Als ich vor einigen Wochen meine Tageszeitung (SZ) aufschlug, las ich im Wirtschaftsteil einen Artikel mit der Überschrift „Der Flächenbrand“. Dort wurde detailliert über die gegenwärtige weltweite Finanzkrise berichtet.
Die Finanzkrise hat sich in kürzester Zeit über Asien, Europa und Nord-Amerika ausgebreitet. Viele Länder stehen am Abgrund und brauchen dringend Hilfe vom Internationalen Währungsfonds, um nicht in Insolvenz zu geraten. In einigen Ländern wurde der Börsenhandel gestoppt. Andere Länder haben in höchster Eile Fonds und Staatsgarantien für notleidende Banken und andere Industriezweige eingerichtet. Dieser und andere Zeitungsartikel über die Finanz- und Wirtschaftskrise haben mich wach gerüttelt und ich begann nachzudenken, was das für mich und die Menschheit bedeutet und wie ich als Christlicher Wissenschaftler der Welt helfen kann.
Diese Finanzkrise belastet viele Menschen mit Furcht und Angst. Manche fürchten um ihren Arbeitsplatz. Es werden Vergleiche mit der Weltwirtschaftskrise 1929 angestellt. (Ich erinnere mich, wie mein Großvater mir erzählte, dass er an einem Tag ein Pferd verkauft hatte und am nächsten Tag für das gleiche Geld nur noch etwas zu trinken bekommen hat.) Aber auch angesichts solcher Situationen bietet uns die Bibel mehrere Lösungswege an, wie wir wirtschaftliche Probleme meistern können.
„Sorget nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet.“ (Matthäus 6) Wie herausfordernd ist für uns diese Aussage Jesu „Sorget nicht“? Kann man aufhören, sich Sorgen zu machen um wirtschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit, Armut, Wertlosigkeit, Rezession und Insolvenz? Heute sind die länderübergreifenden Beeinflussungen spürbarer geworden denn je und sie schreien buchstäblich nach übergeordneter Kontrolle und Führung. Erinnern wir uns an den Börsencrash an der Wallstreet am 25. Oktober 1929, der als der bekannte „Schwarze Freitag“ in die Geschichte einging und eine weltweite Wirtschaftskrise auslöste, oder an die schweren Krisensituationen, wie wir sie am 11. September 2001 in den USA oder am 26. Dezember 2004 als Tsunami in Süd-Asien miterlebten. Solche Situationen stellen für die betroffen Menschen oder gar ein ganzes Volk zwar ein sehr großes, aber jedoch kein neues Problem dar. Probleme dieser Größenordnungen gab es auch schon zu alttestamentarischen Zeiten. Wir lesen darüber in der Bibel und finden zugleich die dafür relevanten Lösungen, die auch heute noch gelten.
Wie ging Jesus mit Mangelerscheinungen oder Krisen um? Durch seine Handlungen, so kann man sagen, zeigte er, dass ihm klar war, dass das Gute niemals begrenzt sein kann. Im Gegenteil, das Gute ist unermesslich.
Wie ging Jesus mit diesen Mangelerscheinungen oder Krisen um? Durch seine Handlungen, so kann man sagen, zeigte er, dass ihm klar war, dass das Gute niemals begrenzt sein kann. Im Gegenteil, das Gute ist unermesslich. Wir können in all seinen Taten Gottes Fülle wahrnehmen. Lassen sie mich anhand eines Bildes erläutern, was ich unter dem Begriff Fülle verstehe. Ich stelle mir unter Fülle ein Sonnenblumenfeld vor und jeder Sonnenblumenkern entspricht einer guten Idee. Jeder Sonnenblumenkern ist in der Lage, wieder eine Sonnenblume hervorzubringen, die wiederum viele neue Samen enthält. Können Sie sich diese Fülle vorstellen? Dies ist ein Beispiel, wie Gott für diese unerschöpfliche Quelle der Fülle in jedem Augenblick sorgt — also auch gerade hier und jetzt.
