Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, hat durch die Einrichtungen Der Mutterkirche und ihrer Zweige eine gründliche planmäßige Ausbildung für die Christlichen Wissenschafter vorgesehen. Um größeren geistigen Fortschritt zu machen und die Wahrheit oder die Macht Gottes besser beweisen zu können, sollten wir die vielen uns gebotenen Gelegenheiten zur Belehrung, zum Erforschen und Anwenden der Christlichen Wissenschaft nicht nur kennen, sondern auch von diesen Mitteln Gebrauch machen, wenn wir geistig Höheres erreichen wollen.
Wer einen Beruf wählt, findet, daß ihm in Schulen und Hochschulen vollständige Ausbildungsmöglichkeiten geboten sind, durch die er in seinem Fach vorwärtskommen und Erfolg haben kann. Ausbildung ist für den Fortschritt und Erfolg auf jedem Gebiet sehr wichtig. Es verhält sich auch in der Christlichen Wissenschaft nicht anders.
„Jedermann“, sagt Gibbon, „hat eine zweifache Ausbildung: die, die er von andern empfängt, und die andere, wichtigere, die er sich selber gibt.“ Die Christliche Wissenschaft fügt diesen noch die unerläßliche Ausbildung hinzu, die man von Gott empfängt; denn Gott unterweist den Menschen. In der Bibel, and zwar im ganzen Alten und Neuen Testament, haben wir einen fortlaufenden Bericht, wie Gottes Art dem menschlichen Bewußtsein offenbar wurde. Christus Jesus erklärte (Joh. 6, 45): „Es steht geschrieben in den Propheten: ‚Sie werden alle von Gott gelehrt sein.‘ Wer es nun hört vom Vater und lernt es, der kommt zu mir.“
Durch das Erforschen der Christlichen Wissenschaft werden wir „von Gott gelehrt“. Die Christliche Wissenschaft ist die durch Mrs. Eddy unserer Zeit zuteilgewordene Offenbarung Gottes. Da niemand anders unsere geistige Ausbildung für uns bewirken kann, sind wir persönlich verantwortlich für die Zeit und Mühe, die wir auf das Ergründen der Bibel und der Werke von Mrs. Eddy verwenden, um „von Gott gelehrt“ zu werden. Unser Fortschritt in der geistigen Ausbildung steht immer genau im Verhältnis zu unserer Liebe der Wahrheit, zu unserer Empfänglichkeit und zu unseren eigenen Bemühungen, uns in die Wissenschaft zu vertiefen und sie anzuwenden. Die keimende Entwicklung und die freudige Würdigung der Christusidee ist von der Wahrheit in unser Bewußtsein gesät und gepflanzt, aber wir müssen sie pflegen. Mrs. Eddy schreibt (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 253): „Wir verstehen das am besten, was in uns selber beginnt und sich durch Ausbildung entfaltet.“
Wie jede gründliche Lehranstalt hat die Christliche Wissenschaft ihre Lehrbücher, die man erforschen und benützen muß, um für sich und die Welt den größten Wert daraus zu schöpfen. Die für den christlichen Fortschritt unerläßliche geistige Bedeutung der Bibel ist im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mrs. Eddy ins Licht gerückt. Der Wissenschafter sollte nie aufhören, sich fleißig mit Wissenschaft und Gesundheit zu befassen, und darum beten, es zu verstehen; denn je mehr man die geistige Lehre in diesem Buch versteht und befolgt, desto höher schätzt man es, desto wertvoller wird es einem. Es enthält die vollständige Erklärung des christlich-wissenschaftlichen Gemüts-Heilens.
Der Verfasser der Sprüche gab den Rat (Spr. 4, 13): „Fasse die Zucht [engl. Bibel: Unterweisung], laß nicht davon; bewahre sie, denn sie ist dein Leben.“ Und der Christliche Wissenschafter lernt verstehen, daß Gott das Leben ist. Die anderen Schriften unserer Führerin sind für jeden, der seine Erlösung durch geistige Mittel ausarbeiten will, ebenfalls unbedingt notwendig. Geistige Bildung, ein aufgeklärtes Bewußtsein, ein Verständnis unserer Einheit mit Gott, die Fähigkeit, die Macht der Wahrheit über den Irrtum zu beweisen — dies sind die unschätzbaren Vorteile, die man durch ein hingebendes Ergründen der geistig anregenden Schriften von Mrs. Eddy erlangt.
