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Gehorsam segnet

Aus der August 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Meine Kinder klein waren, mußte ich Vater und Mutter für sie sein, denn mein Mann war beim Militär und die meiste Zeit nicht zu Hause. Wenn es Probleme bei der Erziehung gab, mußten sie sofort bereinigt werden — und ich war die einzige, die das tun konnte. Als eines der Kinder anfing, sich gegen alles, was ich sagte, aufzulehnen, fühlte ich mich sehr hilflos. Es gab Auseinandersetzungen und schließlich richtige Kämpfe Wille gegen Wille. Mir war klar, daß es einen besseren Weg geben mußte, mit diesem Ungehorsam fertig zu werden.

Geistige Erleuchtung und Führung taten not, kein menschliches Streiten. Ich mußte Gott besser als den einzigen wahren Vater, die einzige Mutter verstehen lernen — und begreifen, wer ich in Wirklichkeit bin. Statt mich als kämpfenden Sterblichen zu sehen, der für das Betragen anderer kleiner Sterblicher verantwortlich ist, wollte ich mich mehr so sehen, wie Gott mich sieht. Mir war klar, daß ich für Ihn keine frustrierte Mutter war, sondern eine harmonische und friedfertige geistige Idee. Meine Kinder und ich waren in Wirklichkeit die Kinder desselben liebenden Vaters, und Er allein war für uns alle verantwortlich. „Vater-Mutter ist der Name für die Gottheit, der ihr zärtliches Verhältnis zu ihrer geistigen Schöpfung andeutet“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 332., schreibt Mary Baker Eddy im Lehrbuch der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjen s´aiens), Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Ich erkannte, daß unser weiser Vater-Mutter Gott mir immer genau das kundtut, was ich wissen muß, und ich verstand, daß ich als Seine Widerspiegelung die Milde und Sanftmut besitze, die die Mütterlichkeit Gottes kennzeichnen — aber auch die Kraft und Weisheit Seiner Väterlichkeit.

Es kann keine parteiische Liebe geben, nur unparteiische Liebe, die die göttliche Liebe widerspiegelt.

In der Bibel fand ich die Worte: „Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, läßt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei.“ Jak 3:17. Darüber dachte ich sehr ernsthaft nach. Ich wußte, daß ich nicht ein Kind mehr liebte als das andere. Würde eine Mutter ein Kind, das von oben bis unten verdreckt ist, weniger lieben als eines, das sauber ist? Es kann keine parteiische Liebe geben, nur unparteiische Liebe, die die göttliche Liebe widerspiegelt. Mir wurde klar, daß das wahre Selbst eines jeden Kindes intakt war, daß jedes von Gott unparteiisch und unaufhörlich geliebt wurde und daß ich Seine Liebe zum Ausdruck brachte. Ich erkannte, daß auch ich diese sanfte, friedevolle Weisheit, die sich etwas sagen läßt, ausdrücken konnte.

Um besser zu verstehen, was gehorchen bedeutet, studierte ich das Wort Gehorsam. Die Bibel sagt: „Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht.“ Eph 6:1. Das galt zweifellos auch mir als Kind Gottes. Wie konnte ich Gehorsam von meinen Kindern erwarten, wenn ich nicht selbst gemäß dem höchsten Begriff von Gehorsam lebte? Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt: „Gehorsam entspringt der Liebe, und Liebe ist das Prinzip der Einheit, die Grundlage allen rechten Denkens und Handelns; sie erfüllt das Gesetz.“ Vermischte Schriften, S. 117. Wenn wir Gott lieben, wollen wir Seinem Gesetz gehorchen. Wir fördern diesen Gehorsam, wenn wir willig das Rechte tun und demütig dem göttlichen Prinzip folgen.

