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“Kennst du Yuki wirklich?”

Wenn man andere tyrannisiert, ist das oft das Ergebnis von Neid und Eifersucht oder um über andere Macht zu haben. — Yurimi

Aus der September 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es hat in Japan Fälle gegeben, wo Teens Selbstmord begangen haben, weil sie von anderen tyrannisiert wurden. Ich bin immer traurig, wenn ich so etwas höre. Und ich denke, dass solches Tyrannisieren verhindert werden kann — und Selbstmord ebenso.

In meiner 8. Klasse war ein Mädchen, das von den anderen gemieden wurde. Ich nenne sie hier mal „Yuki“. Yuki ist Japanerin, aber sie wurde als ‚Rückkehrerin‘ angesehen, weil sie den größten Teil ihrer Kindheit in England verbracht hatte. Sie sprach fließend Englisch und ich glaube, die anderen Schüler waren neidisch auf sie.

Ich war nicht näher bekannt gewesen mit Yuki, aber plötzlich wollte sie sich mit mir anfreunden. Dann sagten einige andere Mädchen in meiner Klasse, Yuki sei arrogant und gehässig und ich sollte mich von ihr fernhalten. Ich merkte auch selber, dass ich sie mied, weil sie mir kalt erschien, und wenn ich mich mit ihr unterhielt, war ich immer nervös.

Ich sprach mit meiner Mutter darüber. Sie sagte: „Kennst du Yuki denn wirklich? Oder glaubst du nur, was die anderen über sie sagen?"

Mir wurde klar, dass ich sie wirklich nicht gut kannte.

„Warum siehst du sie nicht als Gotteskind?“, sagte meine Mutter, „und schaust dir mal an, wie sehr Gott sie liebt?“

Ich habe mich dann angestrengt, Yuki nicht nach ihrem Verhalten und ihrer Persönlichkeit zu beurteilen. Auch wollte ich kein Gerede über sie mehr akzeptieren, weil mir das nichts über ihren wahren Charakter sagte.

Bald verschwand das Unbehagen, das ich ihr gegenüber empfunden hatte. Und ich stellte fest, dass sie trotz allem, was über sie geredet wurde, sehr nett und sehr ehrlich war. Sie sprach offen über alles. Und diese Offenheit, das wurde mir klar, hatte sie in Schwierigkeiten gebracht. In Japan sagt man nämlich den Leuten nicht einfach offen heraus seine Meinung. Man muss taktvoll sein und seine Gefühle indirekter zum Ausdruck bringen. Nachdem ich das verstanden hatte, konnte ich sehen, wie nett sie wirklich war.

Nach einer Weile hörten auch die anderen auf, sie zu tyrannisieren. Später wurde unsere Klasse neu aufgeteilt und sie wurde immer gut behandelt.

Ich hatte auf Grund meiner Freundschaft mit Yuki mehr Spaß in der Schule und wir sind auch heute noch eng befreundet. Wir telefonieren miteinander, schreiben uns und treffen uns so oft es geht.

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