Unsere geistige Ausbildung wäre unvollständig ohne die Erleuchtung, die uns durch ein sorgfältiges tägliches Ergründen der Lektionspredigt im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft zuteil wird. Hier ist uns Belehrung über bestimmte Themen geboten; die Lektionen über diese 26 Themen bilden eine eingehende und umfassende Zusammenstellung der christlichen Lehre und des christlichen Beispiels. Dieses unerläßliche Ergründen der Lektionspredigt wird dadurch ergänzt, daß man alle Werke von Mrs. Eddy nacheinander durchliest; dies entfaltet fortlaufend und folgerichtig die Wahrheit, die zu einem einsichtsvollen Erfassen der Metaphysik verhilft. Außerdem kann der Wissenschafter durch den Gebrauch der Konkordanzen, worin er Stichwörter oder Punkte nachschlagen kann, über die er sich mehr Klarheit verschaffen will, in seiner geistigen Weiterbildung so weit gehen, wie er wünscht.
Die Sonntagsgottesdienste und die Mittwochabendversammlungen in den christlich-wissenschaftlichen Kirchen bieten dem Wissenschafter eine Darlegung des geoffenbarten Worts aus denselben Lehrbüchern, mit denen er sich zu Hause befaßt. Die öffentliche Behauptung der Wahrheit rückt die Größe, die Erhabenheit und die heilende Macht des Wortes Gottes ins Licht. Unsere Gottesdienste heben das Denken der Gemeinden höher, und es erfolgen Heilungen durch das Lesen dieser göttlich eingegebenen Bücher; es wiederholt sich also die heilige Erfahrung aus der Zeit Esras, worüber es in der Bibel heißt: „Und sie lasen im Gesetzbuch Gottes klar und verständlich, daß man verstand, was gelesen ward“ (Neh. 8, 8).
Die vom Lehrer und Schüler ehrfurchtsvoll benützte Stunde in der Sonntagsschule ist ein stärkerer Einfluß, den Charakter zu gestalten, das Denken auf das Geistige hinzulenken und dem Kind Erfolg zu sichern, als bloßes Lernen in Schulen es je sein könnte. Vertrauen auf Gottes Gesetze statt des Verlasses auf falsche, materielle Gesetze, das Erkennen der Wirklichkeit des Geistes und der Unwirklichkeit der Materie lassen die Kinder zu tüchtigeren Menschen heranwachsen. Für die Eltern ist diese geistige Ausbildung ihrer Kinder ein Segen; denn es stärkt das Familienleben, wenn alle Angehörigen im geistigen Verständnis wachsen.
Das christlich-wissenschaftliche Lesezimmer, das im Zusammenhang mit jeder christlich-wissenschaftlichen Kirche besteht, ist eine Einrichtung, die bildend wirkt. Das Lesezimmer macht alle genehmigten Veröffentlichungen der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft kostenlos zugänglich und bietet bequeme Gelegenheit, sie zu kaufen. Manche Menschen, die die Wahrheit suchen, kommen durch das Lesezimmer zum erstenmal mit der Christlichen Wissenschaft in Berührung. Hier beginnt für sie vielleicht eine neue Ausbildung. Unzählige Wissenschafter finden im Lesezimmer eine wertvolle Zuflucht, wo sie in freien Stunden ruhig lesen können, wo sie sich von häuslichen Forderungen und aufdringlichen sterblichen Dingen unbehelligt in der dort herrschenden Stille damit befassen können, Gott besser verstehen zu lernen.
Alle christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften wurden von Mrs. Eddy selber gegründet. Ihr Hauptzweck ist, zu heilen, und durch das Heilen lehren sie das menschliche Bewußtsein, aus irrigen Annahmen herauszukommen und Gott und Seine Schöpfung zu verstehen. Der Christian Science Monitor vertritt die Anwendung der Christlichen Wissenschaft im Zeitungswesen; er veranschaulicht, wie eine Zeitung — dieses weit verbreitete Mittel, die Menschen weiterzubilden und ihnen Aufschluß zu geben — durch die zweckdienliche Anwendung der Wahrheit vervollkommnet werden kann. Die religiösen Zeitschriften sind eine nie versiegende Quelle der Erleuchtung; sie tragen durch nützliche Aufsätze und Schriftleitungsaufsätze zum Verstehen und Beweisen der Christlichen Wissenschaft bei. Es sind darin auch beglaubigte Heilungszeugnisse veröffentlicht, die die Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft beweisen. Diese Zeitschriften sind für jeden Wissenschafter, dem es ernst ist, unentbehrlich. Sie tragen unverkennbar zu unserer geistigen Ausbildung bei. Sie sind das „Gebeut hin, gebeut her; ... hier ein wenig, da ein wenig“ (Jes. 28, 10), das unaufhaltsam in unsere Erfahrung kommt, um uns aufzurichten, zu leiten und uns die Wahrheit mitzuteilen, die Sünde, Krankheit und Tod heilt.
