Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Und sie kehrten um

Aus der Oktober 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor einiger Zeit waren wir an der Elbe in einem Abschnitt, der oft überflutet wird und im Sommer bei niedrigem Wasserstand einen schönen Sandstrand hat. Es ist ein herrliches Fleckchen Natur für Klein und Groß, solange man einige Grundregeln beachtet.

Für mich ist die Natur eine Kundwerdung des Geistes, Gottes. In ihr erlebe ich Ideen wie Ruhe, Weite und Schönheit, die mich anregen zu lauschen, Neues zu entdecken, und mich ermutigen, Altes abzulegen.

Mary Baker Eddy beschrieb den Christus als „die göttliche Manifestation Gottes, die zum Fleisch kommt, um den Fleisch gewordenen Irrtum zu zerstören.“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583) Fleisch erklärt sie als „eine Vermutung, dass Leben ... in der Materie wäre“ oder als „ein Glaube, dass Materie Empfindung hätte.“ (WuG, S. 586)

Demut, als die Bereitschaft, allein Gott aktiv als Ausgangspunkt und Mittelpunkt des Denkens und Handelns anzuerkennen, ist die Linse, durch die der immergegenwärtige Christus in der eigenen Erfahrung sichtbar wird.

Der Christus, das geistige Verständnis vom Sein, erleuchtet das Bewusstsein und lässt das Bild einer so genannten materiellen, eigengeformten, also vermeintlich von Gott getrennten Schöpfung, weichen. Der Christus stellt die Übereinstimmung und Einheit von Gott, dem Guten, und dem Menschen, einschließlich der Natur dar. In diesem Verständnis werden Dinge und Personen als Ideen sichtbar, deren Substanz das Gute ist. Das Böse, also alles Zerstörende, Rücksichtslose, Gierige, Mutwillige, Sinnliche und Hasserfüllte, wird als Suggestion deutlich, ohne wirkliche Substanz, Macht oder Einfluss. Der Annahme nach verkörpert sich das Böse, wird z. B. als beeinflussbare Person, gefährliche Sache oder Ort oder auch als unpassender Zeitpunkt für den materiellen Sinn wahrnehmbar.

Aberdas ist eine Täuschung. Übel bzw. unangenehme Erscheinungen sind immer nur suggestiv, sie sind aufgenommene, falsche Vorstellungen und der Christus, als die Wahrheit, deckt das auf, stellt es richtig und demonstriert Gott als Alles-in-allem und den Menschen und die Schöpfung als einzig göttlich, geistig, rein und völlig gut.

Durch Sanftmut erkennt man, dass Leben allein Gott ist und somit nie in der Materie sein kann. Sanftmut lässt die Nichtsheit der Materie mit ihren trügerischen so genannten Freuden und die Herrschaft des Geistes für uns klarer erscheinen und weist auf den tiefen Frieden geistiger Freude und Empfindsamkeit hin. Sanftmut und Demut sind für mich Grundregeln, die mir im Umgang mit der Natur wichtig sind. Sie sind eine gute Voraussetzung, um durch den Christus als guten Hirten Führung, Freude und Schutz zu erleben.

Bei uns an der Elbe kann es auch herausfordernd sein. Hier gibt es weite Flachwassergebiete und stellenweise Treibsand, man weiß nie genau wo. Auf Treibsand findet man keinen Halt, es rutschen einem die Füße weg und man wird auch als guter Schwimmer in flachem Wasser in die starke Strömung und Strudel der tiefen Flussmitte gezogen.

Damals kamen auch andere Jugendliche an den Strand. Die Stimmung unter ihnen war sehr laut und selbstherrlich, sie versuchten sich darin zu übertrumpfen, wer denn nun wohl der Coolste sei. Ich beobachtete sie, ihre Lautstärke erschien mir wie ein Ruf nach Aufmerksamkeit und ich begann still zu beten, um eine Antwort für sie zu finden.

Der Größere der Jugendlichen rief plötzlich: „Jetzt gehe ich durch. Los, mir nach!" Alle aus dieser Gruppe, auch ein noch recht kleiner Junge, folgten. Sie rannten lautstark in die nur vorne flachere Elbe.

Ich war froh, in dem Moment die Allgegenwart des Christus sicher zu spüren. Unsere Kinder fragten, was wir tun sollen. Das ist doch viel zu gefährlich? Ich antwortete: „Menschlich nichts. Der Christus ist schon bei ihnen und wird sie zur Besinnung bringen. Demut und Sanftmut herrschen jetzt und hier in dem wahren, geistigen Menschen, der dort ist, wo die Jungen erscheinen. Das Böse, der Glaube an ein von Gott getrenntes materielles Sein, Mutwillen, Selbstherrlichkeit und Größenwahn haben keine Macht und kein Teil am wahren Sein." Die Jungen gingen noch immer weiter. Wir empfanden trotz dieses Bildes einen tiefen Frieden. Schließlich stoppte der Eine, drehte sich um, kein Großgetue mehr, und ging schweigend zurück, die anderen folgten.

Oh ja, wir waren dankbar. Gott möchte nicht, dass auch nur eines Seiner Kinder verloren gehe, sondern dass alle umkehren. Die Gefahr lag nicht in der Natur, sondern in den verkehrten, bösen, aufhetzerischen Fantasien, die die Jugendlichen unwissend aufgenommen hatten und die ihr Empfinden und Handeln unrechtmäßigerweise beeinflussten. Diese hat der Christus zurechtgewiesen und berichtigt.

Dankbar erinnerte ich mich an einen Ausspruch von dem Apostel Paulus. Er schreibt in einem Brief an die Korinther: „Obwohl wir im Fleisch leben, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise. Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus." (2. Korinther 10)

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 2009

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.