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Machtvolle praktische Wahrheit

Aus der Juni 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Christus Jesus vor zweitausend Jahren den Materialismus, der die jüdische Form der Anbetung zerstört hatte, in Frage stellte, griff er auch grundlegende Annahmen von der materiellen Existenz an. Er verkündete, dass Gott Geist ist und dass er „im Geist und in der Wahrheit" (siehe Johannes 4) angebetet werden müsse. Dem jüdischen Führer Nikodemus sagte er: „Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen." (Johannes 3) Und zu seinen Jüngern sagte er: „Der Geist ist's, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze." (Johannes 6)

Jesus bewies die Macht des Geistes über die Materie in allem, was er tat — vom Auferwecken der Toten, Heilen der Unheilbaren, Speisen der Massen, Beruhigen von Stürmen bis zum Gehen auf dem Wasser. Doch schon ein oder zwei Jahrhunderte nach Jesu Auferstehung schlich sich der Materialismus wieder in die junge christliche Kriche und in deren Gottesdienst.

Vor 140 Jahren geschah es, dass Mary Baker Eddy, die ihr ganzes Leben nach Heilung und nach einem höheren Verständnis von Gott gesucht hatte, ausrutschte und auf einem vereisten Gehsteig stürzte. Der Unfall verletzte sie schwer. Drei Tage später, als nur schwache Hoffnung auf ihre Wiederherstellung bestand, bat Mary Baker Eddy um ihre Bibel und las Matthäus' Bericht über Jesu Heilung eines gelähmten Mannes (Kapitel 9). Sie erhaschte einen Schimmer der unendlichen Macht Gottes als Geist und mit dieser Einsicht kam die Heilung. Sie stand vom Bett auf, zog sich an und fühlte sich „in besserer Gesundheit als ich mich zuvor erfreute". Mary Baker Eddy beschrieb später, was sie in diesem Moment als „Leben in und aus dem Geist und die einzige Wirklichkeit des Daseins" (Vermischte Schriften, S. 24) erkannte.

Mark Baker Eddy widmete die nächsten Jahre dem Studium der Heiligen Schrift, um die Gesetze Gottes zu verstehen, die sie geheilt hatten — die Wissenschaft, die hinter Jesu Lehren und Heilungen stand. Während dieser Periode erlebte sie vollständige Befreiung ung von mehreren chronischen Krankheiten.

Aus dem Gefühl heraus, dass es entscheidend sei, ihre Erkenntnis zu beweisen, fuhr Mary Baker Eddy fort, andere durch die Macht des Geistes zu heilen — derselben göttlichen Macht oder Wahrheit, deren Zeuge Jesus gewesen war. In einem Fall wurde sie zum Bett einer sterbenden Frau gerufen und heilte sie innerhalb von 15 Minuten, obwohl die Ärzte den Fall aufgegeben hatten und die Kleider für die Beerdigung der Frau bereit gelegt worden waren (siehe Rückblick und Einblick, S. 40).

Etwa 160 Heilungen, die Mary Baker Eddy allein durch die Macht der geistigen Wahrheit vollbracht hat, sind in Mary Baker Eddy — Ein Leben dem spirituellen Heilen gewidmet (Yvonne Caché von Fettweis und Robert Townsend Warneck, The Christian Science Publishing Society, 1998) beschrieben. In einem Fall wurde ihr von den Ärzten gesagt, dass eine Frau an Lungenentzündung litt und im Sterben lag. Mary Baker Eddy heilte sie vom Fleck weg (S. 63). Sie heilte Laura Lathrop von einer lang anhaltenden Herzkrankheit (S. 309-311), Hanover Smith von Taubheit und Stummheit, die er seit seiner Geburt hatte (S. 141), und den Dichter John Greenleaf Whittier von Schwindsucht (S. 65). Mit einer Behandlung heilte sie eine Frau von Brustkrebs und einen Mann von Krebs, der sich schon bis zur Halsschlagader ausgebreitet hatte (S. 276-278, 282).

Ihre Entdeckung und ihr Beweis führten Mary Baker Eddy dazu, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zu schreiben und später die Kirche Christi, Wissenschaftler zu gründen. Sie verkündete, dass es die Mission dieser Kirche war, zu heilen und die Welt von Sünde und Tod zu retten, indem man sich auf „die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe" (Kirchenhandbuch, S. 19) verließ.

