Wenn Gott Konkurrenten hätte — und wäre es nur ein einziger —, dann wäre Er nicht Gott.
Gott ist Gott, weil Er allerhaben ist: Er ist größer als alle und alles. Er ist das vollkommene Prinzip des Seins. Da Er der eine unendliche Geist ist, die Quelle und der Geber alles Guten, ist Sein Maßstab und Sein Tun stets auf unübertreffliche Weise vollkommen. Er hat absolute Autorität, die immer segensreich wirkt. Wir brauchen keinen anderen Gott, und es gibt auch keinen anderen.
Gott verdient und verlangt unsere unerschütterliche Treue. Daher lautet das erste Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3.
Da Gott allerhaben ist und absolute Herrschaft über alles hat, ist Seine gesamte geistige Schöpfung, der Mensch und das Universum, Ihm eigentlich jederzeit hundertprozentig treu. Gottes Schöpfung spiegelt Gott wider. Sie ist Ihm gleich. Sie ist in ihrer Substanz, ihrer Tätigkeit und ihrem Wesen geistig und vollkommen. Diese vollkommene Einheit Gottes und Seiner Schöpfung macht die göttliche Wissenschaft des Seins aus, die durch Gehorsam gegenüber dem ersten Gebot demonstriert wird, wie unser Meister Christus Jesus so deutlich bewies.
Die Menschheit braucht das erste Gebot, um ihre Erlösung vom sterblichen Glauben an die Begrenztheit Gottes, des Guten, auszuarbeiten — von dem Glauben, daß Geist nicht Alles, nicht die einzige Ursache ist und daß Geist uns nicht in jeder Lage die nötige Fürsorge geben kann. Dieser sterbliche Glaube fördert die Vorstellung, daß wir andere Götter brauchen und es auch andere Götter gibt. Auf diesen falschen Glauben sind zum großen Teil die Konflikte und das Leiden in der Welt zurückzuführen. Aber durch Treue zu Gott werden sie beseitigt.
Der sterbliche Glaube stützt sich bei seiner begrenzten Auffassung von Gott und Seiner Schöpfung auf den materiellen Sinn, der sich in der begrenzten Perspektive materieller Augen und Ohren zeigt. Aber allein der geistige Sinn ist wahrhaft aufnahmefähig und in der Lage, korrekte Schlüsse über Gott und die Schöpfung zu ziehen. Durch den unbegrenzten geistigen Sinn, den jeder von Gott erhält, können wir das wahre Wesen Gottes, des Menschen und des Universums verstehen und die Wissenschaft des Seins demonstrieren.
Wenn wir uns vom materiellen Standpunkt abwenden und mit Hilfe des geistigen Sinnes logisch für die Allheit Gottes und die Nichtsheit der betreffenden Disharmonie argumentieren, lösen wir diese Disharmonie auf und begeben uns in den fürsorglichen Schutz des Allmächtigen — wir haben einen Gott. Wir stellen fest, daß wir das exakte Bild und Gleichnis Gottes sind. Die richtige Anschauung von Gott und die Treue zu Ihm haben Heilung zufolge, und das veranlaßt uns, Ihn noch mehr zu lieben. Wahre Gotteserkenntnis bringt alles zum Vorschein, was in uns als Seinem Ausdruck, als dem Ausdruck der Liebe, gut und wahr ist.
Der geistige Sinn sagt uns, daß Gott, unendlicher Geist, allen Raum füllt. Er sagt uns, daß Geist weder Anfang noch Ende hat, sondern daß er schon immer als die einzige Ursache und der einzige Schöpfer bestanden hat. Er sagt uns, daß alle Wirkung geistig und vollkommen sein muß. Alles, was nicht geistig und vollkommen ist, kann nur der sterblichen Annahme nach Ursache oder Wirkung sein, und es kann durch getreues Festhalten an dem einen Geist als substanzlos erwiesen werden. Aus diesem Grunde schreibt die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, in bezug auf die Forderungen, die die „Wissenschaft der Seele“ stellt: „Die erste Forderung dieser Wissenschaft ist:, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.‘ Dieses mir ist Geist. Daher bedeutet dieses Gebot: Du sollst keine Intelligenz, kein Leben, keine Substanz, keine Wahrheit, keine Liebe haben außer der, die geistig ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 467.
