Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Geistiges Heilen — Bahnbrecher für die Zukunft

Aus der Dezember 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Sommer 1985 nahmen beinahe dreitausend Studenten, Professoren und Lehrbeauftragte aus aller Welt in Boston an einer Konferenz teil. Sie stand unter dem Motto: „Individuelle Geistigkeit und die Zukunft der Menschheit”. Das Programm der dreitägigen Veranstaltung bestand aus Podiumsdiskussionen und Gesprächen in kleinen Gruppen und aus Ansprachen und Videoaufzeichnungen im Erweiterungsbau Der Mutterkirche. Das Thema der Konferenz bleibt weiterhin aktuell. So dachten wir, daß die Leser des Herolds an Auszügen aus der abschließenden Ansprache und Filmvorführung interessiert sein würden. sprach die verbindenden Worte. Bei den Filmen handelt es sich um aufgezeichnete Interviews mit mit Der folgende Text wurde für den Herold bearbeitet.

Scott Preller: Für viele heute ist der Fortschritt in Wissenschaft und Technik, in den Bereichen Computer, Raumfahrt und Telekommunikation, richtungweisend für die Zukunft der Menschheit. Wenn aber die Christliche Wissenschaft wirklich das ist, was sie zu sein behauptet, dann muß ihre Ausübung geradezu für den Fortschritt der Menschheit bahnbrechend sein.

Die Faszination, die von Erfindungen und technischen Spielereien ausgeht, ist natürlich nichts Neues. Im Jahr 1876 fand in Philadelphia eine riesige Ausstellung zur Hundertjahrfeier der Vereinigten Staaten statt, auf der die neusten technischen Wunder und Entwicklungen zu sehen waren. Auch Mrs. Eddy gehörte zu den Besuchern. Was sie sah, begeisterte sie. Ja, sie schrieb darüber für ihre Lokalzeitung einen glühenden Bericht. Schon in der darauffolgenden Woche sandte sie jedoch einen weiteren Beitrag ein — das Gedicht „Hymn of Science” (Hymne der Wissenschaft). Seine Worte sind uns vertraut:

Seht ihr den Heiland? Hört ihr den Jubel?
Fühlt ihr die Kraft nah und fern?
Wahrheit ist's, die uns befreit;
du und ich erkennen's heut
In dem Leben, der Liebe des Herrn. Eine spätere Fassung dieses Gedichts wurde zum „Kommunionslied”. Vermischte Schriften, S. 398.

Diese Begebenheit hilft uns, den Blick auf das Wesentliche zu richten. Mrs. Eddy schätzte Erfindungen, weil sie den Menschen mehr Freiheit bringen. Aber sie betrachtete die Macht des Wortes in der Christlichen Wissenschaft als wissenschaftlicher, sah eher darin wahrhaftigen Fortschritt, weil es nicht auf die Freiheit hinarbeitet, sondern geradezu von der Grundlage der Freiheit ausgeht. Eine Erfindung kann zwar das Leben bequemer machen, aber Gottes Wort kann den Alltag umwandeln. Haben wir Anteil an Mrs. Eddys Vision und Überzeugung? Können wir an dieser Vision festhalten? Denn inmitten des Alltags geht jene Umwandlung vor sich, die die Christliche Wissenschaft mit sich bringt. Nehmen wir als Beispiel die Heilung, durch die Robert Mitchell zur Christlichen Wissenschaft kam.

Robert Mitchell: Ich war fast taub. Ich hatte zweieinhalb Jahre meiner Militärzeit in Ägypten verbracht, und man nahm an, daß ich mir dort durch das Wasser eine Krankheit zugezogen hatte. (Ich war ein begeisterter Schwimmer.) Als ich zwanzig war, hatte ich große Schwierigkeiten, mich überhaupt mit jemandem zu verständigen. Eine Bekannte und ich sprachen über Religion und darüber, daß das Heilen eigentlich dazugehörte. Ich hatte schon immer geglaubt, daß das Heilen ein Bestandteil der Kirche sein sollte. Meine Bekannte war eine Christliche Wissenschafterin; das war das erste Mal, daß ich etwas darüber hörte. Sie gab mir einen Christian Science Sentinel, aber ich glaube nicht, daß er mich sonderlich beeindruckte. Sie war jedoch beharrlich und ermutigte mich zum Besuch eines Vortrags über die Christliche Wissenschaft. Ich hörte kein Wort, doch war ich von der Überzeugung durchdrungen, daß ich gefunden hatte, wonach ich gesucht hatte und daß ich geheilt werden würde. Rückblickend ist mir klar, daß mich der Vortragende tatsächlich auf geistige Weise erreicht hatte, ohne daß ich ein Wort gehört hatte! An jenem Abend beschaffte ich mir beim Verlassen des Vortragsraumes das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, und begann es zu lesen. Und da stand alles, schön vor mir ausgebreitet, all die Antworten, nach denen ich während meiner ganzen Jugend gesucht hatte. Ich studierte das Buch. Seine Logik war so klar. Es befriedigte mich geistig und intellektuell.

