Auf der Heimfahrt von einem Sonntagsgottesdienst in unserer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, wurde ich einmal von einem Insekt in die Armbeuge gebissen. Es schmerzte zwar, aber ich nahm sonst keine weitere Notiz davon. Etwas später, als ich zu Hause war, wurde mir übel. Ich mußte mich hinlegen und meinen Sohn um Beistand durch Gebet bitten. Bald darauf konnte ich aufstehen und meinen Hausfrauenpflichten nachkommen. Doch am Arm begannen sich beunruhigende Symptome zu zeigen.
Ich zog mich, sobald ich konnte, zum Beten zurück. Mir kam die folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy in den Sinn (S. 514): „Alle Geschöpfe Gottes, die sich in der Harmonie der Wissenschaft bewegen, sind unschädlich, nützlich und unzerstörbar.“ Ja, dachte ich, im Lichte der Christlichen Wissenschaft gesehen, war dieses kleine Geschöpf, das mich gebissen hatte, auch unschädlich. Und während ich über den Begriff der Unschädlichkeit nachdachte, fielen mir die Berichte von Daniel in der Löwengrube und von Paulus ein, der von einer Otter gebissen wurde (siehe Dan., Kap. 6 und Apg., Kap. 28). Ich fragte: „Warum konnten die Tiere diesen beiden Männern nichts anhaben?“ Die Bibel berichtet uns, daß Daniel in der Löwengrube sagte (Dan. 6:23): „Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, so daß sie mir kein Leid antun konnten.“
Ich sah die Antwort darin, daß ich das Insekt, das mich gebissen hatte, liebte und wirklich erkannte, daß es niemandem Schaden zufügen konnte. Ich dachte lange darüber nach und war so darin vertieft, das kleine Tierchen zu lieben, daß ich erst nach einiger Zeit merkte, daß die Symptome sehr zurückgegangen waren. Ich schlief beruhigt und dankbar ein.
Jedoch am anderen Morgen sah alles wieder genauso schlimm aus wie am Tag zuvor. Ich folgte erneut all meinen früheren Gedankengängen, und ich betete um Führung. Da ich mich gefordert fühlte, tiefer in die Wahrheit des Seins einzudringen, las ich die Bibellektion (die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft steht) und dankte dafür. Ich fand in dieser Lektion eine Stelle, die mir wirklich half (Wissenschaft und Gesundheit, S. 187): „Es gibt keine unwillkürliche Tätigkeit. Das göttliche Gemüt schließt alle Tätigkeit und alles Wollen in sich, und in der Wissenschaft wird der Mensch von diesem Gemüt regiert.“ Das regte mich dazu an, die Frage zu erforschen: „Warum gibt es keine unwillkürliche Tätigkeit?“ Ich erkannte: Wenn Gott Geist und der Mensch Gottes Ebenbild ist, dann steht alles unter der bewußten Führung und Herrschaft Gottes.
Ich dachte noch lange Zeit im Gebet darüber nach. Als ich damit aufhörte, waren fast alle Symptome zurückgegangen. Ich war tief dankbar. Der Kampf war jedoch noch nicht zu Ende. Am späten Abend zeigten sich am Arm Anzeichen einer Blutvergiftung. Da erschrak ich zunächst und wollte meinen Sohn um Hilfe bitten. Ich hätte ihn aber aufwecken müssen, und das wollte ich nicht.
Dann kam die Engelsbotschaft: „Gott ist hier, viel näher, als irgendein Mensch dir sein kann.“ Ich war dankbar für diesen Gedanken und vertiefte mich in die Tatsache, daß Gott stets genau dort ist, wo ich bin. Plötzlich konnte ich mit Nachdruck und Verständnis sagen: „Gott ist mein Leben.“ Von Dankbarkeit und Frieden erfüllt, schlief ich wie ein getröstetes Kind ein. Am nächsten Morgen waren all die Symptome, die zuvor so offensichtlich gewesen waren, verschwunden. Ich war frei.
Für diese Heilung und für viele, viele andere bin ich sehr dankbar. Ich bin immer wieder dankbar für die Christliche Wissenschaft, durch die wir den wahren Sinn vom Vater und von Seinem vollkommenen Kind erlangen können.
Weinheim, Bundesrepublik Deutschland
Das obenstehende Zeugnis meiner Mutter kann ich bestätigen. Diese Begebenheit konnte ich dazu nutzen, mir erneut darüber klar zu werden, daß Mensch und Tier in Gottes Schöpfung in vollständiger Harmonie miteinander leben.