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Kirche in Tätigkeit

Zusammenarbeit in der Kirche

Aus der Februar 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Den folgenden Artikel hat die Abteilung für Kirchentätigkeiten Der Mutterkirche verfaßt.

Jeder Christliche Wissenschafter hat das Privileg, die Wahrheiten der göttlichen Wissenschaft sowohl bei Schwierigkeiten in der Kirche als auch bei individuellen körperlichen und mentalen Disharmonien anzuwenden. Die ganze Mitgliedschaft ist ständig aufgefordert, ihre Religion gerade mitten unter den Kirchenmitgliedern zu betätigen. Die Mitglieder können z. B. danach streben, in christlicher Brüderlichkeit enger miteinander zu arbeiten; sich im Gebet zu vereinen, um Kirchenprobleme zu lösen; von sich zu fordern, daß jede Kirchentätigkeit von dem höchsten geistigen Impuls und Vorsatz veranlaßt und gelenkt werde. Nur ein derartiger Beweis wird die Mission der Kirche Christi, Wissenschafter, erfüllen, nämlich die Menschheit zu heilen und zu retten, wie Mrs. Eddy es vorgesehen hat.

Demokratische Selbstverwaltung ist ein wesentlicher Bestandteil der Zweigkirchen, wie Mrs. Eddy sie sah; sie müssen sie ausüben, um ihre Mission zu erfüllen. Auf „die Magna Charta der Christlichen Wissenschaft“ Bezug nehmend, gibt uns Mrs. Eddy einen einzigartigen Einblick in ihre Bestimmung, daß in der Kirche Demokratie walten sollte. Sie schreibt: „Die Kirche ist die Wortführerin der Christlichen Wissenschaft — ihr Gesetz und ihr Evangelium sind Christus Jesus gemäß; ihre Regeln sind Gesundheit, Heiligkeit und Unsterblichkeit — gleiche Rechte und Vorrechte, Gleichstellung der Geschlechter, Wechsel im Amt.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 254.

Diese Richtlinien helfen uns, die demokratische Norm für unsere Zweigkirchenarbeit festzulegen. Sie verlangen, daß wir „ein neu Gebot“ oder Gesetz erfüllen, das uns unser Meister Christus Jesus gab, „... daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habet“ (Joh. 13:34). Zusammenarbeit in wirklich demokratischer Gesinnung bedeutet Schutz für das Wachstum und die Wirksamkeit der Kirche. Die geistige Wachsamkeit eines jeden Mitglieds, die durch Gebet für sich selbst und für die Kirche erlangt wird, trägt zur Lösung von Problemen bei, die versuchen, den Fortschritt der Institution zu verzögern.

Manchmal muß eine Kirche eine Entscheidung ändern, die vor vielen Jahren durch Mehrheitsbeschluß getroffen wurde. Welche spezifischen, korrekten Schritte kann die Mitgliedschaft nun unternehmen, damit der richtige Kurs eingeschlagen wird? Vielleicht endete eine Wahl mit einem Patt, und es scheint keinen Ausweg zu geben. Oder möglicherweise wird ein bestimmter Kurs anvisiert, der aber nicht die volle Unterstützung der Mehrheit hat. Derartige Situationen fordern die Kirchenmitglieder heraus, ihren Weg zu finden — durch den korrekten Gebrauch des demokratischen Verfahrens Fortschritt zu machen.

Ein höherer Begriff von Zusammenarbeit in einem demokratischen Rahmen — im Rahmen des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy und der Zweigkirchensatzungen, einschließlich der Bestimmungen und Verfahrensweisen — kann Freiheit und Disziplin bringen, wenn erkannt wird, daß das göttliche Prinzip, Liebe, den Menschen regiert. Mitglieder müssen Herausforderungen an eine Kirche als Gelegenheiten sehen, individuell und kollektiv ihre Vorstellung von Demokratie zu vergeistigen. Sie tun das, indem sie von ihrem göttlichen Recht Gebrauch machen, daß Gott, die göttliche Wahrheit und Liebe, sie führt. Wenn jedes Mitglied beständig auf neue Weisungen des göttlichen Gemüts lauscht — wenn es sich geistig gegen die falschen Einflüsterungen des persönlichen Sinnes wehrt und anerkennt, daß Gott die Tätigkeit des Menschen beherrscht —, wird sich geistige Führung auf die verschiedensten Weisen zeigen, um die Kirche und ihr Gemeinwesen zu segnen. Die dadurch bewirkten Heilungen veranschaulichen, was die rechte Tätigkeit der Kirche Christi, Wissenschafter, vermag, die in gewissem Grade Gottes geistige Regierung Seiner Kirche widerspiegelt.

Welche Rolle spielen demokratische Bestimmungen und Verfahrensregeln bei der Förderung der Tätigkeiten einer Zweigkirche? Richtig angewandt, schützen sie die Kirche. Aber sie müssen aktiv zur Unterstützung der eigentlichen Kirchenaufgabe eingesetzt werden, nämlich des Heilens. Menschlicher Wille, Eigennutz und boshafte Absichten versuchen manchmal, die Bestimmungen und Verfahrensregeln zu umgehen oder zu mißbrauchen, und die Kirchenmitgliedschaft muß sich dieser Manipulationen des fleischlichen Gemüts bewußt sein.