Etwa sechs Wochen später, ich hatte immer wieder über das Heilen und die Fähigkeiten der Sinnesorgane nachgedacht, wurde mir plötzlich klar, daß ich persönlich gar kein Hörvermögen besaß. Daher trug ich dafür auch keine Verantwortung. Zum ersten Mal verstand ich, daß es nicht so sehr darum geht, Fähigkeiten zu besitzen, als darum, sie geistig widerzuspiegeln. Wir individualisieren die Fähigkeiten Gottes, des Gemüts, des Geistes. Das gab mir ein großes Gefühl der Freiheit, der Erleichterung. Nachdem ich einen Teil der Lektionspredigt Sie finden sie im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit gelesen hatte, ging ich mehr oder weniger wie gewöhnlich zu Bett, und als ich am Morgen aufwachte, konnte ich es kaum fassen. Alles war so geräuschvoll, so laut; mein Gehör war zurückgekehrt. Das hat natürlich mein Leben völlig umgewandelt und hat dazu geführt, daß ich die Christliche Wissenschaft voll und ganz akzeptierte. Seither ist sie für mich eine beständige Quelle der Inspiration und Erleuchtung gewesen.

Scott Preller: Wenn wir eine solche Heilung hören, bekommen wir einen Schimmer von einer Macht, die befreiender wirkt als alles andere, was die Welt Fortschritt nennt; und dann wissen wir auch mit Sicherheit, daß die Technik die Christliche Wissenschaft nicht überholt hat.

Was wir ebenfalls wissen, aber manchmal vergessen, ist, daß das Heilen nicht außer Reichweite liegt. Ja, wir mögen es gerade deshalb manchmal aus den Augen verlieren, weil es so nah, so sehr ein Teil unserer Kirche ist. Denken Sie an all die Heilungen in unseren Zeitschriften und den Zeugnisversammlungen. Wir nehmen schon beinahe für selbstverständlich, was für die Welt noch wahrhaft unglaublich ist.

Nur ein Beispiel. Ich habe Freunde, bei denen ich während meines Studiums eine Zeitlang wohnte. Der Sohn dieser Familie ist jetzt fünfzehn. Aber seine Mutter erzählte mir kürzlich, daß der Arzt bei seiner Geburt festgestellt hatte, daß sein Schlüsselbein gebrochen war.

Mary Gottschalk: Ich hörte dem Arzt zu, aber er sagte im wesentlichen: „Jeder anderen Mutter würde ich sagen, daß eine sechs- bis achtzehnmonatige Behandlung und ein Streckverband nötig sein werden. Wenn Sie bereit sind, die Verantwortung zu übernehmen und diesem Baby christlich-wissenschaftliche Behandlung zu geben, versuchen Sie es doch damit.” Ich war dafür dankbar und blieb mit dem Baby noch einen zusätzlichen Tag im Krankenhaus.

Vor der Geburt hatte ich mit den folgenden Zeilen aus Mrs. Eddys Gedicht gearbeitet: „Mächt'ger Befreier, Freund der Verlaßnen, / Leben aus göttlichem Sein!” Vermischte Schriften, S. 399. Dieser Befreier war es, Gott, der dieses Baby entbunden („befreit”) hatte, und bei einer solchen Entbindung konnte kein Bruch und keine Unvollständigkeit entstehen.

Am nächsten Tag kam der Kinderarzt wieder und sagte: „Ich kann Ihnen die freudige Mitteilung machen, daß der Knochen vollständig zusammengewachsen ist und Sie noch heute mit dem Baby nach Hause gehen können.”

Scott Preller: Solche Heilungen sind nicht einfach Routine. Sie sind Teil eines entscheidenden geistigen Kampfes gegen den Materialismus, der in dem Revier geführt und gewonnen wird, das die Materie für sich beansprucht, nämlich im täglichen Leben. Das geschieht beständig, und es bringt die Macht des Christentums zurück.

