Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 94 im September.
Haben Sie schon mal gepuzzelt? Ich meine nicht so sehr die Bilder, die kleine Kinder aus fünf oder zehn Teilen zusammensetzen können. Eher so ein Puzzle von 1000 Teilen. Dann kennen Sie sicher das Gefühl, vor diesem Riesenhaufen winziger bunter Teilchen zu sitzen. Da kribbelt es fast in den Fingern endlich loszulegen. Und jeder hat so seine eigene Taktik, wie er oder sie es am besten schafft. Die einen drehen erst mal alle Teile mit dem „Gesicht“ nach oben. Andere fangen gleich an zu sortieren, nach Farben oder Rand- und Mittelstücken. Und wieder andere puzzeln einfach drauf los— und es stört sie überhaupt nicht, dass da „kein System“ dahinter ist. Aber eins haben fast alle gemeinsam. Sie nehmen sich gern die Vorlage und legen sie so gut sichtbar wie möglich in Reichweite, um immer wieder darauf zurück zu kommen. Da helfen natürlich ganz markante Bildpunkte sehr. Aber häufig sind auch schon ganz zarte Schattierungen oder Farbabweichungen eine große Hilfe, um in etwa zu orten, wohin das jeweilige Puzzleteil gehören müsste.
Als ich neulich mit einer Freundin telefonierte, die sich irgendwie immer wieder der auf ein körperliches Problem zurückgezogen fühlt, kam mir dieses Puzzle in den Sinn. Und wir überlegten miteinander, wie man wohl am besten vorwärts kommt. Nun ja, wie gesagt, es hat jeder seine eigene Strategie. Aber was gewiss nicht hilft, ist mutlos und verzweifelt auf den großen bunten Haufen zu starren und traurig zu sein, dass man nicht weiß, wie es nun weitergeht. Klar ist doch, dass dieser Berg Puzzleteile alles enthält, was für das ganze Bild nötig ist. Beruhigend ist auch, dass das Puzzle wirklich eins zu eins mit der Vorlage übereinstimmt. Und wirklich sinnvoll ist nur, sich so dicht wie möglich an der Vorlage zu orientieren, wenn man wieder ein neues Teil in der Hand hält.
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