Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Unwahrscheinliche Geschichten — Fragen und Gebete in der Weihnachtszeit

Aus der Dezember 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Bericht über Jesu Geburt ist eine der unwahrscheinlichsten Geschichten, die es gibt. Denken Sie an all die ungewöhnlichen Ereignisse, die sie enthält. Da ist zunächst einmal ein Mann namens Zacharias, und da ist seine Frau Elisabeth. Beide sind augenscheinlich zu alt, um Kinder zu bekommen. Ihnen wird aber ein Sohn geboren, der zu Johannes dem Täufer heranwächst.

Dann gibt es da noch eine Kusine von Elisabeth mit dem Namen Maria, eine Jungfrau, die feststellt, daß sie ein Kind erwartet. Ihr Verlobter, ein ehrbarer Mann, will sich ohne Aufhebens darum bemühen, daß gut für sie gesorgt wird. Als nächstes erscheint ihm ein Engel, der ihm verkündet, daß das Kind, das die Jungfrau Maria erwartet, die Prophezeiung der Schrift erfüllen werde und daß es der Messias sei, auf den Israel hofft.

Das ist natürlich noch nicht die letzte erstaunliche Nachricht, die Josef erhält. Bald nach der Geburt des Kindes weist ihn ein anderer Engel an, mit Frau und Kind nach Ägypten zu fliehen, wo das Kind vor der Verfolgung des Herodes sicher sei.

Die Geschichte von der Geburt Christi Jesu, ja eigentlich sein ganzes Leben, ist voll von unwahrscheinlichen Dingen. Wer könnte denn glauben, daß diese Folge von ungewöhnlichen Ereignissen den Weg bezeichnet, auf dem Gottes Offenbarung und Seine Gnade die Menschheit erreichen sollte?

Diese Frage verdient es, daß man sich mit ihr beschäftigt. Zwei Menschen, die die Sache für glaubhaft hielten, waren Zacharias und Elisabeth. Das Lukasevangelium berichtet über sie: „Sie waren aber alle beide fromm vor Gott und lebten in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig.” Lk 1:6. Auch Josef glaubte, was ihm der Engel verkündigte. Das Matthäusevangelium sagt von ihm, daß er „fromm” Mt 1:19. war. Dann sind da noch die Weisen aus dem Morgenland. Wir würden natürlich meinen, daß ihre Tugend vor allem Weisheit war, doch das war nicht alles. Es gehörte auch die Tat dazu: Sie reisten nämlich sehr weit, um sich demütig vor diesem israelitischen Kind mit dem Namen Jesus zu verneigen. Außerdem gab es noch die Hirten. Sie waren keine hochgestellten Persönlichkeiten, aber sie waren bereit und aufmerksam genug, das geistige Licht wahrzunehmen und ihm zu folgen.

Sehen wir doch einmal, was dabei herauskommt, wenn man all diese Eigenschaften zusammenfaßt. Als erstes haben wir den Gehorsam gegenüber den Geboten, den Gesetzen Gottes. Als nächstes finden wir Würde und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und unmittelbar auf geistige Anweisungen zu reagieren. Weisheit, vereint mit Tatkraft, und Demut, die sich der Geistigkeit unterwirft, sind sicherlich weitere Kennzeichen aufnahmebereiter und weiser Menschen. Und fügen wir schließlich noch die stille Wachsamkeit hinzu, die in der Lage ist, in dunkler Nacht Dinge zu sehen und zu erkennen, die andere Menschen oft in der Helligkeit und Geschäftigkeit des Tages nicht wahrnehmen.

So betrachtet, ist die Geschichte der Ankunft Jesu nicht nur eine Geschichte voller Unwahrscheinlichkeiten. Sie ist eine Einführung in die Geistigkeit. Sie erinnert auch daran, daß eine von Christus inspirierte Geistigkeit ihren eigenen Weg verfolgt und durch Widerstände sogar noch vorangetrieben wird. Ja, wo sich solche Geistigkeit im Leben der Menschen entwickelt, versetzt sie Berge, indem sie uns Gottes Offenbarung vom wahren Selbst des Menschen, Seinem geistigen Bild und Gleichnis, bringt.