Die fundamentale Wahrheit des Seins — über Gottes vollständige geistige Schöpfung und über des Menschen ewige Beziehung zu Gott — wird kurz und knapp und einfach in der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins" dargestellt, die sich in Wissenschaft und Gesundheit (S. 468) befindet. Mary Baker Eddy betrachtete diese Erklärung der Wirklichkeit der Existenz als fundamental und wies an, dass sie beim Beenden eines jeden christlich-wissenschaftlichen Sonntagsgottesdienstes auf der ganzen Welt verlesen werden solle.

Diese Erklärung weist das Konzept, nach dem der Mensch und das Universum als materiell gelten, vollständig zurück und erklärt frei heraus: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Manifestation, denn Gott ist Alles-in-allem." Dann wird die Nichtexistenz der Materie und die Wirklichkeit des Geistes wiederholt, indem Geist der „unsterblichen Wahrheit" und „dem Wirklichen und Ewigen" gleichgestellt wird, während Materie auf die Ebene des „sterblichen Irrtums", des „Unwirklichen und Zeitlichen" gestellt wird. Sehr deutlich endet die Erklärung dann damit, dass der Mensch als „Bild und Gleichnis" Gottes, welcher unendlicher Geist ist, nicht materiell sein kann, sondern geistig ist.

Natürlich sollte diese von uns abgegebene Erklärung nicht mechanisch, sondern lebendig, frisch und inspiriert sein! Unser Ziel ist, deren entscheidende Bedeutung in die Tat umzusetzen.

Mein Notizbuch dokumentiert etwa 59 Heilungen, die ich durch die Macht Gottes, wie sie durch die Christliche Wissenschaft offenbart wird, gehabt habe (und es gab noch mehr, die ich nicht aufgeschrieben habe). Diese reichen von einer Krankheit, die medizinisch als tödlich und unheilbar diagnostiziert wurde, bis hin zu einer Vielfalt anderer Herausforderungen. Selbst wenn ich mich total uninspiriert fühlte, wurde ich von der Wahrheit geheilt.

Als ich zum Beispiel in meinem ersten Semester an der Stanford-Universität an einem Sommerkurs teilnahm, bekam ich Fußpilz-Blasen an meinen Füßen. Ich fuhr mit meinem Rad zu dem nahe gelegenen Büro eines christlich-wissenschaftlichen Praktikers, um um Hilfe durch Gebet zu bitten. Offen gesagt empfand ich diesen Praktiker als ziemlich unbeeindruckend, und als ich zurückfuhr, schüttelte ich den Kopf und dachte:, Zeitverschwendung.' Aber als ich zurück in meinem Wohnheim war und meine Schuhe und Socken auszog, waren die Blasen an beiden Füßen vollständig getrocknet und der Fußpilz verschwunden. Wie das? Es geschah ganz sicher nicht durch materielle Hilfsmittel oder durch die Kraft einer dominierenden Persönlichkeit. Meine Heilung war dadurch geschehen, dass dieser Praktiker fest für die Wahrheit meines geistigen Seins mental eingetreten war.

Wir halten Gesundheitsprobleme für physisch und materiell. Aber die Christliche Wissenschaft betrachtet alle Ursache als mental. Mary Baker Eddy schrieb in Wissenschaft und Gesundheit: „Meine Entdeckung, dass das irrende, sterbliche Gemüt — fälschlicherweise Gemüt genannt — den ganzen Organismus und alle Tätigkeit des sterblichen Körpers hervorbringt, regte meine Gedanken an neue Wege zu beschreiten und führte mich hinauf zu meiner Demonstration des Lehrsatzes, dass Gemüt Alles und die Materie nichts ist, als dem Hauptfaktor in der Wissenschaft des Gemüts." (S. 108-109)

Mary Baker Eddy schrieb in ihrem späten Leben an die Mitglieder ihrer Kirche: „'Es gibt keine Materie' ist nicht nur der Grundsatz der wahren Christlichen Wissenschaft, sondern es ist auch die einzige Grundlage, auf der diese Wissenschaft bewiesen werden kann." (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter und Verschiedenes, S. 357) Sie machte klar, dass Materie niemals ein Ding ist, sondern nur ein falsches Konzept von der geistigen Substanz oder Natur einer wahren Idee. Die ersten fünf Worte ihrer Antwort auf die Frage „Was ist der Mensch?" sind: „Der Mensch ist nicht Materie" (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475).