Allein die Tatsache, daß wir die Fähigkeit besitzen, geistig zu argumentieren, beweist, daß wir Identität und Individualität außerhalb der Materie besitzen — eine Identität, die nicht dadurch verschwinden wird, daß wir Geist, das ewige Leben, anbeten, daß wir uns weigern, die Materie wie einen Gott zu verehren, und sie weder als Ursache noch als Wirkung anerkennen. Unsere geistige Identität — wer wir wirklich sind — wird vielmehr durch Treue gegenüber Gott greifbarer für uns.
Tagaus, tagein bringt jeder Augenblick uns Gelegenheiten, Gott treu zu sein. Wir sollten jede Gelegenheit willkommen heißen, Gottes Allerhabenheit zu beweisen — also zu beweisen, daß der sterbliche Glaube keine Konkurrenz für Gott darstellt, sondern ein Betrüger ist! Dies tun wir, wenn wir unser Leben dem Dienst Gottes widmen, wie Jesus es tat. Jesus lehnte es rundweg ab, vor diesem Betrüger, dem Teufel, niederzufallen und ihn anzubeten. Er ließ sich nicht versuchen, auf diese Weise Gewinn und Ruhm zu erlangen. Der Meister sagte: „Es steht geschrieben:, Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.‘ “ Mt 4:10.
Ein Leben im Dienste Gottes bedeutet nicht, ein Eremitendasein zu führen — unsere Tage in Weltabgeschiedenheit und in Gleichgültigkeit gegenüber dem weltlichen Geschehen zu verbringen. Ganz im Gegenteil. Ein Leben im Dienste Gottes bedeutet, in dieser Welt zu leben mit einer Liebe zur geistigen Wirklichkeit, die so speziell und zugleich umfassend ist, daß sie das Beste freisetzt in uns und allen, mit denen sich unsere Wege kreuzen.
Die uneingeschränkten Möglichkeiten des Guten, die sich für den einzelnen und für die Allgemeinheit ergeben, wenn wir dem einen Gott dienen, deutet Mrs. Eddy mit den folgenden Worten an: „Das Erste Gebot ist mein Lieblingsspruch. Es demonstriert die Christliche Wissenschaft.. . Das göttliche Prinzip des Ersten Gebots ist die Grundlage der Wissenschaft des Seins, durch die der Mensch Gesundheit, Heiligkeit und ewiges Leben demonstriert. Der eine unendliche Gott, das Gute, vereinigt Menschen und Völker; richtet die Brüderschaft der Menschen auf; beendet die Kriege; erfüllt die Schriftstelle:, Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘; vernichtet heidnische und christliche Abgötterei — alles, was in sozialen, bürgerlichen, kriminalen, politischen und religiösen Gesetzen verkehrt ist; stellt die Geschlechter gleich; hebt den Fluch auf, der auf dem Menschen liegt, und läßt nichts übrig, was sündigen, leiden, was bestraft oder zerstört werden könnte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 340.
Das Schöne an all dem ist, daß die Allerhabenheit Gottes bereits besteht und wirkt. Jeder einzelne von uns kann lernen, Gott mit dem geistigen Sinn zu erkennen. Dieser gottgebenene Sinn wird durch Gebet und durch das Studium der Bibel und des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, entwickelt. Und wir sind Gott treu durch tägliches Anwenden der Wahrheit des Seins, die wir verstehen lernen. Wenn wir leben, um Gott zu dienen, haben wir einen freudigen Anlaß, morgens aufzustehen. Nichts führt uns besser durch den Tag. So beweisen wir, daß Gott tatsächlich keine Konkurrenz hat, wenn es darum geht, uns — heute und immerdar — mit Gesundheit, Glück und Fortschritt zu versorgen!
