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DIE BIBEL

BIBELNOTIZEN FÜR SEPTEMBER 1999

Aus der September 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

5. September

DER MENSCH

Elisa verheißt der Schunemiterin einen Sohn und erweckt das tote Kind. (2. Kön 4:8-37)

In diesem biblischen Bericht werden wir Zeuge der Tages- und Heilarbeit eines Propheten. Wir lernen mehr über die Leben schaffende und erhaltende Macht Gottes. „Elisa befindet sich also wieder im Nordreich Israel." Schunem, das heutige Sulam, „liegt ca. 5 km südlich von Jesreel am Rande der gleichnamigen Ebene". Dort lebt eine reiche Frau, die uns als sehr energisch geschildert wird und „gern die Initiative ergreift".

„Eigenartig mutet zunächst die Begründung an: ,Mir ist klar geworden, dass der Mann Gottes heilig ist.' Heilig — von Gott für Gott und den Dienst in seinem Auftrag ausgegrenzt. Es handelt sich nicht um eine wesenhafte Heiligkeit der Person. Vielmehr besteht sie in der Beziehung Gottes und zu der Person.. . .

Begleitet wird Elisa von Gehasi, seinem Diener, der hier erstmals erwähnt wird. Das Verhältnis der beiden zueinander scheint nicht von der Art gewesen zu sein wie zwischen Elia und Elisa. .. Sein Dienst scheint auf Äußerliches konzentriert gewesen zu sein, doch hatte er offenbar ein Auge und ein Ohr für die Nöte der menschen um ihn herum." (WStB)

So kannte er die persönlichen Verhältnisse der Frau besser als sein Herr: Sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt. „Hier nun hört sie die Verheißung des Propheten, der ihr einen Sohn verspricht." (WStB) Dieser Herzenswunsch wurde ihr erfüllt.

„Mit Vers 18 beginnt eine weitere Episode, die mit der ersten in engstem Zusammenhang steht. Es geht nun um die Gefährdung dessen, was durch Gottes Güte der Mutter geschenkt worden war", denn das Kind stirbt plötzlich.

„Als eine Frau der Tat legt sie jetzt aber gerade nicht die Hände voll Verzweiflung in den Schoß, ergibt sie sich nicht ihrem Schmerz und beginnt auch nicht sich mit den Tatsachen abzufinden. Jetzt sieht sie den Propheten (und damit letztlich Gott selbst) in ihrer Schuld.. . .

Bei ihm angelangt, ergreift sie seine Füße. Weit mehr als heute bestand die Kommunikation in früherer Zeit aus sprechenden Gesten mit symbolhafter Bedeutung.. . .

Nicht Wiederbelebungsversuche sind das Erste, was Elisa tut: Er betet zu [Gott].. . .

Erneut nimmt Elisa seinen Diener in Anspruch, um mit der Frau in Kontakt zu treten und ihr den Sohn aufs Neue zu geben." (WStB)

Mit der Schunemiterin „wird ein Beispiel gegeben für einen Glauben, den selbst der Tod nicht irritieren kann." (BE)

(Zu Elisas Reisen siehe auch die Karte auf der nächsten Seite.)

12. September

SUBSTANZ

Nehmt meine Zucht an lieber als Silber und achtet Erkenntnis höher als kostbares Gold. (Spr 8:10)

Zucht und Erkenntnis, die alttestamentlichen Begriffe für Erziehung und Bildung, sind die Substanz des weisheitlichen Selbstverständnisses für das Zusammenleben unter den Menschen. „Das hebräische Wort für Erkenntnis meint nicht durch Nachdenken — mit dem Verstand — gewonnene Erkenntnis, sondern durch Umgang und Erfahrung gewonnene Einsicht. Erkenntnis dieser Art setzt ein inneres Angerührtsein von der Sache oder eine gewisse Selbsterschließung der Person voraus, um deren, Erkenntnis' es geht." (StEB)

„Die verstehende Einsicht in die verborgenen Zusammenhänge der Welt und des Geschehens in ihr und das richtige Sichverhalten und Handeln dein auf Grund solcher Einsicht ist nicht menschliche Fähigkeit, Errungenschaft, Forschungsergebnis, sondern Anteilnahme an Gottes Weisheit.. .. Sie ist Erstling und Grundgedanke der Schöpfung." (CB)

19. September

MATERIE

Und als einige von dem Tempel sagten, dass er mit schönen Steinen und Kleinoden geschmückt sei, sprach er: Es wird die Zeit kommen, in der von allem, was ihr seht, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde. (Lk 21:5, 6)

