Mein Großvater und zwei meiner Onkel waren protestantische Pfarrer. Obwohl ich ihrer Kirche nicht angehörte, besuchte ich die Gottesdienste und nahm an den Kirchentätigkeiten teil.
Es gab dann eine Zeit in meinem Leben, wo mich nahezu jeder Aspekt meines Daseins unglücklich machte. Wenn ich nach Lösungen für meine Probleme suchte, schien ich gegen eine Mauer zu stoßen. Ich wußte weder aus noch ein.
Ich betete oft, und eines Tages kam mir der Gedanke, jemanden um Hilfe zu bitten. Zu jener Zeit hatte die Kirche, die ich besuchte, einen intelligenten, strebsamen, jungen Pfarrer; ich bat ihn um Rat. Einige Monate lang beriet er mich häufig, und er versicherte mir stets, daß Gott mir helfen werde. Jedes Zusammentreffen bestand jedoch zumeist aus Fragen, die er mir über meine Aktivitäten, Freund schaften und jugendlichen Erfahrungen stellte. Ich verlor jegliches Interesse und sagte diese Treffen ab. Später erfuhr ich, daß er einen Kurs in Psychologie genommen hatte, und ich nahm an, daß er mich deshalb so ausgefragt hatte.
Danach verlor ich das Vertrauen in die Geistlichen und in die Kirche. Zehn Jahre lang betete ich nicht, noch ging ich zur Kirche. Während dieser Zeit verschlechterte sich meine Gesundheit, bis ich gezwungen war, das Bett zu hüten. Die Ärzte diagnostizierten meinen Zustand als einen vollständigen Nervenzusammenbruch; ich litt monatelang und war für vorübergehende Besserung von Medikamenten abhängig. Ich war ganz verzweifelt.
Eines Tages besuchte mich eine liebe Nachbarin und brachte mir Blumen. Mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Wispern war, schüttete ich ihr mein Herz aus. Ganz ruhig und liebevoll sagte sie: „Sie brauchen nicht krank zu sein.“ Ich traute meinen Ohren nicht. Dann fragte sie mich, ob ich bereit sei, christlich-wissenschaftliche Literatur zu lesen, wenn man sie mir gäbe. Da ich meiner Meinung nach nichts zu verlieren hatte, stimmte ich zu. Ich begann den Christian Science Sentinel zu lesen, den sie mir brachte. Beim Lesen fiel mir auf, daß ein Buch mit dem Titel Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy oft erwähnt wurde. Eine Tante gab mir freundlicherweise ein recht abgegriffenes Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit, das sie zur Hand hatte. Ich begann zu lesen. Ich las Tag und Nacht. Ja, ich konnte das Buch nicht wieder weglegen.
Nach einigen Wochen wurde mir bewußt, daß verschiedene physische Symptome verschwunden waren, doch über diese Tatsache dachte ich nicht viel nach. Ich warf alle Medikamente weg, die ich zuvor genommen hatte, und vergaß sie. Außerdem hielt ich an dem Bibelvers fest (2. Tim. 1:7): „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.“
Der folgende Satz auf Seite 228 in Wissenschaft und Gesundheit war auch sehr wichtig für mich: „Es gibt keine von Gott getrennte Macht.“ Ich erkannte, daß die von Christus Jesus vollbrachten Heilungen diese Aussage bestätigten. Begierig nahm ich weiterhin das in mich auf, was ich von meiner wirklichen Beziehung zu Gott als Seinem Bild und Gleichnis las. Im ersten Buch Mose lesen wir (1:27): „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.“ Ich folgerte, daß die Christliche Wissenschaft wahre Heilung anbot, und vergab dem jungen Pfarrer für seine Versuche, mir durch bloße menschliche Vernunft zu helfen, während er Gott weit im Hintergrund ließ.
Eines Tages verstand ich viel klarer die sieben Synonyme für Gott, die in Wissenschaft und Gesundheit aufgeführt sind — Leben, Wahrheit, Liebe, Prinzip, Seele, Geist, Gemüt (siehe S. 465). Mit diesem tieferen Verständnis von Gott erhaschte ich etwas von der geistigen Natur des wahren Seins, was mich mit großer Freude erfüllte! Genau da erkannte ich, daß ich von der qualvollen Krankheit frei war! Dieses Buch mit seinem „Schlüssel zur Heiligen Schrift“ hatte mir tatsächlich die Tür zu einem praktischen Verständnis von Gottes wunderbarer heilender Kraft aufgeschlossen. Ich hatte das Buch von Anfang bis Ende gelesen, ich hatte darüber nachgedacht und in seinen Seiten die Aussage bestätigt gefunden (S. 454): „Liebe inspiriert, erleuchtet, bestimmt und führt den Weg.“
Seit jener Heilung von einem Nervenzusammenbruch, die nun schon viele Jahre zurückliegt, habe ich Wissenschaft und Gesundheit vielen gegeben, die nach Heilung und Wiedergeburt suchten. Auch hatten sowohl ich als auch meine Familie und Verwandten zahlreiche, verschiedene Heilungen. Mitarbeit in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, brachte mir größeres geistiges Verständnis, mehr Stärke und inneren Frieden. Meine Dankbarkeit für die göttliche Wissenschaft kennt keine Grenzen.
Fort Wayne, Indiana, USA
