Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit: „Das, was Krankheit genannt wird, existiert nicht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 188. Man braucht sich nur umzuschauen, um zu erkennen, daß diese Lehre ein Hohn auf die menschliche Erfahrung ist.
Und doch lehrt die Christliche Wissenschaft, daß diese Aussage nicht nur auf der Bibel gründet, sondern auch eine wissenschaftliche Tatsache ist! Folgende Verse aus der Bibel (und es gibt viele ähnliche) haben mir zu dem logischen Schluß verholfen, daß die Bibel tatsächlich die Unwirklichkeit von Krankheit lehrt:
• „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde... Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:1, 31. Hier wird erklärt, daß Gott alles geschaffen und es „sehr gut“ gemacht hat. Da Krankheit nicht gut, sondern sehr schlecht ist, hat Gott sie nicht geschaffen.
• „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun.“ Pred. 3:14. Da Gott alles geschaffen hat, ist die ganze Schöpfung vollständig. Daher kann Krankheit nicht hinzugefügt noch Gutes von ihr weggenommen werden.
• „Alle Dinge sind durch dasselbe [das Wort Gottes] gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Joh. 1:3. Gott ist für alles verantwortlich, was wirklich besteht.
• Erwägen wir schließlich noch folgende Frage aus der Bibel: „Läßt denn die Quelle aus einem Loch Süßes und Bitteres fließen?“ Jak. 3:11. Offensichtlich nicht. Gott kann also nicht der Quell von beidem sein, von Gesundheit und Krankheit. Folglich lehrt die Bibel, daß Gott alles Gute geschaffen hat, einschließlich der Gesundheit, und daß Er schlechte Gesundheit weder geschaffen hat noch für sie verantwortlich ist.
Aber was nützt dieses Wissen den Kranken oder denen, die ihnen helfen möchten? Die Tatsache, daß Gottes Schöpfung gut und die einzige Schöpfung ist und daß es daher keine Krankheit gibt, kann wissenschaftlich bewiesen werden, wenn der Patient oder sein Ausüber der Christlichen Wissenschaft von diesem Standpunkt aus verständnisvoll betet, denn dann wird der Patient gesund. Mrs. Eddy schreibt in einem ihrer anderen Bücher: „Als ich am klarsten erkannte und am tiefsten empfand, daß der Unendliche keine Krankheit kennt, hat mich das nicht von Gott getrennt, sondern mich so mit Ihm verbunden, daß ich imstande war, augenblicklich ein Krebsleiden zu heilen, das bereits bis zur Halsschlagader vorgedrungen war.“ Die Einheit des Guten, S. 7.
Wenn der Bibel, der Logik und der beweisbaren Christlichen Wissenschaft zufolge Krankheit nicht existiert und wenn es, wie Wissenschaft und Gesundheit erklärt, „keine Krankheit“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 421. gibt, welche Schlußfolgerung können wir dann bezüglich jedweder Krankheit ziehen? Die folgende: Vom Standpunkt des allwissenden Gemüts, dem einzig wirklichen Standpunkt aus, gibt es keinerlei Krankheiten mit unterschiedlichen Symptomen und unterschiedlichem Ausgang; es gibt keine physischen, emotionalen oder mentalen Krankheiten, die durch verschiedene materielle Medikamente, Methoden oder Behandlungen zu heilen sind; es gibt keine leichten oder bösartigen, heilbaren oder unheilbaren, kontrollierbaren oder unkontrollierbaren, geringfügigen oder tödlichen Krankheiten. Wenn Gott, das Gute, immer gegenwärtig ist und wenn Er alles „sehr gut“ geschaffen hat, kann es gewiß keine Krankheitskeime, keine zerstörerischen Gedanken, Elemente, Substanzen, Annahmen, Systeme, Ängste, keine Materie, kein sterbliches Gemüt, keinen Mesmerismus geben, die Krankheit verursachen könnten.
Krankheit ist nicht chronisch, zeitweilig, unvermeidlich oder lähmend. Sie kann weder plötzlich auftauchen noch sich unbemerkt entwickeln. Sie kann weder kommen, gehen noch bleiben.