Erlauben Sie mir, den Segen, den wir durch ein geistiges Verständnis von Gottes grenzenloser Fülle erleben, an einem bibilischen Beispiel zu veranschaulichen. Als Jesus seine Jünger aufforderte, den viertausend Menschen, die ihnen gefolgt waren und zugehört hatten, zu Essen zu geben, standen seine Schüler vor einem Dilemma. Wie sie damals, könnten auch wir heute uns fragen: „Woher sollen wir so viel Brot nehmen in der Wüste, um eine so große Menge zu sättigen?“ (Matthäus 15)
Wie beantwortete Jesus diese Frage? Er fragte die Jünger, was sie bei sich hätten. Sie hatten nur wenige Brote und Fische. Doch durch sein geistiges Verständnis konnte Jesus die Speise vermehren und sie mit den Viertausend teilen. Er dankte und segnete alle. Er bewies, dass in Gottes Reich Fülle immer gegenwärtig ist und Seine Liebe jedes Bedürfnis stillt. Und alle wurden satt. Es blieb sogar noch viel übrig. Jesus verstand und bewies Gottes Allmacht und konnte dadurch begrenzte Vorstellungen zerstören. Das göttliche Gesetz der Versorgung setzte menschliche Hypothesen außer Kraft.
Die Jünger urteilten aufgrund dessen, was sie materiell sahen. Ich würde sagen, dass Jesus hingegen das Bild hungriger Menschen als die Unwirklichkeit erkannt hatte. Er wusste eindeutig, dass die Macht der göttlichen Liebe jedes Bedürfnis stillt, weil der Mensch eins mit Gott ist. Die Vorstellung von Mangel konnte nicht gleichzeitig mit Jesu Wissen um das geistige Gesetz der Fülle bestehen. Während die materiellen Umstände die Jünger zur Hoffnungslosigkeit verleiteten, sah Jesus, dass diese materiellen Umstände in dem geistigen, von Gott erschaffenen und erhaltenen Universum keine Existenz haben. So ist es auch unsere Aufgabe, Gedanken von Mangelerscheinungen aus unserem Bewusstsein zu eliminieren und mit dem Bewusstsein von der reichen Fülle Gottes und Seinen Ideen zu ersetzen. Um dies zu tun, hilft es mir, mir bewusst zu machen, dass die Sonne scheint — auch wenn sie gerade von Wolken oder Nebel verdeckt ist.
Durch unser Einssein mit Gott sind wir unendlich gesegnet, sei es in der Geschäftswelt oder in allen anderen Bereichen des menschlichen Lebens. Wir können beweisen und erleben, dass der himmlische Vater, der große Ich Bin, keine Hypothese ist, sondern praktische Wirklichkeit. Es ist unsere Aufgabe, Gott und die Menschheit so zu sehen, wie Jesus Christus sah.
Wenn wir verstehen, dass die Ideen des Göttlichen stets gegenwärtig und anwendbar sind, werden wir Wege finden, unseren Nöten zu begegnen. Unser wahres Kapital und unsere wahre Sicherheit ist unsere Empfänglichkeit für rechte Ideen, die auf den Schwingen der göttlichen Liebe oder als Engelsgedanken zu uns kommen.
Der Augenschein einer Notlage ist die Vorstellung, dass außerhalb von Gottes unendlichem Reich ein unvollkommenes Universum existiert. Wie Dunkelheit in der Gegenwart von Licht verschwindet, so wird der Glaube an eine menschliche Notlage durch das Verständnis von der Liebe Gottes und von seinen göttlichen Gesetzen der immergegenwärtigen Fülle aufgelöst. Die Erkenntnis, dass die göttliche Kraft zum Wohle aller Menschen wirkt, zerstört die Furcht vor Finanz-und Wirtschaftskrisen.
Die bedingungslose Liebe erlöst und befreit uns von Mangel und Begrenzung. Liebe führt zu harmonischen Lösungen selbst für die undurchdringlichsten und kompliziertesten Situationen. Liebe wirkt, wenn wir bereit sind, unsere begrenzenden Vorstellungen aufzugeben.
