Jetzt, wo sich die Weihnachtszeit nähert, wenden sich unsere Herzen voller Freude dem Fest der Geburt Christi Jesu, des Sohnes der Jungfrau Maria, zu. Wir meinen, das Christentum habe mit der Geburt Jesu begonnen. Aber der Christus reicht viel weiter zurück. Der Christus ist so ewig wie Gott.
Der Christus ist die Stimme Gottes, die zur Menschheit spricht — der göttliche Einfluß, der Erlösung, Freiheit, Frieden, Freude und Gesundheit bringt. Seine Tätigkeit besteht und bestand schon immer darin, die Welt aus dem Hypnotismus der Materialität zu der Wirklichkeit des wahren geistigen Seins hier und jetzt zu erwecken. Das Licht des Christus enthüllt und zerstört die Sünde und ihre Folgen.
Dieser Christus, Wahrheit, wurde bis zu einem gewissen Grade die ganze Geschichte der Bibel hindurch wahrgenommen und demonstriert. Es war der Christus, der Mose und andere heilige Männer befähigte, die Wahrheit über Gottes Wesen und Seinen Plan für den Menschen zu lehren und Taten zu vollbringen, die als Wunder angesehen wurden.
Durch die Worte der Propheten des Alten Testaments zieht sich wie ein roter Faden die Verheißung, daß Gott einen Stellvertreter — manchmal Herrscher oder König genannt — als Zeichen und Werkzeug Seiner rettenden Herrschaft auf Erden senden werde. Nirgends sind diese Verheißungen anschaulicher als im Buch des Propheten Jesaja, wo der Schreiber vorhersagt, daß eine Jungfrau ein Kind gebären werde, dessen Name Immanuel (Gott mit uns) sein werde. Der Prophet verheißt, daß ein großes Licht zu den Menschen, die im Finstern wandeln, kommen werde. „Denn uns ist ein Kind geboren,... und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter;... auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.“ Dieser letzte Vers schließt mit der herrlichen Versicherung: „Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.“ Siehe Jes. 7:14; 9:1, 5, 6.
Diese Prophezeiungen wurden vor fast zweitausend Jahren in Bethlehem erfüllt. Wenn wir die Berichte über die Geburt Jesu im Matthäus- und Lukasevangelium lesen, fällt uns die Tätigkeit der Engel (Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen) in dem Ablauf dieses Ereignisses auf. Ein Engel bereitete erst Maria und dann auch Joseph auf die Rolle vor, die jeder bei der Erfüllung der Prophezeiung spielen würde.
Ein Engel berichtete den Hirten, die in der Nacht auf dem Felde ihre Schafe hüteten, daß der Heiland geboren war. Mit dieser herrlichen Kunde und der Beschreibung, wo sie das Kind finden würden, erscholl der Chor der Engel: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“ Luk. 2:14.
Der Stern, der erschien, ist ein anderer bedeutsamer Teil der Weihnachtsgeschichte — der Stern, der die drei Weisen zu dem Kind in Bethlehem führte.
Später, als Herodes in seinem Zorn das Kind der Prophezeiung töten wollte, warnte der Engel Joseph und trug ihm auf, das Kind und seine Mutter nach Ägypten in Sicherheit zu bringen. Als Herodes nicht mehr regierte, war es ein Engel, der Joseph mitteilte, daß er jetzt sicher nach Israel zurückkehren konnte.
Die Erinnerung an diese Ereignisse ist für die Christen überall unschätzbar und wird zur Weihnachtszeit aufs neue gepflegt. Zwei ganze Seiten des Christian Science Monitors wurden am 18. Dezember 1953 dem Thema „Die messianische Prophezeiung: ihre Erfüllung und ihre ewige Verheißung“ gewidmet. Prophezeiungen des Alten Testaments über den Messias, Berichte über seine Geburt, Verse, die die Substsanz der Lehren des Meisters und einige seiner wundervollen Werke festhalten, sowie Verse, die „die ewige Verheißung“ betreffen, waren von Marian King ausgewählt und zusammengestellt und in jener Ausgabe des Monitors abgedruckt worden. Diese Auswahl aus der Bibel hat für mich seit ihrer Veröffentlichung bei meiner Vorbereitung auf Weihnachten eine Schlüsselrolle gespielt; und für diejenigen, die sie vielleicht ihrer Weihnachtslesung hinzufügen wollen, sind sie am Ende dieses Artikels aufgeführt.
