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Den wahren Ton erhalten

Aus der Februar 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein junger Mann hatte etwas besonders Beunruhigendes erlebt, das ihn verwirrte und belastete. Er setzte sich mit einem erfahrenen Christlichen Wissenschafter in Verbindung, um ein ganz anderes Problem zu besprechen, aber noch ehe der junge Mann etwas sagte, spürte er, wie die drückende Unruhe und Dunkelheit ganz schnell verflogen. Er fühlte sich von Liebe und Frieden umgeben und unterstützt — ihm war, als umfinge ihn ein warmer stiller See.

Was war geschehen? Kein einziges Wort war gefallen; der Ausüber hatte nicht bewußt zu heilen versucht; und doch erlebte der junge Mann, wie eine mächtige, eindeutig wahrnehmbare Kraft seine Qual vertrieb. Hier hatte eine fundamentale Macht heiligen Denkens gewirkt, eine Kraft, die keiner materiellen Hilfsmittel bedarf, um zum Ausdruck zu kommen, und die ohne Rücksicht auf materielle Grenzen Gutes vollbringt. Hier zeigte sich Gott, die göttliche Liebe, in Tätigkeit.

David mußte von der Macht göttlich inspirierten Denkens etwas gewußt haben. Als Neuling am Hofe König Sauls wurde er beauftragt, die mentale Dunkelheit des Monarchen mit seinem Harfenspiel zu vertreiben. In der Bibel heißt es: „So wurde es Saul leichter, und es ward besser mit ihm, und der böse Geist wich von ihm.“ 1. Sam. 16:23. Solch tröstender und heilender Einfluß wurde gewiß nicht von der Musik allein ausgeübt, sondern kam von Davids reinem Denken, das von seiner innigen Liebe zu Gott durchdrungen war.

Heute erklärt die Christliche Wissenschaft, wie das Denken so vergeistigt werden kann, daß es tröstet und heilt. Ja, die göttliche Wissenschaft ist der von Jesus verheißene Tröster. Ihre Lehren vermitteln uns nicht nur die absolute Wahrheit über Gott und den Menschen, sondern zeigen uns auch, wie wir unser Denken mit dieser Wahrheit des Seins in Übereinstimmung bringen können, damit unser Leben von der tröstenden und heilenden Macht der Liebe Gottes erfüllt werde.

Christus Jesus beherrschte die Kunst und Wissenschaft eines von Liebe ermächtigten Denkens am besten. Die Wirklichkeit, die Jesus anerkannte, war keine materielle Welt voll harter Erfahrungen, unerbittlicher Schmerzen und ständigen Mangels. Vielmehr war es die produktive, von Gesundheit und Freude erfüllte Schöpfung Gottes. Diese Wahrheit des Seins brachte unser Erlöser aus Nächstenliebe deutlich ans Licht. In der Gegenwart seines gütigen Denkens verging die Krankheit, verschwand der Kummer, wurde körperliches und mentales Leid jeder Art schnell überwunden. Für Jesus war die Wahrheit keine kalte Abstraktion, sondern die lebendige Wirklichkeit der Liebe. Jesus wußte und bewies, daß die Quelle seines Denkens sein wahrhaftiges Gemüt, Gott, war. Und da Gott vollkommene Liebe ist, muß der Mensch der aktive Ausdruck der vollkommenen Liebe sein. Unser Meister erklärt: „Gleichwie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibet in meiner Liebe!“ Joh. 15:9.

Wie wichtig diese Aussage doch für uns alle ist! In Gottes Universum gibt die Liebe den Ton an; und wie dringend nötig hat es doch unsere Welt, diese Liebe zu hören, zu fühlen und sich ihrer bewußt zu werden. Lassen wir diesen Ton erklingen? Spüren jene, die mit uns in Berührung kommen, die wortlose Gegenwart dieses göttlichen Grundtons, wie der anfangs erwähnte junge Mann? Ist das der Fall, wird uns sein freudiger und harmonischer Widerhall umgeben.

Wir können durch die Wissenschaft der göttlichen Harmonie lernen, den wahren Ton erklingen zu lassen, und sein Echo in unserer Welt wahrnehmen — in unserer eigenen Erfahrung und in der anderer. Nur auf diese Weise können wir die grundsätzliche Forderung des Christentums erfüllen und einander lieben. Unsere Führerin, Mrs. Eddy, schreibt: „O möge die Liebe, die ausgesprochen wird, empfunden und so gelebt werden, daß wir, in der Waage Gottes gewogen, nicht zu leicht erfunden werden. “ Vermischte Schriften, S. 312. Welch eine hohe Norm! Doch nur wenn wir diese Norm erfüllen, entwickeln wir die Fähigkeit, als Nachfolger unseres Meisters zu trösten und zu heilen.

Wie ist uns das möglich? Können wir diesen wahren Ton der Liebe finden und erhalten? Mrs. Eddy schreibt: „Um wahrhaft glücklich zu sein, muß der Mensch mit seinem Prinzip, der göttlichen Liebe, in Harmonie sein; der Sohn muß in Einklang mit dem Vater stehen, in Übereinstimmung mit Christus.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 337. Wollen wir den göttlichen Ton erhalten, müssen wir beständig zur grundlegenden Wahrheit zurückgehen — zur Norm der vollkommenen Liebe und ihres vollkommenen Ausdrucks — und unser Denken und Handeln darauf abstimmen.

Dann machen wir geistige Fortschritte, und Ungeduld, Mißtrauen, Kritik an anderen, Furcht vor dem Versagen, Apathie — all die großen und kleinen Hindernisse, die einer vollständigeren Demonstration unseres wahren Wesens als Kinder der göttlichen Liebe im Wege stehen — verschwinden.

Eine solche Erziehung unseres Denkens ist fürwahr ein Kampf, denn wir müssen die Entschlossenheit des menschlichen Gemüts überwinden, sein eigenes begrenztes Selbst und seine beschränkte Vorstellung vom Sein durchzusetzen, wie unharmonisch diese auch sein mögen. Doch wenn es uns wirklich danach verlangt, so zu lieben wie Jesus, wenn wir uns tatsächlich danach sehnen, dem Leiden der großen Menschenfamilie mit mehr zu begegnen als kaltem, religiösem Intellektualismus, werden wir beharrlich sein. Und die göttliche Liebe wird unseren Vorsatz segnen. Der klare Ton der Liebe wird immer größere Kreise ziehen und uns und anderen in zunehmendem Maße Gutes bringen.

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