe die Offenbarung hervorgebracht hatte. Nur so war es ihr möglich, die Unverletzlichkeit des Buches zu erklären (Wissenschaft und Gesundheit 110:17–24) und in solch starken und sicheren Ausdrücken darüber zu schreiben, wie sie es in dem Aufsatz „Das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch“ tat, der auf Seite 109 des Werkes „Miscellany“ beginnt. Wie der Meister, so sagte auch sie gewissermaßen: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen“, denn sie kamen nicht von ihr selber, sondern von Gott.

Aus der Offenbarung selbst heraus, durch dasselbe Allwirken der Liebe und unter göttlicher Führung des Prinzips entstand die christlich-wissenschaftliche Bewegung, deren Puls heutzutage in allen Teilen der Erde zu spüren ist. Nur von der Grundlage des Prinzips aus kann diese Bewegung voll begriffen werden. In unsrer Bewegung die menschliche Offenbarwerdung der göttlichen Idee für dieses Zeitalter zu erkennen und die Erfüllung des göttlichen Abenteuers der Liebe, sich auszudrücken und Alles-in-allem zu sein, beweist, daß wir ihre Bedeutung erfaßt haben und ihre Substanz begreifen. Die göttliche Idee steht in keinem Wettbewerb mit irgend einem menschlichen System. Sie ist einzig in ihrer Art — göttlich verordnet, göttlich geleitet, göttlich erhalten. Die Bewegung geistig zu verstehen, bedeutet, die geistige Bedeutung der kühnen Führerin einer unbezwingbaren Sache zu begreifen.

Die Mutterkirche mit ihren Zweigen ist das Anzeichen und Sinnbild der immer-wirkenden Gegenwart der göttlichen Idee, die eins ist mit ihrem Prinzip. Ihre zärtliche Mutterliebe kann nur in dem Maße verstanden werden, wie wir unser Denken über das Sinnbild zu der Idee erheben. Von dem Standpunkt der Idee aus ist ihr Ursprung göttlich; ihre Grundlage ist die Wahrheit; ihre Substanz ist der Geist; ihre Kraft ist die Liebe; ihre Weisheit ist das Gemüt; ihre Regierung ist die des Prinzips, ihre Fortdauer die des Lebens selbst; ihre Schönheit ist die Schönheit der Seele; ihr Sein geht von Gott aus und verbleibt in Ihm; ihre Bestimmung ist unendlich. Ihre zunehmende Mitgliederschaft ist die fortschreitende Demonstration der geistigen Idee, deren Antrieb das Gemüt ist. So können wir sagen mit ihr, die mehr als alle andern die geistige Bedeutung der Bewegung, die sie so mutig gründete und leitete, voraussah (Miscellany, S. 127): „Wir danken dem Geber alles Guten für die wunderbare Geschwindigkeit des Triumphwagens der Wahrheit und für den standhaften, ruhigen Zusammenhalt in den Reihen der Christlichen Wissenschafter.“

Möge derjenige, der sich durch den Druck und die Bürde menschlicher Tätigkeit belastet fühlt, einen Augenblick über „die wunderbare Geschwindigkeit des Triumphwagens der Wahrheit“ nachdenken, und das göttliche Abenteuer der Liebe wird dieses Gefühl der Bürde von ihm nehmen und in seiner Erfahrung die unbegrenzten Möglichkeiten und Fähigkeiten der Liebe offenbar werden lassen. Da die Liebe auch das Leben ist, erscheint „das göttliche Abenteuer der Liebe, Alles-in-allem zu sein“, für den menschlichen Begriff als die Hilfe der Liebe bei der geistigen Heilung von Krankheit und der Wiederherstellung der „vollen Genüge“ des Lebens. Da die Liebe auch die Seele ist, spiegelt sich das Abenteuer der Liebe in den Schönheiten der Erde und des Himmels und der Blumen, in Frohsinn und Farben und Formen mannigfaltiger Art wider. Und weil die Liebe auch der Geist ist, bedeutet ihr göttliches Abenteuer, Alles-in-allem zu sein, bleibende Substanz, die nicht umgekehrt, beschädigt oder verdunkelt werden kann.

Obwohl die heutige Menschheit mit einem Gefühl der Ungewißheit in die Zukunft schaut, so kommt doch auch die Hoffnung auf: Wir leben im Morgengrauen eines neuen Zeitalters. Der erdgebundene Standpunkt erschaut die Morgendämmerung; die Sonne selbst erfreut sich des Strahlenglanzes eines endlosen Tages. Wohl dank der sanften Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft öffnet sich das Denken für die Aufnahme der geistigen Tatsachen des Seins, der volle Glanz des göttlichen Abenteuers der Liebe verwandelt die dunklen Punkte der menschlichen Erdenbahn, verbannt die Furcht, welche die Menschen erfüllt, stillt ihre Notdurft und beweist so die Tatsache, daß die Liebe Alles-in-allem ist.

Unter der Überschrift „Ernte“ schreibt Mrs. Eddy (ebd., S. 269): „Gottes Sichel hat begonnen zu ernten, und Er trennt das Unkraut von dem Weizen. Diese Stunde ist in der Hochglut der Seele geschmolzen. Ihr Erntelied ist weltumfassend, weltbekannt, weltgroß. Der Weinstock trägt Früchte; die Strahlen des Rechten und Wahren bringen Heilung in ihrem Licht. Durch die Fenster des Himmels scheinen die Sonnenstrahlen der Wirklichkeit — die Christliche Wissenschaft, die Segen für Fluch aussendet und von neuem die alten Weisen singt:, Ich will für euch den Fresser schelten, daß er euch die Frucht auf dem Felde nicht verderben soll.‘, Prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.‘ “

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