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Vollkommenheit und Fortschritt

Aus der Januar 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gott, der Schöpfer des Universums, drückt sich in zahllosen Ideen aus, die Seine Schöpfung ausmachen. Das geistige Sein, das Himmelreich, existiert auf der Stufe der Vollkommenheit. Die geistige Wirklichkeit ist vollkommen, unveränderlich.

Gott, der Ursprung allen Seins, ist unerschöpfliches Leben, und beim Ausdruck der unendlichen Vielseitigkeit Seiner Ideen gibt es keine Zeitspanne. Gott ist ewig, ohne Anfang und ohne Ende und ändert sich niemals. Seine Schöpfung ist kein geschichtlicher Vorgang, sondern eine ewige Tatsache.

Die Christliche Wissenschaft hebt die Tatsache hervor, daß alles wahre Sein geistig ist, weil Gott Geist ist. Das Sein entwickelt sich nicht zur Geistigkeit hin; es ist immer geistig. Weil Gott unendliches Prinzip ist, ist das Sein vollkommen. Das Sein entwickelt sich nicht zur Vollkommenheit hin; es ist immer vollkommen. Es ist in seiner Vollkommenheit unaufhörliche Freude, das Himmelreich. Gott ist Alles-in-allem. Seine Vollkommenheit schließt die Möglichkeit von etwas neben Ihm, außerhalb Seiner selbst oder etwas Ihm Unähnlichem aus. Gott ist Wahrheit und daher unveränderlich.

Wenn man bedenkt, daß das geistige Sein auf der Stufe der Vollkommenheit besteht und vollständig, unveränderlich ist, wie kann es dann Fortschritt im Sinne eines Fortschreitens zur Vollkommenheit hin geben? Fortschritt ist eine Forderung Gottes, weil Gott und Seine Schöpfung unendlich sind. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Sogar die Ewigkeit kann niemals das All Gottes enthüllen, denn für die Unendlichkeit oder deren Widerspiegelungen gibt es keine Grenzen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 517;

Von dieser unendlichen Basis aus wird unsere Vorstellung von Gott als eine fortschreitende wahrgenommen. Die Idee entwickelt sich nicht von der Materialität aus zur Geistigkeit, von der Unvollkommenheit zur Vollkommenheit. Sie entwickelt sich von der ewigen Basis eines vollkommenen Gottes und eines vollkommenen Menschen aus. Wie Wissenschaft und Gesundheit uns sagt: „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“  ebd., S. 258;

Deshalb ist Fortschritt in unserer Erfahrung keine Evolution, sondern die im menschlichen Verständnis vor sich gehende Entfaltung des vollkommenen Zustands des Seins für den einzelnen wie für die Gesamtheit. Der vollkommene Zustand besteht immer, aber er wird auf der menschlichen Ebene schrittweise durch das Wirken des Christus wahrgenommen. Christus ist die wahre Idee von Gott und dem Menschen als dem vollkommenen Bild Gottes. Jesus stellte diese wahre Idee in einem Grade dar, wie sie niemals menschlich wahrgenommen wurde.

Fortschritt auf der menschlichen Ebene ohne dieses Christus-Element mag überhaupt kein Fortschritt sein. Technische Entwicklungen z. B. haben große Ausmaße angenommen, oftmals in scharfem Gegensatz zur ethischen Entwicklung des Denkens. Und dennoch erfordern die Geschicke der ganzen Menschheit die Berücksichtigung der Wohlfahrt aller beim Gebrauch der technischen Wissenschaften.

Ob technische Entwicklungen als fortschrittlich betrachtet werden können oder nicht, hängt von dem für sie bestimmten Gebrauch ab. Um zu echtem menschlichem Fortschritt beitragen zu können, müßte jede technische Erfindung dazu benutzt werden, den Ausdruck geistiger Freiheit und Herrschaft zu fördern. Dienen die technischen Geräte, die wir besitzen, diesem Zweck, oder machen wir uns von ihnen abhängig? Die ehrliche Antwort auf diese Frage wird uns dabei helfen, beim Erwerben und Nutzen technischer Geräte richtige Entscheidungen zu treffen.

Unser Fortschritt aus der Materialität heraus geht Schritt für Schritt vor sich. Wir sollten nicht den zehnten Schritt vor dem logischen ersten Schritt tun. Wir sollten uns aber beständig bemühen, den nächsten Schritt zu tun, der für unser sich entfaltendes Verständnis der geistigen Vollkommenheit getan werden muß. Es ist wichtig, die Prioritäten in unserem Leben zu erkennen.

In Wahrheit ist alle Wirklichkeit hier und jetzt geistig und vollkommen. Wir können anfangen, dies zu verstehen, indem wir uns klarmachen, daß Gesundheit geistig ist. Wir brauchen keine materiellen Mittel, um gesund zu bleiben. Wir brauchen geistiges Verständnis. Gesundheit ist nicht von Körperlichkeit abhängig. Unser wirklicher Körper, unsere wahre Identität, ist die Widerspiegelung der Eigenschaften des Geistes.

Wenn wir geistige Eigenschaften in unserem täglichen Leben wahrnehmen und ausdrücken, werden sie immer sichtbarer in Glück und echter Gesundheit. Das Heilen körperlicher Gebrechen und die Lösung anderer menschlicher Probleme durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft lassen unser wachsendes Verständnis von der immer gegenwärtigen Gesundheit und Vollkommenheit, der ununterbrochenen Widerspiegelung der göttlichen Harmonie als Gottes Bild und Gleichnis, sichtbar werden.

Christus Jesus sagte: „Was zum Munde eingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was zum Munde ausgeht, das macht den Menschen unrein.“  Matth. 15:11; Die Materialität ist nicht ursächlich. Alle wirkliche Ursächlichkeit ist geistig. Wir müssen unser Denken beobachten, so daß unser Fortschritt geistig ist. Wir kennen das Ziel — Geistigkeit und Vollkommenheit —, und wir werden in dieser Richtung bessere Fortschritte machen, wenn wir nicht auf überholte materielle Begriffe zurückschauen. Jesus sagte: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.“  Luk. 9:62;

In unserer gegenwärtigen Erfahrung arbeiten wir alle von verschiedenen Stadien der Entwicklung aus. Wo wir uns im gegenwärtigen Augenblick befinden, ist weniger wichtig als die Richtung, in der wir uns bewegen. Die neue Geburt geht in uns vor sich, wenn wir den Weg des Lebens verfolgen, den Weg der Geistigkeit und Vollkommenheit. Was bei diesem Fortschreiten Zeit zu sein scheint, ist nur eine menschlich begrenzte Art der Wahrnehmung. Mrs. Eddy sagt in ihren Vermischten Schriften: „In der Zeit mag die Wiedergeburt beginnen, aber die Zeit kann sie nicht vollenden, das tut die Ewigkeit; denn Fortschritt ist das Gesetz der Unendlichkeit.“ Verm., S. 15.

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