Die Wissenschaft des Christus muß bei der Abwicklung der Kirchenangelegenheiten immer vorherrschend sein! Und sie ist es auch, wenn wir den wahren Geist der demokratischen Regeln erkennen und diese befolgen. Wir alle wissen doch, daß es die Tendenz des menschlichen Willens ist, die christliche Ordnung und Inspiration zu überschatten. Diese Tendenz zeigt sich darin, daß man glaubt, die Lösung einer speziellen Herausforderung liege allein darin, daß bestimmte Praktiken oder Verfahren eingeführt werden; daß man glaubt, die demokratische Selbstverwaltung sollte es einer Zweigkirche ermöglichen, Maßnahmen zu ergreifen, die mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft oder der Organisation, wie sie im Kirchenhandbuch festgelegt ist, unvereinbar sind; daß man auf den Mitgliederversammlungen versucht ist, die Hauptsache unserer Kirchenaktivitäten, nämlich das Heilen, zu vergessen; oder daß man bei den parlamentarischen Regeln vergißt, die christlichen Eigenschaften auszudrücken, die wir als Christliche Wissenschafter unbedingt demonstrieren müssen — gegenseitiges Verständnis, Erbarmen, Liebe, die persönliche Meinungsverschiedenheiten übersteigt, und gegenseitige Unterstützung im geistigen Wachstum.

In dem Buch Mary Baker Eddy: The Years of Authority macht Robert Peel folgende Beobachtungen über die Kirchenorganisation: „Die große Notwendigkeit, wie Mrs. Eddy es sah, war eine Kirche, die ein Übungsplatz sein würde für die Wissenschaft und Kunst, das Christentum zu leben — und diese Fähigkeit anderen zu vermitteln... Die Disziplin, mit anderen zusammenzuarbeiten, die auf unterschiedlichen Stufen geistiger Entwicklung stehen, wäre mindestens ebensowichtig wie die Disziplin, die Geistigkeit in der eigenen subjektiven Erfahrung zu pflegen und zu mehren.“ Mary Baker Eddy: The Years of Authority (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1977), S. 30.

Auf das Verhältnis unter den Kirchenmitgliedern Bezug nehmend, schreibt Mrs. Eddy: „Zwar dürfen die Fehler, Vorurteile und Irrtümer einer gewissen Klasse von Denkern bei anderen, die in ihren Überzeugungen klarer und gewissenhafter sind, weder Eingang finden noch Boden gewinnen; dies eine aber kann und sollte geschehen: laßt eure Gegner in Frieden, und übt keinen Einfluß aus, um sie in ihrem Handeln zu hindern, das ihnen nach dem Stande ihrer eigenen Erfahrung rechtmäßig erscheint, da ihr doch wissen solltet, daß Gott sehr wohl erneuern und weislich und endgültig scheiden wird, wohingegen ihr in euren Bestrebungen irren und die Früchte eurer Arbeit einbüßen könntet.“ Nein und Ja, S. 9.

Jedes Mitglied kann, wenn es die eigene Zweigkirchenerfahrung als Übungsplatz betrachtet, wachsam sein und mit der geistigen Methode des christlich-wissenschaftlichen Gemüts-Heilens die falschen Praktiken erkennen und aus seinem Bewußtsein ausrotten — Praktiken, die die wahre Demokratie umkehren und unsere Kirchen der Heilung und Vitalität berauben möchten. In jeder Kirchentätigkeit kann offenbar werden, daß die göttliche Wahrheit und Liebe allerhaben ist — angefangen bei der Arbeit eines Komitees für Gebäudereparaturen bis hin zu den Vorstandstätigkeiten, den Vorträgen und Gottesdiensten der Kirche für ihr Gemeinwesen.

Die folgende Erfahrung einer Zweigkirche kam dadurch zustande, daß die Mitglieder zusammenkamen, um ein Problem zu lösen, das die ganze Kirche betraf. Und sie schafften es, indem sie zusammenarbeiteten und sich den eigentlichen geistigen Zweck der Kirche vor Augen hielten:

„Einige unserer Mitglieder meinten, daß wir sofort etwas tun müßten, um — wie es schien — ein Abwenden von unseren Gottesdiensten, was sich an viel niedrigeren Besucherzahlen zeigte, umzukehren. Wir fühlten, daß etwas unternommen werden mußte, um die Wirksamkeit unserer Gottesdienste zu beleben und zu erhöhen. Es wurde eine Sondersitzung für alle Mitglieder angesetzt, und wir besprachen die Situation. Die Folge war ein Beschluß, daß alle Mitglieder dieser Kirche sich dazu verpflichten würden, täglich für die Kirche zu beten und insbesondere die Ansprüche von übermäßigem Materialismus zurückzuweisen... Die Ergebnisse sind ermutigend: Die Gottesdienste sind besser besucht, einige neue Familien sind in unseren Bezirk gezogen und besuchen regelmäßig die Gottesdienste — alle mit Kindern, die in unsere Sonntagsschule gehen. Diese Aktivität dauert an!“

Wenn wir unsere menschlichen Ansichten und Wünsche zugunsten des Guten für alle selbstlos aufgeben, trägt das dazu bei, daß wir uns gegenseitig unterstützen; und wenn einzelne Mitglieder den Beweis der Herrschaft der göttlichen Liebe in Kirchenangelegenheiten erleben, geht es mit der Kirche unweigerlich voran. Wenn wir das hohe Ziel — die Erfüllung der Mission unserer Kirche, die Menschheit zu heilen und zu erneuern — vor Augen haben, arbeiten wir zusammen, Seite an Seite mit den anderen Mitgliedern, und wir demonstrieren den Geist der Demokratie in der Kircheninstitution.

[Auszüge aus der Rubrik „The Church in Action” aus dem Christian Science Journal.]

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