Die Weihnachtsgeschichte wird auf wunderbare Weise erhellt, wenn man mit Hilfe der Konkordanz zu Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift passende Zitate zu „Christus“ und „Jesus“ im Lehrbuch der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns) erforscht. Die Konkordanz zu Mary Baker Eddys anderen Werken verweist auf Stellen über „Weihnachten“, die reiche Schätze zu diesem Thema aus der Feder unserer Führerin darlegen.
Da die Musik ein geliebter Teil von Weihnachten ist, bringen allgemein bekannte und auch einige nicht so vertraute, aber wunderschöne Lieder aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft zusätzlich Freude in unsere Weihnachtsfeier. Selbst wenn die Lieder nicht laut gesungen werden, hat ihre Botschaft einen schönen musikalischen Klang. Das Lied, das mit den Worten beginnt: „Der Herr ist da! Nun jauchze, Welt!“, ruft dazu auf: „Laßt jedes Herz bereiten sich.“ Liederbuch, Nr. 417. Genau das tun wir, wenn wir uns mit den Zitaten aus der Bibel, aus den Schriften Mrs. Eddys und aus den Liedern zum Thema Weihnachten befassen. Es macht unsere Herzen bereit, klarer zu erkennen, was Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, meint, wenn sie in Wissenschaft und Gesundheit schreibt: „Das Christentum Christi ist die Kette des wissenschaftlichen Seins, das zu allen Zeiten wiedererscheint, sich in seiner unverkennbaren Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift behauptet und alle Zeiten in dem Plan Gottes vereinigt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 271.
Der Stern, der die drei Weisen leitete, hat eine besondere Bedeutung für unsere Zeit. Heute führt uns sein Licht zur Christlichen Wissenschaft. Jeder, der die Christliche Wissenschaft liebt und studiert, ist jenem „Stern“ gefolgt.
Dieses Christus-Licht brachte mir Heilung, als ich mir einmal früh am Weihnachtsmorgen die Hand verbrannte. Sofort betete ich, um zu erkennen, daß ich für eine Tat der Liebe — in diesem Fall die Vorbereitung für ein Familienessen später am Tag — nicht leiden konnte. Sobald es mir möglich war, setzte ich mich still hin und betete von ganzem Herzen, daß ich von den Schmerzen, die unvermindert anhielten, befreit würde. Als ich darum betete, zu erkennen, was in mir geheilt werden mußte, erinnerte ich mich, daß ich am Heiligen Abend „wutentbrannt“ war, als ein Mann, ein langjähriger Bekannter, lieblose Bemerkungen über gemeinsame Freunde machte und die Umstände es mir nicht erlaubten, irgend etwas zur Verteidigung der Angegriffenen zu sagen.
Nun wurde mir klar, daß es Gottes Angelegenheit war, und nicht meine, den Mann zurechtzuweisen. Demütig betete ich: „Was muß ich nun in diesem Fall tun?“ In diesem Augenblick durchflutete das Licht des Christus mein Bewußtsein mit der herrlichen Erkenntnis: „Meine Pflicht ist es, diesen Mann zu lieben und nur das Gute in ihm zu sehen.“ Und das tat ich! Liebe strömte geradezu in mein Denken. Es geschah mühelos, wundervoll, es war eine wirklich widergespiegelte Fähigkeit. Mit ihr kam die augenblickliche Heilung. Die Schmerzen in der Hand hörten so plötzlich auf, wie wenn man einen Wasserhahn zudreht. Die Freude, die mich über diese Heilung von einem gewissen Grad an Selbstgerechtigkeit und Groll erfaßte, erfüllt mich noch heute.
