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Lernen, wie sehr uns Gott liebt

Aus der September 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich neulich mit dem Taxi nach Hause fuhr, wollte der freundliche Fahrer wissen, weshalb ich in die Vereinigten Staaten gekommen sei. Wir kamen an der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft vorbei, und da sagte ich ihm, daß ich dort für die religiösen Zeitschriften der Kirche arbeite.

Er fragte mich: „Muß man nicht als Christlicher Wissenschafter sehr klug sein. . ., um alles, was man liest und was die Bibel lehrt, zu verstehen?“ Es kam mir die Antwort: „Eigentlich nicht! Selbst die Kleinsten in der Sonntagsschule können die Christliche Wissenschaft verstehen. Voraussetzung dafür ist nur, daß Sie zwei Dinge wissen — wie sehr Gott Sie liebt und wie sehr Sie Gott lieben.“

Einen Augenblick schwieg er; dann sagte er leise: „Wissen Sie, gnädige Frau, noch nie hat mir jemand gesagt, wie sehr Gott mich liebt. Ich danke Ihnen dafür.“ Ich konnte ihm noch einige weitere Gedanken sagen über Gottes Liebe zu uns; dann erreichten wir meine Wohnung; er dankte mir noch einmal und fuhr seiner Wege.

Danach mußte ich immer wieder daran denken, wie wichtig es ist, daß jeder von uns sich von Gott geliebt und geschätzt weiß. In der Bibel lesen wir: „Des Herrn Teil ist sein Volk“, und Gott behütet uns „wie seinen Augapfel“ 5. Mose 32:9, 10.. Gott läßt uns nie aus den Augen, und Er freut sich über uns wie ein Vater, denn in Wirklichkeit sind wir alle Seine Kinder.

Wie kostbar sind solche Augenblicke, in denen wir die richtigen Worte finden und anderen etwas von der Wärme und Freundlichkeit der umhüllenden Liebe Gottes vermitteln und ihnen einen Ausblick auf ihre wahre geistige Natur als reines Gotteskind eröffnen.

Christus Jesus tat das ständig. Er brachte der Menschheit Gott — Liebe — nahe und zeigte den Menschen, daß sie in ihrer geistigen Natur der Ausdruck der Liebe sind. Seine Jünger empfanden die selbstlose Liebe ihres Meisters; sie fühlten sich ermutigt, ihre begrenzte Denk- und Lebensweise hinter sich zu lassen, als sie den Christus-Weg gewahr wurden, den er ihnen aufzeigte — den Weg der göttlichen Liebe.

Wir müssen das eigene Selbst aufgeben, um bereitwillig die ichbezogenen konventionellen Denkschablonen gegen das reine christusgleiche Bewußtsein einzutauschen, das nur die Substantialität und Wirklichkeit des Guten anerkennt. Das fordert viel von uns, und sicherlich gelingt es uns nicht schon im ersten Anlauf, aber Jesus lehrte seine Nachfolger, Gott mit jeder Faser ihres Herzens zu lieben. Er bestärkte sie darin, Gott unbeirrt von ganzem Herzen und Gemüt anzubeten. Er lehrte: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.“ Mt 22:37.

Da sich der Erlöser in den Dienst des Geistes gestellt hatte, konnte er den Täuschungen einer fleischlichen Daseinsauffassung entgegentreten und sie überwinden. Jesus heilte die Kranken mit Vollmacht und brachte die Selbstgerechtigkeit der Sünde zum Schweigen. Damit zeigte er der Menschheit den Weg aus der Sterblichkeit heraus. Er lehrte, daß die Menschheit durch vergeistigtes Denken und Leben Zugang findet zu der Fülle des Guten im allzeit gegenwärtigen Reich Gottes.

Wir alle können lernen, Gott in unserem Leben an die erste Stelle zu setzen, und in dem Maße, wie wir uns darum bemühen, erleben wir, daß das Auf und Ab unseres Alltags der Realität unseres geistigen Lebens in Gott, der göttlichen Liebe, weicht. Das unbeständige, sich laufend ändernde materielle Denken wird allmählich durch substantielle geistige Vorstellungen ersetzt, wenn wir die Freuden der Seele und die Segnungen, die sie bringen, erkennen und als wirklich akzeptieren.

Dabei wollen wir dann ganz natürlich andere an der heilenden Wahrheit Christi teilhaben lassen. Mrs. Eddy, die die Wissenschaft des Christentums entdeckt hat, folgte bei ihrer Heilarbeit der Methode des Meisters. Mit christlichem Erbarmen wandte sie sich spontan vielen Menschen zu, die körperliche Gebrechen hatten, und heilte sie. Als sie in Lynn wohnte, sah sie zum Beispiel einen Mann auf dem Bürgersteig sitzen, der „so verkrüppelt war, daß seine Knie sein Kinn berührten“ Siehe Clifford P. Smith, Historical Sketches (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1941), S. 78.. Sie ging zu ihm hin und sprach von der großen Liebe, mit der Gott ihn liebte. Ein Augenzeuge berichtet, daß sich der Mann fast augenblicklich erhob und gehen konnte. Als erstes versuchte er dann herauszufinden, wer die Frau war, die ihn geheilt hatte.

Wenn wir geistig lieben lernen, werden wir uns stärker bewußt, wie sehr Gott uns liebt. Wir empfinden in unserem Herzen die Zartheit der Liebe. Liebe bereichert uns und strömt ganz natürlich anderen entgegen, mit denen wir in Berührung kommen. Selbstlosigkeit, Reinheit, Sanftmut und Freude verwandeln uns; diese Christus-Eigenschaften können wir nicht für uns selbst behalten, sie müssen ausgestrahlt werden; andere müssen daran teilhaben. Wenn wir Geistigkeit üben, erweitern sich unsere Neigungen, und sie werden geläutert; statt uns mit unseren Gefühlen zu eng auf den Freundes- und Bekanntenkreis zu konzentrieren, schließt unsere Liebe immer mehr die ganze Welt ein. Dann wissen wir, daß wir Gottes Liebe ausdrücken, und die Menschen fühlen sich angezogen, um sie zu empfangen.

Wenn wir auf diese Weise Gottes Liebe widerspiegeln, selbst wenn einige sie verschmähen, ist es ganz natürlich, daß wir andere Menschen heilen und trösten, so wie es die Jünger Jesu taten. Von Mrs. Eddy erfahren wir: „Die göttliche Liebe ist die Substanz der Christlichen Wissenschaft, die Grundlage für ihre Demonstration, ja ihr Fundament und Aufbau. Liebe spornt an zu guten Werken.“ Vermischte Schriften, S. 357. Lassen wir uns doch durch den Impuls der Liebe bewegen! Sie nimmt uns alle Befangenheit und hilft uns, anderen die Botschaft der Wissenschaft des Christentums zu vermitteln. Und Heilung ist die Folge.

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