Als ich anfing mich mit den Lehren von Christian Science zu beschäftigen, hatte ich zwei kleine Knoten in der Brust. Doch nicht das war es gewesen, was mich veranlasste Wissenschaft und Gesundheit zu kaufen und mich in die Seiten dieses Buches zu vertiefen. Ich sehnte mich einfach danach Gott zu verstehen. Und ehrlich gesagt, es war mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass zwischen meinem Streben nach geistigem Verständnis und meinem körperlichen Wohlbefinden ein Zusammenhang bestehen könnte. Dennoch: Innerhalb von nur wenigen Tagen intensiven Studiums — als ich durch das, was ich über Gott lernte, erleuchtet und inspiriert wurde — verschwanden diese Knoten.
Aus dieser unerwarteten Heilung habe ich seit jener Zeit viele nützliche Lektionen gelernt. Wohl eine der wichtigsten war: Es ist gut für unsere Gesundheit, wenn wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf Gott richten, anstatt die Gedanken um den Körper kreisen zu lassen.
Wissenschaft und Gesundheit wirft ein Licht auf das, was die Bibel uns über Gottes Natur lehrt. Wenn wir von Liebe zu Gott erfüllt sind und die Wirklichkeit Seiner Natur in uns aufnehmen, erhalten wir alle möglichen verlässlichen Informationen über uns selbst. Wir erkennen: Da Gott Geist, der einzige Schöpfer und absolut gut ist, müssen auch wir geistig, gut und vollkommen sein, nicht materiell und voller Disharmonien. Demnach werden wir von Ihm regiert. In dieser wissenschaftlichen, ja heiligen Erkenntnis, erscheinen uns unharmonische Zustände, die wir als Teil von uns angesehen haben, einfach nicht mehr glaubwürdig oder wirklich. Und dann tritt die Heilung ein; dann verschwinden die betreffenden unharmonischen Zustände aus unserem Leben. Das war es auch, was die Knoten aus meinem Körper verschwinden ließ. In der kostbaren Erkenntnis, dass Geist die wirkliche und einzige Substanz des Seins (einschließlich meines Seins) ist, schienen sie mir kein bisschen Substanz mehr zu besitzen.
Dass es weise ist, uns an Gott zu wenden, um etwas über unser Wohlbefinden zu erfahren, geht auch aus den folgenden Versen im Buch des Propheten Jesaja hervor: „So spricht der Herr, der Heilige Israels und sein Schöpfer: Befragt mich wegen meiner Söhne und wegen des Werkes meiner Hände gebt mir Befehl." Jes 45:11 (nach der King-James-Bibel). Natürlich können wir Gott und Sein Gleichnis nicht mit körperlichen Augen und Ohren erkennen. Wir nehmen Geist und seine Schöpfung, die göttliche Liebe und die Eigenschaften der Liebe, durch den geistigen Sinn wahr, den jeder von uns besitzt.
Wie oft aber neigt das menschliche Gemüt dazu sich ablenken zu lassen und sich auf die Aussage der unwissenden körperlichen Sinne zu stützen. Doch da diese so genannten Sinne nicht den begrenzten Bereich ihrer eigenen Unwissenheit in Bezug auf Gott überschreiten können, führt das Vertrauen auf sie zur Beschäftigung mit dem Körper — zu ständiger Faszination mit ihm oder Besorgnis über das, was er tut und wie man seinen Bedürfnissen gerecht werden oder ihn verbessern kann. Christus Jesus sagte: „Niemand kann zwei Herren dienen ... Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euern Leib, was ihr anziehen werdet. ... Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen." Mt 6:24, 25, 33.
Wenn wir nach dem „Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit" trachten, also unsere Aufmerksamkeit auf ein geistiges Verständnis von Gott und auf Seine Fürsorge für Seine Schöpfung lenken, lassen wir die göttliche Wahrheit und Liebe auf unsere Vorstellungen ein wirken und sie verbessern. Das befreit uns von den falschen Vorstellungen und Begrenzungen der materiellen Sinne, die die normalen Funktionen des Körpers beeinträchtigen möchten. Mary Baker Eddy schreibt: „Jemand sagt:, Ich sorge gut für meinen Körper.' Dazu benötigt man den reinen und erhebenden Einfluss des göttlichen Gemüts auf den Körper und der Christliche Wissenschaftler sorgt am besten für seinen Körper, wenn er ihn möglichst aus seinem Denken ausschließt und wie der Apostel Paulus, vielmehr Lust hat, den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn.' " Wissenschaft und Gesundheit, S. 383.
Es ist herrlich befreiend zu wissen, dass die aufrichtige Hinwendung zu Gott gut ist für unsere Gesundheit. Doch wie können wir es vermeiden an den Körper zu denken? Besonders wenn ihn die Gesellschaft, in der wir leben, so in den Vordergrund rückt?
Wir können geistig aktive Denker sein. Wir können uns weigern das Zeugnis der materiellen Sinne als Maßstab der Dinge zu nehmen. Stattdessen können wir aktiv von unserem geistigen Sinn Gebrauch machen, um zu wissen, was über Gott und Seine Schöpfung wahr ist, und in dieser Wahrheit können wir festbleiben. Das kann durch Gebet geschehen. Ja, es ist durchaus möglich den ganzen Tag über ein aktiver Denker zu sein. „Das Werk ist unser" „ wie es in einem Kirchenlied heißt, — und dieses Werk kann oft anstrengend sein — „doch die Kraft, / Sie liegt in Gottes Hand" Christian Science Liederbuch, Nr. 354..