Ich fragte Lee Johnson, den Leiter des Archivs Der Mutterkirche, warum Mrs. Eddy das Heilen als so unerläßlich ansah; warum sie darauf bestand, daß es für uns, ihre Nachfolger, von so zentraler Bedeutung bleibt.

Lee Johnson: Mrs. Eddy hat immer wieder betont, im kleinen Kreis und öffentlich, daß das Heilen an erster Stelle stehen sollte. Man muß sich ansehen, was sie über Bord geworfen hat, um dem Heilen Priorität einzuräumen. Wir wissen, daß sie nicht an Glaubensformeln interessiert war, und sie erwartete auch nicht, daß sich ihre Kirche in dieser Richtung entwickeln würde. Sie sprach von Offenbarung und Vernunft. Das tun auch andere Kirchen. Aber die anderen Kirchen haben Tradition hinzugefügt — Vernunft, Offenbarung und Tradition. Mrs. Eddy setzte an die Stelle der Tradition die Demonstration. Offenbarung, Vernunft und Demonstration. Aber diese drei erfordern eine Revolution, einen Umsturz. „Zu Trümmern, zu Trümmern, zu Trümmern will ich sie machen” Hes 21:32., wie die Bibel sagt. Man könnte sagen, daß wir das Christentum im Teilchenbeschleuniger des Lebens testen — und diesen Testvorgang nennen wir Heilen.

Scott Preller: Jede Heilung, die wir erleben, jede Demonstration, ganz gleich, ob klein oder groß, hat Anteil an diesem revolutionären Umsturz. Sie geht durch die materielle Annahme hindurch. Sie beweist für die ganze Menschheit, daß wir in Gott leben und nicht in der Materie. Aus diesem Grund läßt sich die Heilung des Körpers nicht von der moralischen und geistigen Erneuerung trennen, die ja den Wesenskern des Christentums ausmacht.

Beim Heilen geht es nicht einfach darum, Probleme zu beheben, sondern darum, daß unser Leben von der Wirklichkeit der göttlichen Allheit beseelt wird. Verschiedene Ausüber, mit denen ich kürzlich sprach, sehen die Heiltätigkeit in genau diesem Licht.

Phil Davis: Beim Ausüben der Christlichen Wissenschaft steht Gott im Mittelpunkt. Dabei geht es hauptsächlich darum, daß wir mehr über Gott lernen und über uns — was wir durch Gott sind. Wir bemühen uns also im Herzen und Denken um ein schlichtes Vertrauen, ein erleuchtetes Verständnis dessen, was Gott tut — um von Gott geführt, auf Gott ausgerichtet, von Gott regiert zu werden.

Dorothea Luther: Sich wirklich nach Erlösung sehnen, sich danach sehnen, rein zu werden — ich meine, darum geht es doch eigentlich in der Christlichen Wissenschaft. Damit wird der Weg zur Wiedergeburt frei.

Sondra Elkins: Wenn bei einem Patienten ein Problem nicht weichen will, dann muß ich vielleicht mein eigenes Herz mehr läutern. Das habe ich oft festgestellt. Erst kürzlich habe ich eine solche Erfahrung gemacht. Ich spürte, daß der menschliche Wille der Patientin geheilt werden mußte, doch am Ende besiegte ich in meinem eigenen Leben ein gutes Stück starken menschlichen Willens. Ja, ich verbrachte den ganzen Tag damit, manchmal unter Tränen, den Fehler in meinem Denken zu erkennen. Bis zum Abend war mir so klar geworden, was nötig war, daß mich die Patientin noch am gleichen Abend anrief und sagte, die Heilung sei erfolgt, und sie habe erkannt, worin sie bestand: in der Befreiung vom menschlichen Willen in ihrem Leben. Die Heilung kommt nur in dem Maße, wie wir eine Transparenz sind.

Olga Chaffee: Meine Aufgabe hier besteht nicht darin, meine Mitmenschen zu bekehren, sondern darin, sie zu lieben, zu heilen und ihnen zu helfen, damit sie von bedrückenden Lasten frei werden. Das geschieht aber nicht, wenn wir die „wissenschaftliche Erklärung des Seins” einfach schnell mal heruntersagen. Man muß die „wissenschaftliche Erklärung” jeden Augenblick im eigenen Bewußtsein festhalten, sie im eigenen Leben ausdrücken.

Hans-Joachim Trapp: An der Universität fand ich bald heraus, daß die Christliche Wissenschaft keine geistige Forschung im Elfenbeinturm ist. Sie ist die dynamische Anwendung des Christentums und des ihm zugrundeliegenden geistigen Gesetzes.