Die Beschäftigung mit den Zehn Geboten stärkt unsere Verbundenheit mit Gott und vertieft unser Verständnis von Ihm. Sie zeigt uns, was von uns verlangt wird. Als ich mich gründlich mit den Geboten befaßte, kamen mir neue Einsichten. Zum Beispiel erkannte ich, daß das erste Gebot aussagt, daß wir kein anderes Bewußtsein, kein anderes Ego haben dürfen als das eine Gemüt. Wir dürfen kein Prinzip haben neben dem göttlichen Prinzip, Gott. Wir können es uns nicht erlauben, einen Gott aus irgend etwas zu machen, was unser Wissen um die Allheit Gottes stört oder beeinträchtigt.

Bei der Arbeit mit den anderen Geboten lernte ich, daß ich kein „Bildnis noch Gleichnis“ aus einem widerspenstigen Kind machen durfte. Ich durfte kein „falsches Zeugnis“ ablegen über irgend etwas, was nicht mit Gottes Gesetz der Liebe und Vollkommenheit in Einklang stand. Ich durfte niemandem seine Rechtschaffenheit als Kind Gottes stehlen, indem ich ihm seine Unschuld absprach. Das Böse durfte zwar nicht ignoriert werden, aber ich mußte mir darüber im klaren sein, daß der Mensch das unschuldige und reine Kind Gottes ist. Diese Wahrheit allein galt es, als die Wirklichkeit des Seins zu erkennen, und sie konnte nicht verfälscht werden.

Beim weiteren Studium kamen mir noch viele andere Forderungen nach Gehorsam in den Sinn. Unser Meister Christus Jesus lehrt uns: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Mt 5:48. Vollkommen sein bedeutet „ganz“ sein, unbefleckt, unverdorben, intakt, vollständig und keine irrigen Suggestionen über den Menschen zu glauben. Diese Worte regten mich zu weiterem Studium in der Bibel und den Schriften Mrs. Eddys an. Die Arbeit machte mir richtig Freude, und ich merkte, daß ich mehr darüber nachdachte, wie ich selbst gehorsam sein konnte, als daß ich mir Gedanken darüber machte, ob man mir als Person gehorchte.

Dann las ich im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Die einzige Gewähr für Gehorsam ist ein richtiges Erfassen von Ihm, den recht zu kennen ewiges Leben ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. vii. Das war die Antwort, die ich gesucht hatte. Die einzige Gewähr dafür, daß ich wirklich gehorsam war, und — wie ich weiter folgerte — dafür, daß mir gehorcht wurde, war mein richtiges Erfassen Gottes. Gott, Liebe, hat immer die Herrschaft, Er kennt und liebt alle Seine Kinder — und das schließt jeden einzelnen von uns ein. Gott ist großherziges Gemüt, das jederzeit gegenwärtig ist, um uns zu stärken und uns Halt zu geben. Meine Aufgabe war es, Gott gehorsam zu sein.

Dieses Beten und Studieren war erhebend und befreiend. Eine Last fiel mir von den Schultern, und bald wurde ich damit belohnt, daß das Kind wieder verläßlich, liebevoll und gehorsam war.

Später erkannte ich, daß ein „richtiges Erfassen von Ihm“ nicht nur zum Gehorsam Gott gegenüber führt, sondern daß dieser Gehorsam umgekehrt auch dazu führt, daß wir Ihn besser erkennen. So lernen wir das ewige Leben verstehen. Wenn wir Gott klarer erfassen, erheben wir uns mehr und mehr über den beschränkten Begriff eines Lebens in der Materie. In Wirklichkeit ist Seine geistige, unendliche Schöpfung die einzige Schöpfung, die es gibt. Gott gehorsam sein bedeutet, daß wir besser in der Lage sind, Seine unendliche Schöpfung zu begreifen, die weder Anfang noch Ende hat.

Welch ein Vorrecht ist es, die Forderungen der Christlichen Wissenschaft zu kennen, danach zu streben, ihnen zu gehorchen, und unserem lieben Meister gehorsam zu sein, der seinem Vater gehorsam war! Er zeigte durch sein Leben, wie Gott für uns sorgt und wie wir dies selber durch unsere Treue zum geistigen Gesetz demonstrieren können.

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