Für Maria und Josef fand Jesu Geburt unter Umständen statt, die allen hergebrachten menschlichen Erwartungen widersprachen. Das gleiche gilt für die anderen, von denen wir in dem biblischen Bericht lesen. Diese Menschen sahen nicht gerade wie eine geistige Vorhut aus, die darauf erpicht ist, das menschlich Unwahrscheinliche einzuführen. Doch wenn man ihre Geistigkeit insgesamt betrachtet, so war sie ausreichend, um die Offenbarung der Beziehung von Gott und Mensch, wie sie sich in der Geburt Jesu zeigte, zu bezeugen und an ihr teilzuhaben. Gegenüber einem solchen Ereignis verblassen die biologischen Technologien und Entdeckungen in modernen Laboratorien völlig.

In dieser Weihnachtszeit können wir uns die wissenschaftliche Entdeckung, die durch die Christliche Wissenschaft in unserer Welt stattgefunden hat, stärker zu eigen machen. Die erhabene Macht dieser Entdeckung liegt für uns greifbar nahe. Wenn wir aber unsere Erwartungen an das Leben und unser Hoffen auf Heilung auf die Materie gerichtet haben, dann kann es sein, daß die geistige Macht des Christus, der Wahrheit, noch nicht sichtbar ist. Und wenn wir das unbewußt getan haben, dann sind wir unserer Zeit so weit hinterher, als ob wir das Land noch mit Ochsenkarren durchzögen. Wem die Sinne durch die gewohnheitsmäßige Beschäftigung mit materiellen Dingen getrübt worden sind, dem mag es wenig wahrscheinlich vorkommen, daß in unseren achtziger Jahren geistiger Fortschritt möglich ist. Und doch leben wir in einer Zeit, in der die Wissenschaft des christlichen Heilens entdeckt wurde und in der die Macht von Sünde und Krankheit zerbricht. Die Auswirkungen dieser Entdeckung sind gigantisch; Tatsache ist, daß der geistige Fortschritt unvermeidlich ist. In Wirklichkeit beschleunigt die geistige Unzufriedenheit der Menschheit die Offenbarung des Christus-Heilens.

Mrs. Eddy sah, daß die geistige Entdeckung der Christlichen Wissenschaft mit den revolutionären Veränderungen unseres Lebens auf der Erde zusammentraf. Der Christus-Geist würde, so erkannte sie, Krankheiten heilen und die Leere im Leben vieler Menschen mit neuem Sinn und neuer Kraft erfüllen, aber sich auch auf andere Bereiche des menschlichen Lebens ausdehnen und eine geistige und moralische Triebkraft sein. Einer Aufforderung des Boston Globe folgend, äußerte sie sich in dieser Zeitung (Ausgabe vom 29. November 1900) über die Bedeutung eines bestimmten Feiertags.

Sie sagte: „Er bedeutet, daß die Wissenschaft des Christentums über dem menschlichen Denken aufgedämmert ist, um im vollen Glanz der Herrlichkeit des Tausendjährigen Reiches zu erscheinen; daß wissenschaftliche Religion und wissenschaftliche Heilkunde die Moral verbessern und die Lebensdauer der Menschheit verlängern, daß sie Sünde, Krankheit und Tod verringern und zerstören; daß Religion und Arzneimittellehre uns nicht länger tyrannisieren und einschränken sollten; daß die göttliche Liebe, unparteiisch und allumfassend, wie sie in der göttlichen Wissenschaft verstanden wird, das Menschliche mit dem Göttlichen in Übereinstimmung bringt, wodurch sich die Worte unseres großen Meisters erfüllen:, Das Reich Gottes ist inwendig in euch’ ... ” Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 265.

Unsere Gebete während der Weihnachtszeit 1988 sollten vielleicht in erster Linie darauf gerichtet sein, herauszufinden, was wir als einzelne tun können, um Teil des geistigen Zeitalters zu werden, in dem wir geboren wurden. Gott wird uns mit Sicherheit dorthin führen, wo in unseren eigenen Hoffnungen und Zuneigungen das Kind des wissenschaftlichen Christentums geboren wird. Vielleicht müssen wir uns mit den folgenden zwei Fragen beschäftigen: Werden im Jahr 1989 die Prophetenhirten und die Weisen in meinem Hause und auf meinen Feldern bleiben? Werde ich zu ihnen gehören?

Das sind keine unwahrscheinlichen Fragen, und eine Bejahung dieser Fragen braucht keine unwahrscheinliche Antwort zu sein. Ja, während wir in den nächsten Wochen in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift forschen, können wir zur Krippe des wissenschaftlichen Christentums geführt werden. Sein Geburtsort liegt in unserem eigenen geistigen Bewußtsein. Heilung und geistige Wiedergeburt sind die Gaben, die wir darbringen können, und so werden neue weise Menschen in einer Welt, die sie braucht, unterwegs sein.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1988

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.