Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Du brauchst nicht krank zu sein!

Aus der August 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Frau Hansen wuchs in Plauen im Vogtland auf. Sie lernte die Wahrheiten von Christian Science als junge Frau zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kennen. Sie war so empfänglich dafür, dass langjährige Krankheiten im Lichte dieser Wahrheiten schnell verschwanden. Dass diese Wahrheiten in dem erlernbaren Heil-system Christian Science zusammengefasst sind, erfuhr sie erst viele Jahre später.

Mit bewegten Worten berichtet sie aus ihrer langjährigen Erfahrung über die Wichtigkeit von Empfänglichkeit und Beharrlichkeit und die daraus resultierende Einfachheit des Heilwerdens. Über die beständige göttliche Führung, die Segnungen der Kirchentätigkeit, über unerschütterliches Vertrauen beim Beschreiten des Weges und ihre Sichtweise des Älterwerdens. Eines hat sie dabei immer wieder betont: „Es ist wichtiger, die Wahrheiten zu leben, als nur darüber zu reden!"

Herold: Wie lernten Sie Christian Science kennen?

Frau Hansen: Ich war ein sehr kränkliches Kind. Darunter litt ich sehr, aber ich hatte mich daran gewöhnt. Krankheit und Leiden gehörten für mich zum Leben. In der Ausbildung hatte ich eine ungewöhnlich liebevolle Kollegin. Als es mir wieder einmal sehr schlecht ging, sagte sie: „Gott schickt dir keine Krankheiten. Du brauchst nicht krank zu sein. “ Das war für mich eine Offenbarung. Wissen Sie, ich war immer diejenige, die alles über sich ergehen ließ. Und nun diese Botschaft: „Du musst nicht krank sein.“ Diese einfachen Worte, dieser Same fiel bei mir auf fruchtbaren Boden und ging auf. Ich war wie ein leerer Krug, der nun gefüllt wurde. Meine Gesundheit wurde schnell stabil. Das war zu Beginn des Krieges.

War diese Kollegin eine Christliche Wissenschaftlerin?

Ja. Aber da die Christliche Wissenschaft und sogar allein das Sprechen darüber zur Nazizeit verboten war, hat sie mir das nicht gesagt. So wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal, dass es die Christliche Wissenschaft gibt.

Weshalb haben Sie sich intensiver mit dieser Wahrheit beschäftigt?

Diese Kollegin, ihre Ehe, ihr Verhalten, ihre Lebensweise und -einstellung waren für mich in jeder Weise so vorbildlich, dass ich mehr über die Grundlage dieser Art zu leben wissen und es ihr gleich tun wollte. Sie lebte die Christliche Wissenschaft, anstatt nur davon zu reden.

Wie ging es weiter?

Ich wurde zum Kriegseinsatz in ein Lazarett nach Norwegen geschickt. Dort musste ich Ständig belastende Krankenberichte schreiben. Eines Tages kam mir der klare Gedanke: „Wenn das, was Gretel (meine liebe Kollegin) mir gesagt hat, die Wahrheit ist, dann bin ich hier, mit den Berichten über Krankheit, fehl am Platz.“ Das war meine tiefe Erkenntnis. Kurz danach wurde ich versetzt und hatte nichts mehr mit Krankenberichten zu tun. Das war für mich ein Beweis für die Richtigkeit der Aussagen meiner Kollegin. Ich war unendlich dankbar für diesen und die vielen anderen Beweise.

Ich bin von jeder Auswirkung eines Angriffs verschont geblieben. Als ich zu einem Urlaub in Plauen war, explodierten viele Tonnen Dynamit, es gab viele Tote und Verletzte. Ich war beschützt. Zu Kriegsende wurde Plauen bei einem Angriff zerstört. Hierdurch starb mein Vater. Ich kam von Norwegen nach Ostdeutschland. Schnell fand ich eine Arbeit, nach Hause konnte ich wegen der Zerstörungen nicht.

Trotz der Hindernisse der Nachkriegszeit schaffte ich es später dann, meine Mutter zu mir nach Oldenburg zu holen, was von Bekannten bestaunt wurde. Aber es haben sich tatsächlich alle Türen geöffnet. Ich lauschte und Gott wies mir immer den Weg.

Besaßen Sie zu dieser Zeit bereits das Buch Wissenschaft und Gesundheit?

