Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Sich selber heilen?

Aus der Dezember 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ja, Sie sind gemeint! „Aber ich weiß nicht, wie. Ich habe es so oft versucht, aber ohne jeden Erfolg. Ich studiere die Bibel und unser Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit, habe es jedoch nie geschafft, eine Heilung zu bewirken. Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund erreiche ich nicht das Verständnis, das zur Heilung führt.“

Kommen Ihnen diese Worte vertraut vor? Dann wollen wir der Sache einmal auf den Grund gehen. Das Verständnis, das heilt, gewinnt man nicht, wenn man nur an der Oberfläche kratzt und erwartet, gleich Gold zu finden. Um etwas Lohnendes zu erreichen, muß man sich hingebungsvoll bemühen. Wir dürfen auch nicht den Mut verlieren, wenn unsere ersten Anstrengungen nicht zum Ziel führen. Mrs. Eddy schreibt in unserem Lehrbuch: „Schritt für Schritt werden diejenigen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen, finden, daß ‚Gott ... unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten‘ ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 444. Wir nähern uns der Wahrheit schrittweise. Doch können wir den Lohn erwarten, wenn wir schnell aufgeben?

Wie sieht die Sache nun aus, wenn Sie fleißig studieren und gründlich forschen und die Heilung trotzdem nicht eintritt? Geben Sie nicht auf! Prüfen Sie sich noch intensiver, suchen Sie, bis Sie die Ursache für den Widerstand gegen das Heilen gefunden haben. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Wer das göttliche Prinzip der Lehren und Taten unseres Meisters nicht wenigstens teilweise demonstrieren kann, hat keinen Teil an Gott. Wenn wir in Ungehorsam gegen Ihn leben, sollten wir uns nicht sicher fühlen, obwohl Gott gut ist.“ Ebd., S. 19. Liegt hier vielleicht der tiefere Grund? Leben wir in Ungehorsam gegen Gottes Gebote? Sind wir so sehr mit der Jagd nach weltlichen Gütern beschäftigt, daß wir keinen Teil mehr an Ihm haben? Haben wir Gott in unserem Leben hintangestellt? Haben wir Sein vornehmstes und größtes Gebot vergessen: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3.? Frönen wir einem der Götter dieser Welt? Kann es sein, daß wir nicht nur Gottes größtes Gebot übertreten, sondern auch Christi Jesu Anweisung mißachten: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matth. 6:33.?

Lassen Sie uns in unserer Selbstprüfung fortfahren. Wenn wir uns bemühen, unsere Fehler aufzudecken, sollten wir nicht aufhören, wenn diese Untersuchung für uns schmerzhaft wird.

Vergessen Sie nicht das zweite große Gebot, das Christus Jesus uns eindringlich nahelegte: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Matth. 22:39. Sind wir der dauernden Meckerei, Gereiztheit und Empfindlichkeit gegenüber denen schuldig, die unserer Vorstellung nicht entsprechen? Haben wir denjenigen den Rücken gekehrt, die sich nicht kleiden wie wir, nicht so handeln und denken wie wir? Richten wir beständig unseren Nächsten, anstatt der Anweisung unseres Meisters zu gehorchen: „Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.“ Matth. 7:1.?

Wie so viele andere hatte ich mich dieser Dinge schuldig gemacht. In der rauhen Welt meiner Jugend war Gott für mich etwas sehr Unwirkliches. Während ich lange und hart für einige Dollar die Woche arbeitete, hatte ich keine Zeit, mich mit einem vagen Etwas zu beschäftigen, das angeblich die ganze Menschheit erschaffen hat und uns alle als Seine Kinder liebt. Der starke Kontrast zwischen dem Elend einer Großstadt und den komfortablen Palästen der Reichen ließ in mir zu viele Fragen unbeantwortet. Es war nicht irgendein geheimnisvoller Gott, sondern mein eigenes Selbstvertrauen und meine körperliche Fähigkeit, die auf den Straßen der Großstadt gewonnene Erfahrung und das jahrelang in Abendschulen Gelernte, die mich nährten und kleideten und mich mit einigem Luxus des Lebens versorgten. Die Überheblichkeit dieser Einstellung änderte sich nach einem schweren Unfall, der mich zum Krüppel gemacht hatte, und als keine Hoffnung auf medizinische Heilung bestand.

Die Liebe, die Geduld und das Verständnis einer großartigen Frau, die sich bemühte, als ein gehorsames Kind Gottes zu leben, führten mich schließlich zur Christlichen Wissenschaft, und die vielen Jahre schmerzlicher Behinderung fanden ein Ende.