Die folgenden Punkte haben sich für mich als hilfreich erwiesen, um meine Gedanken geistig ausgerichtet zu halten:
• Mach dich gut vertraut mit den geistigen Eigenschaften Gottes und such Gelegenheiten sie in deinem Denken und Tun und beim Umgang mit anderen zum Ausdruck zu bringen. Diese Eigenschaften, die jeden Einzelnen von uns auszeichnen, definieren unsere Individualität als Kinder Gottes. Durch das Ausdrücken dieser Eigenschaften wird Gott verherrlicht; es entfalten sich in uns die Demut und Güte, mit der wir anderen Mitgefühl und uns und anderen wird Heilung zuteil.
• Nimm bei der täglichen Körperpflege einen geistigen Standpunkt ein. Beispielsweise kannst du dich beim Waschen über die Reinheit der göttlichen Liebe freuen und deine Gedanken von den Unreinheiten des materiellen Sinnes reinwaschen lassen. Beim Essen kannst du Gott danken in dem Wissen, dass Er dich immer mit genau dem versorgt, was du brauchst, und niemals mit etwas Schädlichem, und dass Er dir die Fähigkeit gibt maßzuhalten. Wenn du körperlich aktiv bist, kannst du daran denken, dass du Gott durch die Kraft und Bewegungsfreiheit verherrlichst, die dir von Ihm verliehen worden sind.
• Wenn ein körperliches Leiden deine Aufmerksamkeit beansprucht, tritt ihm entgegen, indem du dich über Gottes Harmonie freust. Lass dich so erfüllen von Liebe zu Gott und zur Wahrheit Seiner Schöpfung, dass die Beschwerden aus deinen Gedanken ausgeschlossen werden.
Vor kurzem stürzte ich sehr unsanft auf mein Knie. Im ersten Moment stöhnte und humpelte ich und hielt mein Knie fest. Doch abrupt hörte ich damit auf, als ich erkannte, dass ich mich stattdessen über die Wirklichkeit der geistigen Wahrheit freuen sollte. Ich fuhr fort mit dem, was ich vor dem Sturz getan hatte. Ich widerstand der Versuchung mir das Knie anzuschauen und ließ meine Gedanken aktiv in der Wahrheit ruhen. Als ich mich einige Stunden später zum Schalfen fertig machte, waren ein blutiger Fleck am Strumpf und etwas Schorf auf dem Knie die einzigen Zeichen dafür, dass überhaupt etwas passiert war. Das war das Ende der Sache.
Vor einigen Jahren wurde mein ganzer Körper plötzlich von heftigen Schmerzen ergriffen, nachdem ich den ganzen Morgen damit verbracht hatte, den Schnee von unserer Auffahrt zu pflügen. Einige Minuten versuchte ich eine bequeme Lage auf meinem Bett zu finden. Trotz der Schmerzen erschien mir dann aber der Versuch Linderung in der Materie zu finden so unsinnig, dass ich anfing zu lachen und beschloss einfach still zu liegen. Ich wandte meine Aufmerksamkeit all dem Guten zu, dass ich über Gott wusste, und ich dankte Ihm dafür. Bald schlief ich ein. Als ich zehn Minuten später aufwachte, fühlte ich mich so erfrischt, als hätte ich Urlaub am Strand gemacht — und die Schmerzen waren völlig verschwunden.
Nimm bei der täglichen Körperpflege einen geistigen Standpunkt ein
Ein Polizist wurde durch einen im Dienst erlittenen, schlimmen Sturz zum Invaliden. Nach mehreren Jahren bester medizinischer Behandlung lautete die Prognose, dass nichts mehr für ihn getan werden konnte. Er konnte sich nur schleppend mit zwei Handstöcken vorwärtsbewegen und war ständig von Schmerzen geplagt.
Als er schließlich in größter Verzweiflung seinem Leben ein Ende setzen wollte, überredete seine Frau ihn, es mit Christian Science zu versuchen. Er las einige Wochen in Wissenschaft und Gesundheit und suchte verzweifelt nach Heilung. Ohne Erfolg. Dann riet seine Frau ihm, sich selbst zu vergessen und das Buch einfach nur zu lesen, um mehr über Gott und seine Beziehung zu Ihm zu lernen. Das tat er. Die Botschaft des Buches drang zu ihm durch und das Studium des Buches zusammen mit der Bibel wurde für ihn zu einer täglichen Freude. Eines Tages merkte er, dass er keine Schmerzen mehr hatte und völlig geheilt war. Siehe Robert Peel, Spiritual Healing in a Scientific Age (San Francisco: Harper & Row, 1987), S. 64ff.
• Lass dich nicht dazu verleiten, falsche Suggestionen über den Körper — über seine vermeintliche Verletzlichkeit oder Anfälligkeit für bestimmte Zustände — zu glauben, die durch Unterhaltungen, durch materielle Schulbildung, die Medien und so weiter verbreitet werden. Setz dich diesen Suggestionen nicht unnötig aus. Das tust du nicht aus Frucht, sondern aus Liebe zu Gott und zu deinen Mitmenschen. Es gibt ein altes Sprichwort, das sagt: „Gleich getan ist viel gespart." Ein einziger standhafter Blick auf das, was geistig wahr ist, hat die ganze Macht der Wahrheit hinter sich, um jede falsche Suggestion zunichte zu machen. Diene Liebe zur Wahrheit wächst immer mehr, wenn du solchen Suggestionen mit geistigen Ideen entgegentrittst, die ihre Falschheit beweisen.
Die aktive Liebe zu Gott und die ernsthafte Hinwendung zu Ihm bringen jede Menge Freude in unser Leben. Und sie machen uns empfänglich für „den reinen und erhebenden Einfluss des göttlichen Gemüts auf den Körper".
