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Menschlich unvermeidlich — oder göttlich geplant?

Aus der Januar 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir haben alle schon von Unvermeidlichkeiten gehört — wie ein bestimmtes Ereignis seinen Lauf nimmt, gewissermaßen ein Eigenleben erlangt; wie etwas geschehen oder nicht geschehen wird, weil etwas anderes eingetreten oder nicht eingetreten ist.

Wir mögen z. B. denken, es sei „unvermeidlich“, daß wir irgendwohin gehen oder etwas tun oder sein müssen — oder nicht irgendwohin gehen, etwas nicht tun oder nicht sein müssen —, weil unser Gesundheitszustand (schlecht oder gut), unser Bankkonto (ausreichend oder nicht ausreichend), unser Alter oder Ansehen (so hoch oder nicht hinreichend) dies diktiere. Oder umgekehrt, da „die menschliche Natur“ nun einmal so ist, voller Gier, Selbstsucht, Dummheit, mag es uns „unvermeidlich“ scheinen, daß wir Nachteile haben werden.

Es stimmt zwar, daß ein Zusammenwirken positiver menschlicher Faktoren hilfreich sein kann, doch diese Faktoren können von sich aus unmöglich unser Glück und Wohlbefinden bestimmen. Warum nicht? Weil alle materiellen Faktoren dem Wechsel, dem Verschleiß, dem Veralten unterworfen sind. Worauf können wir uns dann verlassen?

Diejenigen, die die Christliche Wissenschaft studieren — die von Mary Baker Eddy entdeckt und gegründet wurde und die im Einklang mit der Bibel und den Lehren und Werken Christi Jesu steht —, freuen sich, daß sie menschliche Unvermeidlichkeiten energisch ablehnen können. Sie erkennen und bemühen sich zu beweisen, daß wahre Logik, Macht und Absicht von Gott, dem göttlichen Gemüt, Geist, kommen. Wenn man bedenkt, welch radikaler Unterschied zwischen menschlichen Unvermeidlichkeiten und dem göttlichen Vorsatz besteht, wird einem klar, daß ersteres mit der Annahme zu tun hat, ein Zusammenwirken von Umständen bestimme das Resultat, während der göttliche Vorsatz eine bewußte Absicht, Leitung, Gottes Willen andeutet. Der Glaube an Unvermeidlichkeiten bedeutet also ein passives Sichhineinschicken, während der göttliche Vorsatz auf eine aktive geistige Triebkraft hinweist. Außerdem erkennen die Christlichen Wissenschafter an, daß Gottes Weisheit und Führung die lediglich materiellen und sterblichen Standpunkte bei weitem übertrifft. „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Jes. 55:8, 9.

Was wir alle in der Familie, bei Freundschaften, im Berufsleben, in der Gemeinde- und Kirchenarbeit wissen, wirklich wissen müssen, ist, daß Gottes Absicht in jeder Situation erkannt und ausgeführt werden kann. Wenn wir rein menschliches Planen aufgeben, öffnet sich unser Denken den unendlichen Möglichkeiten Gottes. „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Spr. 3:5, 6. Wir mögen nicht wissen, was Gott für uns geplant hat, aber wir wissen, daß Gott, das Gute, uns immer nur segnen, lieben, läutern, schützen, trösten und versorgen will. Mrs. Eddy erklärt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift:Geist segnet den Menschen, aber der Mensch weiß nicht, ,woher er kommt‘.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 78.

Stellen wir doch einmal einige der geläufigeren Annahmen von Unvermeidlichkeit den biblischen Erlebnissen gegenüber! Sind wir zu alt, um den Job zu bekommen? Oder zu jung, um Verantwortung zu übernehmen? Wie die Heilige Schrift berichtet, war Mose achtzig Jahre alt, als Gott ihn beauftragte, die Kinder Israel aus Ägypten zu führen. Jesus war erst zwölf Jahre, als er erklärte, daß es sein Lebenszweck sei, in dem zu sein, was seines Vaters ist.