Kirchenmitgliedschaft und Teilnahme an christlich-wissenschaftlicher Kirchenarbeit fördern unsere geistige Ausbildung. Jeder fortschrittliche Mensch weiß, daß er sehr wach sein muß und nicht nur nehmen kann, sondern auch geben muß, um gebotene Gelegenheiten aufs beste zu nützen. Und wer sich der Kirchenarbeit selbstlos widmet, empfängt auch den Segen geistigen Wachstums und geistiger Weisheit, die im Geschäft und im Alltagsleben ebenso nützlich sind. Nicht nur das Lernen, sondern auch Erfahrung bildet uns weiter, und tätige Kirchenmitgliedschaft ist eine unschätzbare Erfahrung.
Alle, die geistige Aufklärung suchen, schätzen die Gelegenheit, Vorträge über die Christliche Wissenschaft zu hören, da sie viel zweckdienliche Hinweise für das Anwenden geben. Durch die Vorträge finden Heilungen statt, wird der Glaube aufgerichtet, findet man Erleuchtung, wird Unwissenheit vertrieben, wird der Glaube an das Böse zerstört, wächst die geistige Empfänglichkeit, lernen wir Gott geistig besser verstehen, wünschen wir, mehr dem Christus gemäß zu leben. Es werden nicht nur die Vorträge gut besucht, ja die Räume überfüllt sein, sondern der Wissenschafter wird auch von jedem andern Mittel zu geistigem Wachstum Gebrauch machen, wenn er erfaßt, wie ungemein wichtig die planmäßige christlich-wissenschaftliche Ausbildung ist.
Viele Tausende von Ausübern der Christlichen Wissenschaft tragen heute durch ihre Heilarbeit zu dem Beweis bei, daß die Christliche Wissenschaft ihre göttliche Bestimmung erfüllt, indem sie Krankheit heilt und das Menschengeschlecht höher hebt. Während der Behandlung enthüllt das Gemüt dem Bewußtsein des einzelnen durch oder ohne das gesprochene Wort des Menschen Einheit mit Gott, ein höheres Verständnis unserer geistigen Individualität und Vollkommenheit. Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung geben heißt freudig die Wahrheit anerkennen, heißt freudig die Gegenwart Gottes anerkennen und wissen, daß Seine Allmacht die ganze falsche Annahme, die der Hilfesucher äußert, überwindet. Der Hilfesucher kann dies ebenfalls für sich geltend machen und zu der Heilung beitragen, indem er sich klar macht, daß Gott gerade das, was er fürchtet, zerstört. Der Psalmist schrieb (Ps. 56, 5): „Ich will Gottes Wort rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten; was sollte mir Fleisch tun?“
In unserer geistigen Entwicklung kommen wir auf einen Punkt, wo unsere geistige Ausbildung einen großen Ansporn bekommen kann durch den vorgesehenen Klassenunterricht. Jeder muß mit Bezug auf den Zeitpunkt und die Gelegenheit zu diesem Schritt vorwärts seinen eigenen Beweis erbringen. Unsere Führerin hat im Kirchenhandbuch (Art. XXVI, XXVII) die Bedingungen festgelegt, denen gemäß berechtigte Lehrer der Christlichen Wissenschaft ihre Klassen halten können. Der auf Fortschritt bedachte Wissenschafter sollte über diesen Teil seiner geistigen Ausbildung durch Gebet Klarheit suchen, den Schritt wohl überlegen und sich darauf vorbereiten, um den größten Nutzen daraus zu ziehen. Unsere Führerin hat auf Seite 240 und 241 in Miscellany den Klassenunterricht gutgeheißen. Hingebendes Forschen in der Bibel und in Mrs. Eddys Werken, Erfahrung als Kirchenmitglied, das Beziehen und das gewissenhafte Lesen der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, dies alles bereitet einen auf den Klassenunterricht vor.
Was für große Segnungen uns doch die verschiedenen Zweige dieser planmäßigen Ausbildung bringen! Könnte es eine freudigere, befriedigendere Ausbildung geben? Geistiger Fortschritt ist Bildung höchsten Grades. Diese planmäßige Ausbildung ist eine gründliche, vollständig hinreichende Vorbereitung für das wissenschaftliche Ausüben. Sie bietet die vollständige Erklärung der Christlichen Wissenschaft in den christlich-wissenschaftlichen Büchern, sie bietet Gottesdienste, Sonntagsschulen, Lesezimmer, religiöse Zeitschriften, eine internationale Tageszeitung, Vorträge, Kirchenmitgliedschaft, Ausüber und Lehrer. Ihr Wert und ihre Wichtigkeit sind hier nur kurz berührt worden; wenn wir aber von diesen verschiedenen Mitteln zum Selbstunterricht und zum Wachstum in der Wahrheit Gebrauch machen, uns ein planmäßiges Befassen mit der Christlichen Wissenschaft angewöhnen und verständnisvoll dieser Wissenschaft gemäß leben, sehen wir, wie jede Einzelheit ihrer Einrichtungen die Kundwerdung einer planmäßigen Ausbildung ist, die Mrs. Eddy für unser aller geistiges Wachstum vorgesehen hat.