Stellen Sie sich die Weihnachtsfreude vor, die ich empfand, als ich all das erledigen konnte, was an diesem Tag zu tun war — ohne Schmerzen, Blasen oder andere Nachwirkungen einer Verbrennung. Ich konnte mit unserer Führerin sagen: „Der Stern, der liebevoll auf die Krippe unseres Herrn herabschaute, leiht dieser Stunde sein strahlendes Licht: das Licht der Wahrheit, das den Menschen ermutigt, führt und segnet, wenn er danach strebt, die kindhafte Idee göttlicher Vollkommenheit zu erreichen, die über der menschlichen Unvollkommenheit aufdämmert; es beschwichtgt die Furcht des Menschen, erleichtert ihm seine Lasten, veranlaßt ihn, sich zu Wahrheit und Liebe zu erheben, zu der durch sie verliehenen holden Freiheit von Sünde, Krankheit und Tod.“ Vermischte Schriften, S. 320.
Jeder von uns, der dem Licht dieses Sterns gefolgt ist, weiß um das Wunder und die Freude, die sogar schon von einem Schimmer des Christus in unser Bewußtsein kommen. Wir freuen uns, daß uns die Bedeutung der folgenden Worte aus Wissenschaft und Gesundheit aufdämmern: „Wenn der Erde eine neue geistige Idee geboren wird, so erfüllt sich von neuem das prophetische Wort Jesajas: ‚Denn uns ist ein Kind geboren ... und er heißt Wunder-Rat.‘ “ Wissenschaft und Gesundheit, S. 109.
Wie die Prophezeiungen des Alten Testaments durch das Leben Christi Jesu erfüllt wurden, so haben sich auch die Prophezeiungen unseres Meisters vom Tröster durch das Kommen der Christlichen Wissenschaft — der Christus-Wissenschaft oder der Wissenschaft des Christentums — erfüllt. Der Meister versicherte uns: „ ... der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.“ Joh. 14:26.
In demütiger Dankbarkeit für die Erfüllung dieser Prophezeiung sehnen wir uns danach, dem Gebot Christi Jesu zu gehorchen: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“ Matth. 10:8. Wir feiern Weihnachten im wahrsten Sinne, wenn wir im Gehorsam gegen diese Weisung heilen.
Wir sagen mit dem Apostel Paulus: „Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!“ 2. Kor. 9:15. — die Gabe Seines Christus, der rettet und heilt. Gott schenke jedem ein glückliches, heiliges Weihnachten!
Zitate aus dem Monitor-Artikel vom 18. Dezember 1953:
Die Prophezeiung
1. Mose 49:10; 5. Mose 18:15, 17, 18; 4. Mose 24:17, 19; Jes. 7:14, 15; Jes. 9:1, 5, 6; Jes. 11:1–6, 9; Jes. 35:5, 6; Jes. 11:10; Jes. 52:13, 7; Micha 5:1, 3, 4; Jer. 23:5, 6; Jer. 31:31, 33, 34; Hesek. 37:21, 24, 25; Hesek. 34:23, 24; Sach. 9:9; Dan. 7:13, 14.
Die Erfüllung
Luk. 1:5–33, 39, 40, 46–49, 56–66; Matth. 1:18–24; Luk. 2:1, 3, 20, 24–35; Matth. 2:1–14, 16, 19–23; Luk. 2:40–52; Matth. 3:1; Joh. 1:6–9, 15, 16; Matth. 3:13–17; Matth. 4:17, 25; Matth. 5; Matth. 6; Matth. 7; Matth. 8:1; Matth. 4:23, 24; Matth. 8:2, 3, 23–27; Matth. 9:1–8; Matth. 12:22, 23; Joh. 4:46–53; Luk. 7:11–17; Matth. 10:1, 5, 8; Matth. 11:1.
Die ewige Verheißung
Luk. 24:49; Matth. 11:28; Joh. 14:27; Matth. 11:29, 30; Joh. 5:19, 20, 30, 25, 26; Joh. 6:27, 33, 35, 40, 51, 56, 57; Joh. 8:12, 31, 32; Joh. 10:27–30, 37, 38; Joh. 11:25, 26; Joh. 12:25, 26, 44, 46, 50; Mark. 13:10; Matth. 28:19, 20; Joh. 15:10; Joh. 14:15, 23; Joh. 15:11; Joh. 14:12–14, 16–20, 26, 27; Joh. 16:33; Joh. 17:3–6, 9, 10, 20, 21, 26.
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