Jetzt beginnt der Preiskampf! Fusionsvertrag perfekt. — Solche Schlagzeilen gehen fast täglich durch die Presse. Kann man nur auf Kosten des anderen vorankommen oder geht es auch ohne Rivalität und Ellenbogen?
In einem Interview gab Jörg Fengler, Professor der heilpädagogischen Fakultät an der Universität Köln auf die Frage nach seiner Einstellung zu diesem Thema folgende Antwort: „Der westliche Mensch fragt stress-und karrieregeschädigt den buddhistischen Mönch: Ist ein Leben ohne Konkurrenz möglich? Die Antwort lautet: Führe dein Leben wie bisher. Mit aller Energie und Enthusiasmus und aller Arbeitsqualität. Aber lass das Konkurrieren los dabei.” (UNICUM 10/99, Seite 90).
Konkurrenz — aus einem geistigen Blickwinkel
In der Wirtschaft wird um neue Märkte gekämpft, im Berufsleben um Arbeitsplätze oder um Beförderungen, an der Uni um Plätze im Seminar oder um Bücher in der Bibliothek — und wer hat nicht schon mal ein Kindergartenkind triumphierend rufen hören: „Ich hab gewonnen und du bist der Letzte, ätsch!"
Aber wir können das Konkurrieren loslassen, wie Prof. Jörg Fengler bemerkt hat. Und warum auch nicht, wenn Befähigung, Intelligenz und Eifer geistigen Ursprungs sind, wie es bei Paulus heißt: „Von Ihm und durch Ihn und zu Ihm sind alle Dinge", und wenn sie dadurch jedem, auch unseren Mitarbeitern, reichlich zur Verfügung stehen? Vielleicht erleichtert ein Wechsel der Blickrichtung vom Begrenzenden zum Unbegrenzten dieses Loslassen und lässt uns gemeinsam gegen Qualitätsverluste wie Stolz, Neid und Furcht vorgehen!