Was ist dann Materie? Ich mag die Definition von Materie aus Wissenschaft und Gesundheit, als „falsches Konzept des sterblichen Gemüts" (S. 177). Wenn Sie auf dieser grundlegenden Erklärung aufbauen möchten, nehmen Sie die ersten vier Begriffe, die Materie im Kapitel „Glossar" definieren und fügen Sie diese zusammen: Materie ist eine mythologische sterbliche Illusion des sterblichen Gemüts (siehe S. 591). Materie wird auch als „das Gegenteil von Geist" definiert und Wissenschaft und Gesundheit definiert Geist als „göttliche Substanz", „Gemüt", „Prinzip" und „Gott" (S. 594). Doch ich mag besonders die Definition von Geist als „alles, das gut ist" — als „nur das, was vollkommen, immerwährend, allgegenwärtig, allmächtig, unendlich ist."

Wissenschaft und Gesundheit und die Christliche Wissenschaft sind dazu bestimmt, die Wahrheit des Seins zu offenbaren und dem Lernenden die Demonstration dieser Wahrheit in seinem oder ihrem Leben zu ermöglichen. Jeden Tag beten Millionen von Christen „Dein Reich komme" als Teil des Gebets des Herrn. Gottes Reich ist die verstandene Wahrheit des Seins und wir erleben dieses Reich Moment für Moment, in dem Maße, wie wir die wissenschaftliche Erklärung dieser Kernwahrheit verstehen.

„Die wissenschaftliche Erklärung des Seins" beginnt mit einer eindeutigen Verneinung: Geist und der geistigen Schöpfung gemäß existiert das falsche Konzept, „Materie" genannt, nicht. Sie bekräftigt dann, dass Gott Alles ist und in jeder äußeren Manifestierung von Ihm widergespiegelt wird. Am Schluss der Erklärung wird wiederholt versichert, dass Gott Geist ist und dass der Mensch — „'Mann und Weib' der Schöpfung Gottes" (S. 249), Gottes „vollständiger und vollkommener Ausdruck" (S. 591) — nicht materiell, sondern geistig ist. Sie und ich sind geistige Wesen, hier und jetzt — und drücken Gott, der Gemüt und Geist ist, individuell aus.

Was bedeutet es, geistig zu sein? In der Christlichen Wissenschaft wird Geistigkeit nicht mit Armut, Askese oder Mystizismus gleichgesetzt. Sie hat nichts mit einem menschlichen Lebensstil zu tun, sondern mit Reinheit, Güte, Unschuld und Transzendenz. Wir drücken Geistigkeit aus, indem wir uns von unserer Selbstgefälligkeit abwenden — indem wir das Streben nach rein sinnlichen Vergnügen und der Anhäufung von materiellen Dingen aufgeben. Sie wird ausgedrückt, indem wir Großzügigkeit, Nächstenliebe, Wohlwollen, Zartheit und Gnade zeigen — und für Gottes ganze Schöpfung geistlich sorgen. Und es ist Geistigkeit, die einen zum Heilen befähigt.

Mary Baker Eddy schrieb einmal an Janette Weller, eine ihrer Schülerinnen in New Hampshire: „Empfinden Sie irgendeine Schwierigkeit beim Heilen? Wenn ja, streben Sie nach einem höheren Verständnis des Nichts der Materie. Kümmern Sie sich nicht darum, dort Ursachen zu suchen, denn es gibt keine Ursache und keine Wirkung in der Materie; alles ist Gemüt, vollkommen und ewig." (freie Übersetzung, Mary Baker Eddy — Christian Healer, S. 388) Und in einer ihrer „Bibellektionen" erklärte Mary Baker Eddy, dass „allem entsagen, was einen so genannten materiellen Menschen ausmacht, und seine geistige Identität als Kind Gottes anerkennen und erreichen Wissenschaft [ist], die geradezu die Schleusen des Himmels öffnet, aus denen das Gute in jeden Lebensbereich hineinströmt, dabei die Sterblichen von aller Unreinheit reinigt, alles Leiden zerstört und das wahre Bild und Gleichnis demonstriert." (Vermischte Schriften, S. 185)

Wenn uns die Wirklichkeit von Geist erscheint, verschwindet die Materie mit all ihren Missklängen, Sorgen und Krankheiten.

Wenn uns die Wirklichkeit von Geist erscheint, verschwindet die Materie mit all ihren Missklängen, Sorgen und Krankheiten. Und in dem Verhältnis, wie wir unser echtes Selbst als geistig anerkennen, werden Materie und Materialismus in unserem Leben verblassen und Gottes Regierung wird schrittweise auf der Erde errichtet werden.

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