Scott Preller: Wenn wir anfangen, ernsthaft über dieses lebendige Christentums nachzudenken, darüber, daß wir Teil einer Umwälzung sind, daß wir die Bahnbrecher sind, können wir leicht das Gefühl bekommen, wir seien dem nicht gewachsen. Aber denken wir an Mose! Er sagte: „Wer bin ich, daß ich zum Pharao gehe ...?” 2. Mose 3:11. Oder an Jeremia, der sagte: „ ... ich bin zu jung.” Jer 1:6.

Durch diese Erkenntnis, daß das menschliche Gemüt gar nicht fähig ist, eine Heilung hervorzubringen — durch diese Sehnsucht und Demut, die auch in der Geschichte jener Frau zum Ausdruck kommt, die als Maria Magdalena bekannt ist —, wurden Mose und Jeremia empfänglich für die göttliche Gnade und fähig, Gottes Werk zu tun. So ist es noch immer. Hören Sie zum Beispiel jetzt weiter, wie die Ausüber, mit denen ich sprach, in unserer Zeit die Heilarbeit angehen:

Robert Mitchell: Aus meiner Erfahrung mit der Taubheit lernte ich, daß wir lauschen müssen, aber auf einer anderen Ebene; wir müssen unser „Ich” aus dem Weg räumen und wirklich geistig hinhören. Das ist für mich die Grundlage der Ausübung, daß wir Gott zu uns sprechen lassen, daß wir Gott sich uns in jeder Situation offenbaren lassen.

Jill Gooding: Es gab Zeiten, wo ich mental und physisch niederkniete und sagte: „Vater, zeige mir, wie wir in dieser Situation klarer Deine Gegenwart sehen können.” Der Ausüber muß darum beten, ein Prophet zu sein, ein geistiger Seher, damit er sieht, was Gott in einer bestimmten Situation sieht, und nicht von dem überwältigt wird, was die materiellen Sinne schreiend vermelden. Es bedarf der Demut, damit man jenes Ichgefühl aufgeben kann, das da sagen möchte, eine person könne heilen. Es ist immer Gott, der heilt.

Scott Preller: Wann war das letzte Mal, daß Sie sich in einer schwierigen Situation befanden, sich mit ganzem Herzen an Gott wandten und erhört wurden? Erinnern Sie sich noch daran, was Sie fühlten? Hatten Sie dabei nicht das Gefühl: „Ja, genau das bin ich; das ist mein wahres Sein!” Kein anderes Gefühl kommt dem je gleich. Es beweist so klar Mrs. Eddys Worte: „Gott wird die Kranken durch den Menschen heilen, wenn der Mensch von Gott regiert wird.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 495.

Eine solche Erfahrung braucht nicht nur ein gelegentliches Ereignis zu sein. Wir haben eine Wissenschaft, die so studiert und bewiesen werden kann, daß sie unsere eigene geistige Entwicklung nährt und stärkt. Diese Wissenschaft gibt uns auch die exakten Mittel, mit deren Hilfe wir die fleischliche Gesinnung, die unser geistiges Licht zu verdunkeln sucht, erkennen und durchdringen können.

Kathleen Smith: Wenn wir auf Widerstand stoßen und keinen Fortschritt zu machen scheinen, dann kommt uns die Trägheit manchmal so wirklich, so belastend vor. Wenn dieses Gefühl in mir aufkommt, ich aber erkenne, daß damit nur mein Menschenbild angegriffen werden soll, dann weiß ich, daß ich damit fertig werden kann. Schließlich habe ich Herrschaft über mein eigenes Denken. Genau das ist nötig — ich muß meine gottgegebene Herrschaft geltend machen. Dann kann ich mich behaupten, und die Lüge vermag sich nicht gegen die Wahrheit zu verteidigen, denn sie hat keine Intelligenz. Sie kann die Wahrheit nicht erkennen, und die Wahrheit siegt unter Garantie — wenn man bereit ist, dranzubleiben, wie man so sagt.

Margaret Rogers: Diese Willigkeit, beharrlich zu bleiben — genau das ist es. So unzulänglich wir uns auch vorkommen mögen, wir können uns darüber freuen, daß wir zumindest daran arbeiten, „alles Denken in den Gehorsam gegen Christus” 2. Kor 10:5. gefangenzunehmen, wie es im 2. Korintherbrief heißt. Widerstand zeigt sich auf äußerst heimtückische Weise in der Behauptung, daß dieses Ziel unerreichbar sei. Warum sollten wir denn sagen, es sei ein unerreichbares Ziel, vom Geist aus zu denken? Hier zeigt sich der Widerstand des fleischlichen Gemüts, und wir müssen bereit sein, so lange zu beharren, bis wir erkennen, daß es sich um einen falschen Anspruch handelt.