Nein. Ich kannte es nicht einmal. Meine Kollegin hatte mir mit einfachen und praktischen Worten das „Kleine Einmaleins“ der Christlichen Wissenschaft vermittelt. Mehr hatte ich nicht. Aber es war die Essenz der Christlichen Wissenschaft, daran hielt ich mich unerschütterlich.

Einmal sagte sie: „Wenn du noch eine Tüte Mehl im Schrank hast, hast du keinen Grund zum Klagen. “Solche Aussagen in Verbindung mit ihrem vorbildlichen Leben wiesen mir oft den Weg.

Wie kamen Sie an ein Lehrbuch?

Ich erfuhr, dass eine Familie in meiner Nähe Sonntagsgottesdienste zu Hause abhielt. Diese Familie lud mich ein und besorgte ein Lehrbuch für mich. Auf Grund der schlechten Verkehrsverbindung war es damals eine Tagesreise für mich. Trotzdem besuchte ich die Gottesdienste regelmäßig.

Verstanden Sie das Lehrbuch gleich?

Nein. Und ich hatte niemanden in der Nähe, der mich anleitete. Obwohl ich es nichtverstand, las ich jeden Tag einen Abschnitt der Wochenlektion. Diese Disziplin war wichtig für meinen Fortschritt. Erst gegen 1970 konnte ich mit Hilfe einer Praktikerin die Grundlagen vertiefen.

Haben Sie die göttliche Versorgung und Führung trotzdem immer erlebt?

Ja. Mein Mann (ich hatte 1951 geheiratet) hatte ein Baugeschäft, welches er in den schwierigen Nachkriegszeiten verlor. Trotzdem war ich völlig sicher, dass meine wirkliche Versorgung bei Gott liegt. Aber ich hatte keinerlei Ansprüche, wie diese Versorgung auszusehen hat. Ich habe Gott nicht gesagt, es müsse auf diese oder jene Weise geschehen. Nein, ich war weiter dankbar und habe mir von Gott zeigen lassen, wie es weiter geht.

Obwohl es kaum Kunden oder Warengebote gab, eröffnete ich ein Handarbeitsgeschäft. Ich hatte ein Ziel vor Augen! Und das habe ich dann mit viel Geduld und Gottes Fürsorge auch erreicht. Manchmal dachte ich: „Ich tue ja gar nichts, es kommt alles von Gott; ich bin nur Ausführende, es ist ja nicht mein Laden.“ Ich habe es wirklich als Gottes Geschäft betrachtet.

1955 starb mein Mann. Er hinterließ mir ein Wohnhaus. Dann erhielt ich vom Finanzamt die Aufforderung zum Zahlen des so genannten Lastenausgleichs. Dies betraf alle Eigentümer von Wohn- und Grundbesitz. Woher sollte ich so viel Geld nehmen? Da fiel mir wieder eine Grundregel meiner Kollegin von zu Hause ein: „Solange du noch etwas hast, musst du deinen Verpflichtungen nachkommen.“ Ich zog mich buchstäblich drei Tage „in mein Kämmerlein“ zurück. Das verschaffte mir Klarheit: Um den Lastenausgleich bezahlen zu können, verkaufte ich das Wohnhaus, an welchem ich sehr hing, da mein Mann es so liebevoll als Versorgung für mein Alter geplant hatte. Aber ich hatte erkannt, dass Gottes Plan immer der beste ist. Obwohl der Verkauf von Häusern damals als schwierig galt, war der Verkauf in vier Wochen erledigt. Nach Bezahlen des Lastenausgleiches hatte ich aus dem Verkaufserlös noch genug zum Leben übrig.

Mein erfolgreiches Handarbeitsgeschäft konnte ich viele Jahre später reibungslos zu einem guten Preis verkaufen. Dabei wurde mir klar: „Wenn man nicht mehr verlangt, als man selbst zu geben bereit ist, dann muss der Verkauf harmonisch sein und dann sind beide Seiten gesegnet.“ Das trat ein.

Sie wurden also geheilt, beschützt und geführt, obwohl Sie das Lehrbuch lange Zeit nicht besaßen und zunächst auch nicht verstanden?