Durch das ernsthafte Studium der Bibel und des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft dämmerte in meinem Bewußtsein das Verständnis auf, daß Gott, Liebe, die einzig wahre Wirklichkeit ist. Je klarer mir diese Wahrheit wurde, desto mehr begann die scheinbar undurchdringliche Fassade des menschlichen Willens und der sogenannten materiellen Wirklichkeit abzubröckeln. Je mehr das sterbliche Bild verschwand, desto mehr zeigte sich die Vollkommenheit des Menschen als Bild und Gleichnis Gottes. Mit diesem Bewußtsein kam auch ein wunderbares Gefühl von Frieden und Liebe für jeden und alles um mich herum. Ohne mir der Bedeutung dieses Segens bewußt zu sein, hatte ich etwas von dem Verständnis gewonnen, in dem, wie Mrs. Eddy sagt, „das sterbliche Gemüt [verschwindet], und der Mensch als Gottes Bild erscheint“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 116., und ich war vollständig geheilt.

Dieses Himmelreich ist in uns. Es ist die Macht und Gegenwart von Gottes Christus, der alle Krankheit, Behinderung und alles Leiden heilt. Gott steht uns jederzeit bei und hilft uns, in uns selbst die Stärke, die Geduld und das Verständnis zu finden, die heilen. Dieses Verständnis zu erreichen ist nicht immer leicht. Es verlangt Hingabe und Entschlossenheit. Wir müssen allen menschlichen Willen, alle materiellen Mittel und Wünsche aufgeben. Gott verleiht uns die Kraft dazu.

Wenden Sie sich an Ihn, leben Sie in Gehorsam gegen Seine Gebote und die Anweisungen unseres Meisters, Christi Jesu. Dann wird Ihr Herz und Gemüt so von Gottes Liebe und Frieden erfüllt, daß Sie eine bessere Transparenz für die Vollkommenheit werden. Sie werden nicht nur Gott, sondern alles und jeden um Sie herum lieben, Sie selbst eingeschlossen. Mit dieser Reinheit des Christus-Denkens, praktisch angewandt, werden Sie heilen.

Stellen Sie sich der Herausforderung des sterblichen Gemüts, das Ihr Denken begrenzt und Ihnen einreden will, Sie könnten nicht heilen. Rufen Sie sich in Erinnerung, was Paulus im ersten Brief an die Korinther sagte: „Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ 1. Kor. 3:16. Jedem aufrichtigen Sucher nach der Wahrheit kann die Kraft des Heilens zuteil werden. Wir finden diese Wahrheit in unserem Pastor: der Heiligen Schrift und Wissenschaft und Gesundheit. Studieren und forschen Sie in diesen Büchern, vor allem aber, leben Sie Ihr Leben als die Widerspiegelung der göttlichen Liebe.

Jeder kleine Sieg ist eine Hilfe. Jedesmal, wenn wir der Versuchung widerstehen, uns zu ärgern oder jemanden zu hassen, werden wir stärker. Die vielen kleinen Siege helfen uns insgesamt, uns über die Trümmer der Begrenzungen des sterblichen Gemüts zu erheben und unsere völlige geistige Freiheit als Bild und Gleichnis Gottes, Seine vollkommene Widerspiegelung, zu finden. In dem Maße, wie wir uns erheben, werden wir nicht länger vom sterblichen Gemüt durch Disharmonie, Sünde, Krankheit oder Behinderung geknebelt oder begrenzt. Wir werden frei sein! Wissenschaft und Gesundheit sagt uns: „Die Sklaverei des Menschen ist nicht gesetzmäßig. Sie wird aufhören, sobald der Mensch das Erbe seiner Freiheit antritt, seine gottgegebene Herrschaft über die materiellen Sinne. Der Tag wird kommen, wo die Sterblichen ihre Freiheit im Namen des allmächtigen Gottes geltend machen werden. Dann werden sie ihren eigenen Körper durch das Verständnis der göttlichen Wissenschaft beherrschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 228.

Wir alle wollen das Beste und arbeiten dafür. Wenn wir in Gehorsam gegen Gottes Gebote leben, dann werden wir Schritt um Schritt alle Disharmonie, alles Leiden und alle Krankheit heilen... und das ist das Beste.


Gelobt sei Gott, der Vater
unsers Herrn Jesus Christus,
der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen
in himmlischen Gütern durch Christus.

Epheser 1:3

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1984

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.