Hast du schon einmal jemanden sagen hören, Löwen seien feige? Der Löwe ist der furchtlose König der Tiere. Und das ist es, was wir heute brauchen: junge Menschen, die wie Löwen sind, die den Mut haben, einem jeden Feind entgegenzutreten. Der Feind ist das Böse in all seinen Verkleidungen. Wir brauchen Menschen, die stark und weise genug sind, dem Bösen zu widerstehen — für Gott und Seine Güte einzutreten.
Christus Jesus sagte uns: „So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matth. 5:16;
Jesus stand immer auf seiten der Wahrheit und tat stets das Rechte. Er besaß den Mut, die Geldwechsler aus dem Tempel hinauszutreiben, und die Stärke, allen Versuchungen des Teufels zu widerstehen. Er war ein mächtiger Mann. Aber es war nicht seine körperliche Statur, die ihm die Kraft gab, das zu tun, was er als das Rechte erkannte. Sein Vertrauen auf Gott, die Wahrheit, und sein Wissen, wer er als Gottes Kind war, befähigten ihn, Gottes Macht zum Segen aller widerzuspiegeln.
Wir besitzen die gleiche Kraft, das Rechte zu tun. Wir haben diese Kraft, weil sie von Gott, unserem Vater, zu uns kommt. Wir drücken sie durch unsere christusähnliche Reinheit und Ehrlichkeit aus. Als Christliche Wissenschafter beweisen wir unsere Stärke, indem wir uns niemals fürchten, in Übereinstimmung mit Gott, der Wahrheit, zu leben. Je mehr wir das tun, desto mehr geistige Stärke entwickeln wir, um dem Teufel zu widerstehen, den Versuchen des sterblichen Gemüts, uns zu täuschen und zu schwächen.
Du kannst zeigen, wie stark und mutig du bist, indem du dich nicht fürchtest, nein zum Bösen zu sagen, selbst wenn es eine anziehende Maske trägt. Das mag deine Freunde überraschen, aber wenn du für das eintrittst, was ehrlich und recht ist, wirst du nicht nur davor bewahrt, zum Unrechttun verleitet zu werden, sondern deine Freunde mögen ebenfalls ermutigt werden, nein zum Bösen zu sagen.
Mary Baker Eddy bewies ihren Mut, als sie ein Schulmädchen von ungefähr acht Jahren war. s. Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1972), S. 5; Weil Mary Baker große Achtung vor dem hatte, was recht ist, besaß sie den Mut, sich einem älteren Mädchen in den Weg zu stellen, das die anderen tyrannisierte und immer versuchte, die jüngeren Kinder in Furcht zu versetzen, ein Mädchen, vor dem sogar die Jungen Angst hatten. Eines Tages kam dieses Mädchen mit einer ausgehöhlten Gurke in den Klassenraum. Diese Gurke war mit schmutzigem Wasser gefüllt, und sie war entschlossen, jeden daraus trinken zu lassen. Obwohl das Mädchen viel größer war, trat Mary ihr entgegen und sagte: „Nein, du wirst mich mit keinem Finger anrühren noch einem von ihnen etwas tun.“ Das Mädchen war überrascht und sagte zu Mary: „Du bist ein tapferer kleiner Racker“, und sie umarmte und küßte sie.
Und jedesmal danach, wenn das Mädchen versuchte, die kleineren Kinder in Furcht zu versetzen, hielt Mary sie wieder davon ab und trat für das Rechte ein. Schließlich gab das Mädchen es auf, und der Lehrer sagte zu Mary, daß sie für das Mädchen getan habe, was durch Schläge nicht erreicht worden sei. Marys mutiges Auftreten schützte nicht nur die anderen Kinder und sie selbst, sondern es besserte auch den Charakter des älteren Mädchens. Marys wahrhaft mutiges Handeln drückte die Macht des Christus aus, die jeden Beteiligten segnete.
Denke daran, daß das Böse keine Person ist, weder ein Feind noch ein scheinbarer Freund. Wenn es also so aussieht, als ob Menschen uns in Versuchung führten, etwas Unrechtes zu tun, können wir dem unpersönlichen Bösen furchtlos ins Auge sehen und nein sagen. Genau das tat Jesus. Er trieb die bösen Annahmen aus den Kranken und Sündern aus. Aber er verdammte nicht den Menschen. Er verdammte die bösen Gedanken, die sich der Person zu bedienen schienen, und trieb sie aus. Gott hat niemals irgendeines Seiner Kinder dazu erschaffen, daß es stehlen, lügen oder irgendein anderes Unrecht tun sollte. Wenn es uns auch manchmal so scheinen mag, als ob unsere Freunde etwas Unrechtes tun wollten, so wissen wir doch, daß der wirkliche Mensch gern das Rechte tut. Ein Verständnis hiervon kann einem Menschen helfen, seine ihm von Gott verliehenen Eigenschaften auszudrücken.
Unsere Führerin, Mrs. Eddy, liebte die Eigenschaften, die junge Menschen ganz natürlich ausdrücken, und sie wußte, wie diese Eigenschaften helfen konnten, Ordnung in der Welt zu schaffen. In ihrem Buch Vermischte Schriften wendet sie sich an ihre Kirche mit den folgenden Worten: „Geliebte Kinder, die Welt braucht euch — und mehr als Kinder denn als Männer und Frauen: sie braucht eure Unschuld, Selbstlosigkeit, treue Liebe, eure unbefleckte Lebensführung. Ihr müßt auch wachen und beten, daß ihr diese Tugenden unbefleckt bewahrt und sie nicht durch die Berührung mit der Welt verliert. Welch höheres Streben könnte es geben, als das in euch zu erhalten, was Jesus liebte, und zu wissen, daß euer Beispiel mehr als eure Worte die Sittlichkeit der Menschheit bestimmt!“ Verm., S. 110.
