Wir Lächeln Über den Automechaniker, dessen Auto immer Pannen hat, über den Buchhalter, dessen Privatkonto nie ausgeglichen ist, und über den Gartenarchitekten, dessen Grundstück man nicht anders als „leicht verwahrlost“ bezeichnen kann. Und doch könnte wahrscheinlich jeder von uns auch Beispiele in seinem eigenen Leben finden, wo wir anderen helfen konnten, aber für uns selbst nicht viel erreicht haben.
In einigen Fällen mag der Grund darin liegen, daß wir so damit beschäftigt waren, für andere unser Bestes zu geben, daß wir uns selbst einfach vernachlässigt haben. So etwas kann auch auf religiösem Gebiet geschehen — und ist dann von nicht geringer Bedeutung. Manchmal geben Geistliche so viel von sich selbst, daß sie, wenn es darum geht, sich selber zu helfen — nun ja ... Vielleicht hat ihre völlige Hingabe an Probleme der Außenwelt dazu geführt, daß sie ihre eigenen inneren Probleme gar nicht beachtet haben. Wer für das Wohlergehen seiner Familie oder das anderer Menschen betet, steht manchmal vor dem gleichen Dilemma. Anderen kann er helfen, aber er merkt, daß er nicht gut genug für sich selbst gesorgt hat.
Hier geht es um Wichtigeres als einfach darum, Zeit zu finden, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Daß wir unsere persönlichen Nöte uns Schwierigkeiten nicht in den Griff bekommen können, hängt unter Umständen mit einer uralten und tief verwurzelten religiösen Lehre zusammen. Sie drückt sich in der Haltung einiger Priester aus, die Zeugen der Kreuzigung Jesu waren. Matthäus berichtet, daß sie Jesu Todesqual mit den höhnischen Worten kommentierten: „Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen.“ Mt 27:42.
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