Um tiefgehende und gründliche christlich-wissenschaftliche Heilarbeit leisten und die nötige Heilung erzielen zu können, müssen sich die Christen dem ganzen Christus verpflichten. Das bedeutet, daß sie nicht nur den heilenden und erlösenden Aspekt von Jesu Mission akzeptieren müssen, sondern auch jenen Aspekt, der die Auferstehung und Himmelfahrt einschließt — die ganze Mission, die beweist, daß des Menschen Identität völlig geistig und unkörperlich ist.
Natürlich bestätigen alle Heilungen, die Jesus vollbrachte, daß der Mensch und das Leben geistig und unkörperlich sind; und sicherlich erwartete Jesus von uns, daß auch wir das Heilen in diesem Licht sehen. Er sagte einmal zu seinen Jüngern, daß er ihnen Vollmacht „über alle Gewalt des Feindes“ gebe. Aber dann erklärte er: „Doch darüber freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Luk. 10:19, 20. Christi Jesu Heiltätigkeit gründete auf der felsenfesten Überzeugung, daß der Mensch das genaue Ebenbild des Geistes ist. Ja man könnte sagen, daß Jesus sich ständig des von Gott geschaffenen Menschen bewußt war und daß seine Heilarbeit dazu diente, der Menschheit zu zeigen, was diesen wahren Menschen ausmacht. Dadurch, daß er Sünde und Krankheit heilte und den Tod überwand, bestätigte er, daß der Mensch unschuldig, harmonisch und ewig ist. Vor allem aber definierte er den Menschen als geistig, denn nichts Geringeres als Geistigkeit kann Unschuld, Harmonie und ewiges Leben einschließen.
Es gab keinen Aspekt der sterblichen Annahme, den Jesus während seiner heiligen Tätigkeit nicht heilte. Er erweckte sogar seinen Freund Lazarus, der vier Tage im Grab gelegen hatte, vom Tode. Das Grab (und die damit verbundene Annahme der Verwesung) konnte das Wirken des göttlichen Gesetzes, auf dem Jesu Heilarbeit basierte, nicht verhindern. Warum war dann Jesu eigene Auferstehung und Himmelfahrt notwendig, um seine Mission vollständig zu machen? Weil selbst die Auferweckung des Lazarus davon zeugte, daß ein menschliches Wesen in einen sterblichen Daseinszustand zurückkehrte, d. h. sein Erdenleben fortsetzte, wohingegen Jesu Himmelfahrt bewies, daß die wahre Identität geistig und für die irdischen Sinne nicht wahrnehmbar ist. Die geistige Vollkommenheit des Menschen wird nur durch großes geistiges Wachstum erreicht, das in individueller Himmelfahrt gipfelt. Das ist die unvermeidliche Bestimmung eines jeden menschlichen Lebewesens. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), spricht von dieser Erfahrung, wenn sie schreibt: „Die Taufe des Geistes oder das endgültige Untertauchen des menschlichen Bewußtseins in das unendliche Meer der Liebe ist für den körperlichen Sinn der letzte Vorgang. Nach diesem gewaltigen Geschehen fällt der Vorhang über dem materiellen Menschen und der Sterblichkeit.“ Vermischte Schriften, S. 205.
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