Der Glaube, Krankheit existiere, ist der Öffentlichkeit derart eingefleischt, daß Gesundheit vergänglich und Krankheit unvermeidlich zu sein scheint. Aber der Mensch ist geistig, nicht physisch. Daher ist Gesundheit eine Eigenschaft der Seele, Gottes, und wird vom Menschen ewiglich widergespiegelt; Krankheit jedoch ist nichts. Gesundheit, nicht Krankheit, bekundet Eigenschaften wie Beharrlichkeit, Ausdauer, Entfaltung und Stärke. Das Lehrbuch erklärt: „Gesundheit ist nicht ein Zustand der Materie, sondern des Gemüts; auch können die materiellen Sinne kein zuverlässiges Zeugnis in bezug auf die Gesundheit abgeben.“ Ebd., S. 120.
Es gibt keine wirklichen Kinderkrankheiten noch Altersleiden. Es gibt weder Männer- noch Frauenkrankheiten, keine ansteckenden oder erblichen, keine schmerzhaften, schwächenden oder lähmenden Krankheiten. Noch gibt es Krankheiten, die durch den Gebrauch von zulässigen oder unzulässigen Drogen verursacht werden.
Zuweilen wird behauptet, daß die Christliche Wissenschaft einige Krankheiten heilen kann, andere aber durch materielle Mittel geheilt oder unter Kontrolle gebracht werden müßten. Doch kein Patient befindet sich jenseits der Hilfe und Liebe Gottes, und keine Krankheit liegt außerhalb Seiner Fähigkeit zu heilen. Es gibt keine Krankheitsansprüche, die nur durch die Medizin erkannt, geheilt oder unter Kontrolle gebracht werden können, denn keine Krankheit ist jenseits der heilenden Fähigkeit des Christus. Jesus war imstande, diejenigen mit langjährigen Krankheiten, die Krüppel und die Blindgeborenen zu heilen, und er weckte sogar die Toten auf.
Es gibt keine Leiden, die die Menschen schwach oder übermäßig stark, fiebrig oder kalt machen können, noch gibt es solche, die tödlich verlaufen. Da Krankheit niemals existiert hat, hat sie auch nie auf irgendeinem Menschen eine Spur hinterlassen. Es gibt keine Krankheit, mit der man sich abfinden muß; keine, die einem durch das Mitleid anderer zu Vorteilen verhelfen kann; keine, mit der man prahlen kann oder die man wie ein Heiliger erträgt.
Die Tatsache, daß es keine Krankheit, keine Verletzung, kein Übel, keine Materie gibt, muß im individuellen Bewußtsein wie im täglichen Leben fest verankert werden — treu, gewissenhaft und mutig. Christus Jesus rang mit den Ansprüchen der Materie und des sterblichen Gemüts am Kreuz, und durch seine Auferstehung begründete er unzweifelhaft die Wahrheit, daß es keinen Tod gibt. Die Krankheit wird die Menschheit weiterhin irreführen, bis man sie als unwirklich erkennt und versteht — als eine Illusion oder eine Annahme, gegen die man mit der Macht und Autorität der Wahrheit vorgehen muß.
Jesus wußte, daß kein Grund dafür bestand, die Krankheit zu fürchten, genauso wie die Propheten des Alten Testaments wußten, daß man die Götter nicht zu fürchten brauchte, da es weder Krankheit noch viele Götter gibt. Und aus demselben Grund können auch wir uns weigern, Krankheit zu fürchten. Durch Gebet und eingehendes Studium der Bibel und der Werke Mrs. Eddys können wir den wahren Begriff von Gesundheit oder Harmonie fest und dauerhaft in unserem Denken verankern, und dies wird sich dann in blühender körperlicher Gesundheit zeigen.
Wenn wir verstehen, daß Krankheit und Leiden unwirklich sind, werden wir den Trost erfahren, von dem der Psalmist sang: „ ... der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.“ Ps. 91:9, 10.
Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe erfüllen allen Raum.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 520. In der unendlichen Liebe kann es kein Element des Bösen geben. Diese göttliche Liebe hat niemals auch nur eine einzige Krankheit geschaffen — weder Krebs, Asthma, Tuberkulose, Emphysem, Arthritis; noch hat sie Haß oder Furcht geschaffen. Aber die göttliche Liebe zerstört in der Tat alle Ansprüche von Krankheit und Übel und gibt Männern und Frauen ihre Gesundheit und Heiligkeit wieder.