Fühlen wir uns aufgrund der Umstände oder der menschlichen Natur stark benachteiligt? Joseph überwand Verrat, Sklaverei, Falschheit und Gefangenschaft durch sein festes Vertrauen auf Gott, und schließlich wurde ihm eine Stellung von großer Verantwortung und Autorität übertragen. Wie steht es nun um die „Vorteile“ von höherem Dienstalter oder sozialem Status? Warum heilten und erlösten die Pharisäer und Schriftgelehrten die leidende Menschheit nicht von Sünde, Krankheit und Tod? In der Bibel gibt es viele solcher Beispiele, in denen menschliche Unvermeidlichkeit dem göttlichen Vorsatz weicht.

Wenn wir uns in Demut, Selbstverleugnung und Vertrauen unserem Vater-Mutter Gott — dem göttlichen Prinzip, Liebe — zuwenden und anerkenne, daß Sein Vorsatz uns stets segnet, dann erleben wir Seine unfehlbare Fürsorge. Manchmal müssen wir beharrlich daran festhalten, daß Gott uns führt, denn unsere menschlichen Annahmen sind zuweilen hartnäckig; aber in einem Bewußtsein, das von der Macht und dem Plan Gottes erfüllt ist, findet der Widerstand gegen den geistigen Fortschritt keinen Halt.

Ferner müssen wir darauf achten, daß wir nicht für unsere eigene Verherrlichung arbeiten, sondern zur Ehre Gottes. Wenn wir beten, bleibt die Lösung eines Problems nicht aus; sie zeigt sich oftmals auf unerwartete Weise oder sogar im Gegensatz zu unseren eigenen Vorstellungen, aber immer bringt sie uns reichen geistigen und praktischen Segen. „Sei fest in deinem Verständnis, daß das göttliche Gemüt regiert und daß in der Wissenschaft der Mensch Gottes Regierung widerspiegelt“ Ebd., S. 393., lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit.

Ein Familienangehöriger hatte Gelegenheit, diese Wahrheiten zu beweisen, als sein Arbeitsplatz plötzlich und unter völlig unvorhergesehenen Umständen aufgelöst wurde. Es schien unvermeidlich, daß er entweder für seine Firma in einen anderen Teil der Welt umsiedeln müßte, um eine Stellung zu übernehmen, die nicht seinen Erwartungen entsprach und in der er keinerlei Erfahrung besaß, oder daß er arbeitslos würde. Da er die Christliche Wissenschaft studierte, wandte er sich in dieser Situation rückhaltlos an Gott; er bemühte sich, den göttlichen Vorsatz klarer zu erkennen und zu verstehen. Als dann die Tatsache der Regierung Gottes fest in seinem Bewußtsein verankert war, wartete er ruhig, um zu sehen, was Gott für ihn im Sinn hatte. Er akzeptierte völlig die Aussage aus dem Lehrbuch: „Die Herrschaft des Gemüts über das Weltall, einschließlich des Menschen, ist nicht länger eine offene Frage, sondern eine demonstrierbare Wissenschaft.“ Ebd., S. 171.

Kurz darauf wurde ihm eine Stellung in dem Lande, in dem er lebte, angeboten; diese Stellung nutzte nicht nur seine Erfahrung auf eine neue Art und Weise, sondern eröffnete auch neue Wege für seine Begabungen, und außerdem erhielt er eine höhere Vergütung als in seinem vorigen Arbeitsplatz. Obwohl er für diesen konkreten Beweis der Fürsorge Gottes sehr dankbar war, erfüllte ihn noch viel größere Dankbarkeit dafür, daß er sich der steten Gegenwart und unendlichen Macht Gottes stärker bewußt geworden war.

In dem Maße, wie wir im Verständnis von Gottes unfehlbarer Regierung des Menschen und des Universums wachsen, werden wir mit Freude die Worte des beliebten Liedes verstehen: „Gott führt Seine Absicht aus, / Wie Jahr um Jahr vergeht.“ Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 82.

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