„Jesus und seine Jünger befanden sich innerhalb des Tempels. Die, [schönen] Steine' waren die marmornen Wände. Unter den, Kleinoden' waren ein Tisch von König Ptolemäus aus Ägypten, eine Kette des Agrippa und eine von Herodes gespendete goldene Weinrebe." (HdE) „Jede einzelne Traube daran war so groß wie ein Mensch." (Barclay)

Wilckens weist den Leser auf folgende Aspekte hin: „Die Rede Jesu über die bevorstehenden Katastrophen der Endzeit unterscheidet sich fast durchweg von der Markusfassung. Darin zeichnet sich ab, dass in der Zeit des Lukas das künftige Weltende nicht mehr als bedrängend nahe bevorstehend bewusst war, vgl. besonders Vers 9. Alle Ankündigungen Jesu. . ., die bei Markus als zukünftig erwartet werden, haben sich nach Lukas inzwischen in der Geschichte erfüllt."

„Einige, so sagt Lukas, machten den Herrn [Jesus] auf die Pracht des Tempels aufmerksam," Sie gehörten zu seiner Umgebung, zu seinen Jüngern, „an die [e]r die vorhergehenden Aussprüche gerichtet hatte. Es ist, als ob die Jünger durch das Abschiedswort an den Tempel tief ergriffen waren, dass sie versuchten, die Fürsprecher des schwer verurteilten Heiligtums zu werden.. .

Die Aussage .... dass kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht zertrümmert wird, ist heute buchstäblich erfüllt.. . .

Beim normalen Abbruch eines Hauses wird ein Stein nach dem anderen weggenommen, bis keiner mehr übrig bleibt. Hier ist dagegen von einer totalen gewaltsamen Zertrümmerung die Rede. Jeder Stein ist aus seiner Lage gerückt und dann noch zertrümmert." (WStB)

„Wir erfahren in diesem Abschnitt etwas Wesentliches über Jesus und über das christliche Leben.. .. Jesus verstand es, die Zeichen der Geschichte zu lesen.. .. Nur wer alles, was geschieht, mit dem Auge Gottes sieht, sieht richtig." (Barclay)

26. September

WIRKLICHKEIT

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. (1. Mose 1:1)

„Der erste Satz der Bibel steht in seiner knappen Feststellung, die keinerlei Wenn und Aber kennt, wie ein uneingeschränktes Gotteslob dem eigentlichen Bericht der Schöpfung voran.. . .

In dem Begriff, reschit', Anfang, steckt, rosch': Kopf, das Vorderste, das einer Reihe oder einem Verlaufe vorausgeht.. .. Die hebräische Sprache kennt außer, reschit' noch andere Begriffe, mit denen sie einen Beginn bezeichnen kann. Wenn die Schöpfungstatsache mit, reschit' beginnt, so bedeutet dies: Hier wird ein Punkt angesprochen, jenseits dessen es keinerlei menschliches Denken mehr gibt." (WStB)

Das Verb, bara' für schaffen, hat über das Sprachliche hinaus zwei Besonderheiten in der Bestimmung:

1. Subjekt des Verbes, bara' ist immer der eine wahre und alleinige Gott, niemals ein Mensch, nie ein anderer Gott. Schaffen im Sinne von, bara' kann allein Gott.. . .

2., Bara' hat niemals eine Präposition oder den Akkusativ des Stoffes bei sich. In Zusammenhang mit, bara' wird nie ein Grundstoff genannt, aus welchem Gott etwas schafft, denn, bara' ist das neue, unerhörte Schaffen, ohne dass irgend etwas vorgegeben ist.

... Gott schuf die Himmelsphären und die Erde.. .. Dabei sind die Himmel und die Erde nicht zwei sich gegenüberstehende Größen, sondern mit den beiden Worten Himmel und Erde wird ein Ganzes ausgedrückt. Gott schuf das Universum. Da das Hebräische kein Wort für Universum. kennt, muss es sich mit den beiden Begriffen Himmel und Erde behelfen. fen., Die Himmel und die Erde' heißt lateinisch Universum, griechsich Kosmos und deutsch All." (WStB)

„Der erste Satz der Bibel formuliert ein Grundbekenntnis des Glaubens: Alles, was es gibt (Himmel und Erde), kommt von Gott." (StEB)

Abkürzungen:
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BE = Die Bibel mit Erklärungen
CB = Calwer Bibellexikon
HdE = Handbuch der Evangelien
HzB = Handbuch zur Bibel
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
Wilckens = Ulrich Wilckens, Das Neue Testament
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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