Ja! Und ich hatte auch keine Rückfragen, keinen Zweifel, obwohl ich es nicht verstand. Das „Einmaleins der Christlichen-Wissenschaft“ war für mich die Wahrheit und daran hielt ich mich. Ich wandte einfach das an, was ich schon wusste. Es zeigte sich immer für alles eine Lösung, auch wenn es manchmal langsam ging.

Gingen Sie regelmäßig zur Kirche?

Sonntags ja. Mittwochs konnte ich geschäftlich nicht weg. Als der Besuch des Mittwochsgottesdienstes für mich aber zum tiefen Bedürfnis wurde, gab es plötzlich Lösungen, so dass ich gehen konnte. Das geschah allerdings erst, als ich die Wichtigkeit dieses Gottesdienstes erkannte. Aus den dort gegebenen Zeugnissen habe ich sehr viel gelernt.

1976 besuchte ich die Mutterkirche und wurde Mutterkirchenmitglied. 1977 nahm ich Klassenunterricht. Dort lernte ich enorm viel. Mein Verständnis wuchs. Kurz danach begann meine Mitgliedschaft und aktive Tätigkeit in einer Zweigkirche. Ich habe im Laufe der Zeit nahezu alle Ämter innegehabt.

Welche Rolle spielte die aktive Kirchentätigkeit für Ihren eigenen Fortschritt?

Sie war ganz wichtig! Wer der Kirche dient, dient Gott und der Menschheit und das fördert und segnet einen selbst. Bei der Kirchenarbeit lernt man loszulassen und Gott an die erste Stelle zu stellen. Jedes Problem, mit dem man zu tun hat, fängt im eigenen Denken an. Wenn wir es da überwinden, ist es gelöst. Und wenn wir Gott an die erste Stelle setzen, benachteiligen wir weder unseren geschäftlichen noch unseren privaten Bereich, sondern bereichern diese. Schade, dass das nicht mehr Menschen erkennen.

Was können Sie einem Menschen, der schon lange auf Heilung hofft, mit auf den Weg geben?

Beharrlichkeit ist natürlich sehr wichtig! Bei mir kam nie ein Zweifel auf. Einmal sah es so aus, als ob ich Krebs hätte. Von allem, was ich gelesen hatte, schien es diesem Bild zu entsprechen. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen. Es stand schlecht um mich. Eines Abends kniete ich vor meinem Bett nieder und betete händeringend um Erkenntnis. Kurz danach wurde mir absolut klar: „Das, was da sein will, hat überhaupt keine Bedeutung bei Gott, also auch nicht für mich.“ Als ich diesem Krankheitsanspruch keinerlei Bedeutung mehr beimaß, löste er sich auf.

Über Alter und Altern und mit dem Alter in Verbindung gebrachte Krankheiten wird viel diskutiert. Viele halten den Verfall des Körpers für normal.

Das ist ja das Schlimme, dass es für normal gehalten wird. Das Alter hat überhaupt keine Bedeutung. Das Bewusstsein ist wichtig. Insbesondere, dass ich mit all diesen angenommenen Alterserscheinungen nicht kämpfen muss.

Ich habe nicht dieses negative Bild des Älterwerdens vor Augen.

War in der „guten alten Zeit“ alles besser?

Nein. Früher war es anders und wir haben es anders empfunden. Die Möglichkeiten, die die Jugend heute hat, hätten wir sicher auch genutzt. Wir müssen unser Denken auf der Höhe der Zeit halten, ohne dabei die grundlegende göttliche Wahrheit aus den Augen zu verlieren. Es wird immer einen Ausweg aus Allem geben. Alle Probleme sind menschliche Annahmen, die wir mit Hilfe der Wahrheit überwinden können. Die Wahrheit ist unser Fels, von dem aus wir tätig werden können. Wir müssen es nur tun.

Was können Sie einem neuen Leser mit auf den Weg geben?

Mich hat die Botschaft „Du musst nicht krank sein!“ am meisten beeindruckt. Es gibt kein Gesetz, das uns krank macht. Wir können mit der Lösung jedes Problems in unserem eigenen Denken beginnen. Und mit Gottes Hilfe werden wir die Lösungen erkennen. Ich habe mich so aus dem falschen Denken, dass Krankheit normal wäre, freikämpfen müssen und das hätte ich ohne die Christliche Wissenschaft sicherlich nicht geschafft.

Vielen herzlichen Dank, Frau Hansen!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 2009

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.