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„Auf das schauen, was wir erreichen müssen“

Aus der Januar 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor einigen Jahren sprach ich in meinem Büro im Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft
Christian Science (kr’istjən s’aiəns) mit einem Besucher aus Nigeria. Er sagte: „Wissen Sie, in unserem Land haben wir Christlichen Wissenschafter nicht die herrlichen Gebäude, die Sie hier in Boston haben. Wir haben nicht viele Ausüber. Und wir haben keine bequemen Leseräume. Wir haben nichts“, sagte er, „und können nur auf das schauen, was wir erreichen müssen.“

Er klagte nicht. Als er sprach, war er von Freude und geistigem Licht erfüllt. Die Leidenschaft eines jungen Revolutionärs lag in seinen Worten. Er hatte gerade am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilgenommen und war bereit, in sein Land zurückzukehren, um das Gelernte im Leben anzuwenden.

Ähnliche Gefühle findet man natürlich bei jedem, der die Christliche Wissenschaft mit wirklicher Hingabe studiert — ob nun die Kirche an seinem Wohnort gut besucht ist oder nur eine Handvoll Mitglieder hat, oder ob er unter einer autoritären Regierung lebt, die die offene Ausübung der Christlichen Wissenschaft unter Strafe stellt. Das Studium der Christlichen Wissenschaft bringt einen Strom der Freude und der Hoffnung. Eine neue Welt öffnet sich. Nichts bleibt dasselbe; denn wir wandeln im Neuen des Christus und nicht im Alten der menschlichen Umstände und Begrenzungen.

Für uns alle wie für den jungen Nigerianer, der von seiner neuen Erkenntnis entbrannt war, gilt gleichermaßen, daß wirklich nichts zwischen uns und den großen geistigen Wahrheiten des Seins steht — es sei denn, daß wir das unnötigerweise annehmen. Wenn wir im Licht des Christus leben, sehen wir alles anders. Da wir uns wandeln, verändert sich alles.

Wenn wir nicht von dieser Möglichkeit überzeugt sind, kann es daran liegen, daß wir an die Erscheinungen einer materiellen Welt glauben. Vielleicht haben unsere Denk- und Lebensgewohnheiten oder unsere angesammelten Besitztümer, ohne daß wir es gemerkt haben, den Vorrang eingenommen. Sie erscheinen uns vielleicht unumstößlicher und wichtiger als das Bemühen um geistige Entdekkungen. Als Folge davon könnte unsere bewußte Wahrnehmung des geistigen Seins getrübt werden. Doch nichts zwingt uns, in dieser Trübung zu beharren. Wir können die falschen Ansichten und Meinungen über Bord werfen und unseren Weg wieder unbeschwert fortsetzen. Wenn wir unsere Bereitschaft erneuern, aus der Welt herauszugehen und uns abzusondern, wie es das Neue Testament fordert Siehe 2. Kor. 6:17., werden wir uns erhoben und inspiriert fühlen. Diese Inspiration brennt so hell wie eh und je.

Mary Baker Eddy, die Führerin der Bewegung der Christlichen Wissenschaft, schrieb einmal: „Der Christliche Wissenschafter ist allein mit seinem eigenen Sein und mit der Wirklichkeit aller Dinge.“ Botschaft an Die Mutterkirche für 1901, S. 20. Wir brauchen dieses Alleinsein, um Gott zu hören, um still genug zu sein, damit wir Seine erhaltende Gegenwart, auf die wir uns verlassen können, wahrnehmen. Dieses Alleinsein belebt und erneuert. Daraus empfangen wir als einzelner und als Bewegung unseren geistigen Enthusiasmus.

Die Bereitschaft, das geschäftige Treiben der Welt zum Schweigen zu bringen und uns ganz dem hinzugeben, was Gott gibt, führt letzten Endes nicht zu einem Gefühl der Einsamkeit und Isolierung. Es mag vom menschlichen Wollen und Streben schwere Opfer fordern, doch diese Bereitschaft versetzt uns wie nichts anderes in die Lage, die universale Liebe zu spüren. Sie vermittelt uns ein Gefühl der Wertschätzung, des persönlichen Engagements und der Einigkeit bei der gemeinsamen Arbeit in der Lage, die universale Liebe zu spüren. Sie vermittelt uns ein Gefühl der Wertschätzung, des persönlichen Engagements und der Einigkeit bei der gemeinsamen Arbeit in der größten Bewegung, die die Menschheit je gekannt hat.

Auf diese Weise versuchen wir, der leisesten Berührung durch den Christus, die wahre Idee Gottes, zu gehorchen und in Demut und Schlichtheit zu folgen, wohin er führt. Wir zaudern nicht in der Hoffnung, uns unseren persönlichen Lebensstil zu bewahren, sondern wir sind wie der Besucher aus Nigeria bereit, „auf das [zu] schauen, was wir erreichen müssen“. Und was wir erreichen müssen, ist das, was wir wirklich sind — der Mensch, der dem unendlichen Gott, dem Guten, angehört. Dieser Mensch wird vom unerschöpflichen, göttlichen Geist motiviert, belebt und vorangetrieben. Gott, Geist, ist sein einziger Geist, seine einzige Seele, und zu ihm gehört ein lebendiges, inspiriertes, individuelles Sein.

Wenn wir weltliche Mittel und Wege billigen, lähmt das unsere menschliche Empfänglichkeit für den Christus. Kein Umstand für sich allein reicht aus, um eine farblose, langweilige Vorstellung von der Christlichen Wissenschaft zu erzeugen. Wenn wir uns neuen Erkenntnissen der geistigen Wirklichkeit öffnen, erfahren wir, daß es keine Rolle spielt, in welcher Situation wir uns scheinbar befinden. Sie wird immer durch unsere ständigen Entdeckungen der neuen Welt des Geistes, des Reiches Gottes, untergeordnet, verändert und erleuchtet werden.

Dieses Reich Gottes, von dem Christus Jesus sagte, daß es inwendig in uns sei Siehe Luk. 17:21 [Fußnote]., heilt Sünde und Krankheit bei uns und anderen. Heute braucht die Welt dieses Verständnis vom Heilen und von den geistigen Möglichkeiten wie nie zuvor. Der Menschheit wird es zunehmend deutlicher, daß die menschengemachten Systeme immer wieder versagen. Andererseits werden revolutionäre Versuche, Veränderungen zu erreichen, von nichtgeheilten Annahmen von Sünde und Materialismus überwältigt und darin verschüttet.

Wahre revolutionäre Verheißung für die Welt liegt nur im Geist des Christus. Doch der Materialismus dieser Zeit leistet ihm verzweifelt Widerstand. Mrs. Eddy schreibt: „Die Geistigkeit zieht offen gegen den Materialismus zu Felde.“ Und sie fragt: „Auf welcher Seite kämpfen wir?“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 216.

Es ist Zeit, daß wir diese Frage beantworten. Die Antwort, die wir geben, wird unsere Bewegung erneuern und stärken. Sie wird den Gang der menschlichen Geschichte ändern.

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