Hier ist ein Beispiel aus meinem eigenen Leben. Als ich 20 Jahre alt war, wollte ich mich beruflich weiterentwickeln. So entschied ich mich für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens. Aber ohne finanzielle Mittel war dieses Studium nicht zu schaffen. Meine Familie konnte mich nicht finanziell unterstützen. Ein Kreditgesuch bei verschiedenen Banken schlug fehl, weil ein geeigneter Bürge fehlte.
Durch demutsvolles Gebet und Studium fand ich eine Stelle im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft von Mary Baker Eddy. „Wenn der Mensch von Gott regiert wird, dem immer gegenwärtigen Gemüt, das alle Dinge versteht, dann weiß der Mensch, dass bei Gott alle Dinge möglich sind.“ (W&G, S. 180) Ich wurde zuversichtlicher, weil ich das Gefühl hatte, dass auch ich von Gott regiert wurde. Ich gewann mehr Vertrauen und konnte meine Gedanken öffnen für eine mögliche Lösung. Ich war auch dankbar für alles, was ich bisher in meinem Leben schon erhalten hatte. Ich sah, dass auch ich von Gottes Liebe nicht ausgeschlossen werden kann, weil es Seinem Willen entspricht, dass ich sie auch fühle. Ich machte mir bewusst, dass ich als Sohn Gottes einen Anspruch auf eine gute Ausbildung hatte, damit ich durch sie den Menschen dienen konnte.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Ein Onkel aus Amerika hörte von meinem Problem und bot mir an, mein Studium zu finanzieren. Ich war überglücklich, das wirtschaftliche Problem war gelöst. Mein Studium war gesichert und ich schloss es mit Erfolg ab.
Bei Gebet spielen die Wertschätzung und die Dankbarkeit eine wesentliche Rolle. Dankbarkeit ist die Grundlage, um die göttliche Fülle wahrzunehmen und unseren geistigen Wert zu erkennen. Es stärkt die Erfahrung der Fülle. Undankbarkeit und Groll dagegen entspringen dem Gefühl der Wertlosigkeit und verstärken die Wahrnehmung des Mangels. Das sind zwei geschlossene Kreise. Für welchen Kreis wir uns entscheiden, das liegt bei uns.
F Furchtlosigkeit vor Krisen
I Intelligenz für Veränderungen
N Neuheit des Lebens
A Allmacht Gottes
N Niemals hat Materie eine Wirklichkeit
Z Zeugnis abzulegen für die Allgegenwart Gottes
E Energie göttlicher Kraft
N Nein zu Mangel und Not
Aber, in Wirklichkeit können wir uns nur für etwas Gutes und Geistiges entscheiden, weil Gott unser Gemüt ist. Je größer die Dankbarkeit, desto größer der daraus resultierende Segen. Wir können uns weigern, jeden Glauben an Mangel, Not oder wirtschaftliche Krisen zu akzeptieren und stattdessen Gottes Segen und Fülle erwarten.
Wir können Gott vertrauen und die Freude haben, das uns zugesagte Gute in unserem Leben zu erwarten.
Der unendliche Reichtum der Liebe vertreibt die Vorstellung von Mangel, denn die göttliche Liebe ist unser Hirte, uns wird nichts mangeln. Er weidet uns auf einer grünen Aue und (Liebe) führet uns zum frischen Wasser. (siehe W&G, S. 578 und 23. Psalm)
Das Studium der Christlichen Wissenschaft gab mir das Verständnis, dass es eine unserer Hauptaufgaben ist, Gottes Qualitäten zum Ausdruck zu bringen und täglich anzuwenden.
Wir können zu einer völligneuen Auffassung über Finanzen kommen. Damit meine ich, dass eine Finanzkrise die Gelegenheit geben kann, zu einem höheren Verständnis von Leben zu gelangen, zu einem besseren Verständnis von Furchtlosigkeit und einem besseren Vertrauen in Gottes Allmacht.
So werden überzogene Forderungen, Gier, Neid, Eifersucht und Konkurrenzdenken schrittweise aufgelöst und durch göttliche Ideen ersetzt, die nur das Gute für jeden Menschen ausdrücken.
Das neue geistige Verständnis zerstört Begrenzungen und bringt den Reichtum Gottes hervor, der alle unsere Nöte stillt.
