Ich schaute aus dem Fenster und konnte eine kleine Schlange sehen, die bewegungslos auf der obersten Latte des Gartenzaunes lag. Am Abend sahen zwei junge Verwandte und ich aus dem gleichen Fenster. Da lag die Schlange. Seltsamerweise hatte sie sich nicht bewegt. „Wir wollen sie anschauen“, drängten die Kinder.
Als wir draußen waren, konnten wir es kaum glauben. Unsere „Schlange“ war nichts anderes als ein gewundener Riß in der obersten Latte des Gartenzaunes. Es war überhaupt keine Schlange! Selbst der gut geformte Kopf war nur ein gewundener Astknoten in dem Fichtenholz. „Da habt ihr euch aber getäuscht“, hänselte der kleine Junge. Doch das Mädchen war verwirrt. „Wie konnte es vom Fenster aus so wirklich aussehen?“ wollte es wissen. „Aus der Nähe ähnelt es nicht einmal einer Schlange.“
Dies war meiner Ansicht nach die richtige Zeit, um mit diesen beiden kleinen Christlichen Wissenschaftern über das trügerische Wesen der Materie zu sprechen und, damit verbunden, über unsere Fähigkeit, die Illusionen und Ansprüche des Irrtums umzukehren und zu zerstören, indem wir ihnen mit Wahrheit und Liebe begegnen. Da Gott, das Gute, immer gegenwärtig ist, so versicherte ich ihnen, ist das Böse niemals gegenwärtig. Wenn wir dies wirklich wissen, beweisen wir die Wirklichkeit des Guten, während alles dem Guten Unähnliche nichts als Illusion ist, ein bißchen wie unsere „Schlange“ auf dem Gartenzaun. Ich ahnte nicht, daß mir innerhalb weniger Stunden dieser Vorfall helfen würde, mein Leben zu retten.
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