David Kennedy: Einmal trieben mich Gedanken um, die nicht aus mir kamen. Mich plagten unglaubliche Zweifel an der Wissenschaft, Zweifel an meinem Beruf. Und ich konnte diese Zweifel nicht loswerden. Ich argumentierte sachlich, ich betete sogar, aber die Zweifel waren wie Kletten.

Schließlich spitzte sich die Situation so zu, daß ich mich ernsthaft mit der Wahrheit auseinandersetzen mußte, die der Wissenschaft zugrundeliegt, nämlich der Allheit Gottes. Als ich auf dieser Allheit bestand und meine alleinige Aufgabe darin sah, an dieser grundlegenden Wahrheit festzuhalten und sie zu erfassen, konnte ich wie Jakob, der mit dem Engel rang, sagen: „Ich lasse dich nicht ...” 1. Mose 32:27. Jakob hielt sich an dieses Licht, und so beschloß ich, das auch zu tun. Die Zweifel verschwanden. Als ich ausharrte, machte sich die Allheit des Gemüts geltend.

Scott Preller: Daraus wird so deutlich, daß echte Geistigkeit nicht weich, vage oder kurzlebig ist. Sie ist stahlhart. Wenn wir Gott wirklich lieben und Ihm dienen, so verbünden wir uns mit jener geistigen Macht, die sich auch unter den schwierigsten menschlichen Umständen Bahn bricht.

Dorothea Luther: Es ist einfach wunderbar, wenn man begreift, daß alles, was man hat, Gott gehört. Daß man in Wirklichkeit Sein Diener ist. Als ich alles verloren hatte und mit vier Kindern dasaß, die nichts anzuziehen hatten, da war mir klar, daß bei Gott alle Dinge möglich sind. Und ich wußte, daß ich bereit war, Ihm zu dienen, ganz gleich, was da kommen mochte. Und so tat ich denn alles, was an mich herankam, auch die niedrigste Arbeit. Es war wunderbar, denn ich konnte etwas Substanzielles hineinlegen. Mit diesem geistigen Vorgehen konnte ich althergebrachte Vorstellungen hinter mir zurücklassen. Und darin liegt für mich das wirkliche Abenteuer mit der Christlichen Wissenschaft.

Scott Preller: Ganz im Sinne dieser Worte: Ich kann mich nicht des Gefühls erwehren, daß wir Anteil haben an einer großartigen Sache! Die Bibel verkündet Gottes Wort und berichtet über sein Wirken in der ganzen Geschichte der Menschheit. Das Wort, das heute durch die Christliche Wissenschaft zu uns spricht, ist derselbe lebendige Geist, über den es in der Schöpfungsgeschichte heißt, er schwebe auf dem Wasser. Es wirkt noch immer und erneuert uns zu jeder Stunde. Es verkündet, daß Gott ein Gott ist, so wie das damals auf dem Berge Sinai Mose verkündet wurde; und wie an die Propheten, so stellt es Seine Forderungen auch an uns.

Die geistige Macht, die wir die ganze Bibel hindurch feststellen können, wird in unseren Tagen erneut demonstriert — bei vollem Tageslicht. Und dieses christliche Heilen, sagt unsere Führerin, „ist das Kindlein, das wir liebhaben sollen.” Vermischte Schriften, S. 370. Wir haben es wahrhaftig lieb, wenn wir die Macht des Wortes durch Heilung und geistige Umwandlung im eigenen Leben empfinden.

Es ist die gleiche Macht, die den Sturm des fleischlichen Gemüts stillt und uns heute das geistige Licht bringt. Das gibt uns in der Frage, wohin sich die Menschheit bewegt, eine völlig neue Sicht. Die Menschen werden in alle Wahrheit geleitet, gerade so wie Christus Jesus gesagt hat, als er das Kommen des Trösters vorhersagte. Sie und ich leben in einer Zeit, in der dieser Tröster erschienen ist. Er erschließt allen Menschen die ganze Fülle der Schönheit und Verheißung der Bibel — gibt uns allen wie nichts anderes auf der Welt die Freiheit, als Söhne und Töchter Gottes zu leben.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1988

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.