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Das zweite Jahrhundert Christliche Wissenschaft

Belebung für die Sache der Christlichen Wissenschaft

Die göttliche Energie des Geistes erleben, sich erfrischen, sich erneuern

Aus der Oktober 2010-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Haben Sie schon mal mit Zweifeln über lhren Glauben gerungen? Haben Sie irgendwann einmal ein tiefes Verlangen nach Antworten gehabt, die „lhre Seele nähren"? Ein Verlangen nach dem Gefühl, dass lhre geistige Reise in die richtige Richtung geht?

Ich schon.

Als ich sechzehn oder siebzehn war, ging ich in eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule–regelmäßig! Tatsache ist, dass ich mein ganzes Leben lang zur Sonntagsschule gegangen war. Ich kannte die Zehn Gebote, die Seligpreisungen; ich hatte Lieblingsgeschichten aus der Bibel. Aber ich vermisste ein Gefühl der Lebendigkeit und der Frische in meinen Überzeugungen.

Und ich war mir noch nicht einmal ganz sicher, ob es tatsächlich meine eigenen Überzeugungen waren. Vielleicht waren es nur die Überzeugungen anderer und ich wusste nicht, ob ich wirklich an das glauben wollte, woran sie glaubten. Ich sah in meinem Leben nicht die Ergebnisse, die ich bei anderen Menschen sah oder von denen ich in Zeugnisversammlungen oder in der Sonntagsschule hörte. Sie erlebten regelmäßig Heilungen durch ihre Gebete. Sie erschienen fröhlich, normal, zuversichtlich. Was hatten sie, was ich nicht hatte? Wie konnte ich das bekommen?

Sechs Jahre später hatte ich's begriffen. Oder besser, ich sah den Weg und ging ihn. Ich erlebte die Macht Gottes in meinem Leben so, dass ich sie verstehen, erforschen, fühlen, ihr vertrauen konnte. Ich erlebte die heilende Macht Gottes aus erster Hand–durch schnelle und überzeugende physische Heilungen. Ich erkannte auch, dass ich noch einen langen Weg vor mir hatte, manchmal herausfordernd, aber immer erfüllend. (Ich sollte hinzufügen, dass ich heute nicht sicher bin, ob der Weg irgendwann demnächst zu Ende sein wird, aber Gottes unendliche Natur zu erkunden bringt täglich neue Entdeckungen von Gottes Güte und resultiert in Heilung und Harmonie.)

Was war passiert? Was hatte die „Wiederbelebung" meines Glaubens erzeugt? Was für eine Kraft ist das, die jedem von uns jeden Tag zur Verfügung steht, um frische neue Einsichten zu bescheren?

Die kurze Antwort: eine göttliche–keine menschliche–Macht. Im Verlauf ein oder zwei Jahren hatte ich Gottes Gegenwart in einer Reihe von Umständen greifbar und real erlebt. Gott war für mich zu einer gegenwärtigen Realität geworden–einer Realität, von der ich anfing, sie als unendliche Liebe, als intelligentes Gemüt zu verstehen, als alles regierend.

Ein Bericht „Erweckung in der Kirche" weist auf ein allgemeines Bedürfnis in vielen Kirchen hin: „In der heutigen Erweckungsbewegung war es bei ‚geistig trägen' Kirchen gängige Praxis, einen Auferweckungs-Pastor einzuschalten, um der Gemeinde neues Leben einzuhauchen." Doch kommt der Bericht zu der Schlussfolgerung: „Brauchen wir Belebung? Nein! Wir brauchen Umwandlung. ... Umwandlung ist das Ergebnis unserer Gebete für den Mut und für die Gnade des Heiligen Geistes; ..." (www.rapidnet.com/~jbeard/bdm/Psychology/revival.htm)

Heute verstehe ich mehr denn je, dass die treibende Kraft der Sache der Christlichen Wissenschaft der tätige Heilige Geist ist. Es ist die göttliche Wissenschaft, es sind die Gesetze des göttlichen Lebens, der göttlichen Wahrheit und Liebe.

Ich hätte diese Worte als Teenager sicher nicht benutzt—„Gebete für den Mut und für die Gnade des Heiligen Geistes"–,aber es war sicherlich eine Kostprobe der Macht und Gegenwart des Christus, die ich erfuhr und die mich „umwandelte". Ich habe inzwischen erkannt, dass ich Aufschwung in seinem wahrhaftigsten Sinne erlebt habe, die erweckende Überzeugung, dass es einen Gott–eine verlässliche Macht–gibt, die mich und jeden anderen liebt und die eine verlässliche Macht ist, an die sich jeder wenden kann.

Und nun verstehe ich mehr denn je, dass die treibende Kraft der Sache der Christlichen Wissenschaft der tätige Heilige Geist ist. Es ist die göttliche Wissenschaft, es sind die Gesetze des göttlichen Lebens, der göttlichen Wahrheit und Liebe. Jene Gesetze sind die treibende Kraft für das Gute und sie sind die Wurzel alles Guten, aller selbstlosen Motive und Aktionen jedes Menschen auf Erden.

Es kann sein, dass nicht alle Menschen erkennen, dass jeder Impuls zum Guten von der göttlichen Macht, ausgeht. Aber Tatsache ist, dass jeder berührt wird von dieser göttlichen Macht, die mit Hilfe einer organisierten Form wie der der Christlichen Wissenschaft greifbar wird. Jedenfalls ist jeder von derselben göttlichen Macht beeinflusst, ob man sich nun als Christlicher Wissenschaftler betrachtet oder nicht.

Jene Menschen, die ihr Leben der Sache der Christlichen Wissenschaft gewidmet haben, verpflichteten sich dazu, ihr Leben vom Heiligen Geist—von der göttlichen Wissenschaft–regieren zu lassen, und sie bilden die christlich-wissenschaftliche Bewegung.

Die Beteiligung an der christlich-wissenschaftlichen Sache hat soziale und organisatorische Elemente. Aber der entscheidende Aspekt bleibt der geistige. Unsere Mitwirkung ist ein Ausdruck unserer Verpflichtung, unser Heil als Nachfolger von Christus Jesus zu erlangen. Sie verlangt die Bereitschaft, sich durch den Heiligen Geist täglich umwandeln zu lassen–sozusagen eine Wiederbelebung zu erfahren.

Wenn wir erleben, dass sich unser Verständnis davon, was wirklich ist, dank der Macht Christi, des Erlösers, zu einer klareren Sicht erhebt, ist es zwangsläufig, dass materielles Denken abgelöst und aufgelöst wird. Das Ergebnis ist Heilung—physische und moralische. Das ist die unvermeidbare Auswirkung unserer Sache. Und die individuelle Erfahrung mit Gottes Gesetzen erneuert und erfrischt unsere kollektive Erfahrung der Anbetung und macht dadurch unsere Kirchengottesdienste zu heilenden Gottesdiensten.

Nur die äußerlichen Formen der Anbetung zu verändern ohne einen erneuerten Geist ist kein Ersatz für die individuelle geistige Erneuerung eines jeden von uns. Einige Kirchen fühlen sich dazu geführt, traditionelle Lieder durch Mitklatsch-Popsongs zu ersetzen. Andere bleiben eher bei den Liedern, die ihnen vertraut sind. Doch weder Veränderung noch das Festhalten an Tradition selbst sorgen für neue Stärke. Die äußerlichen Formen mögen sich mit der Zeit verändern, entscheidend jedoch für das Gedeihen unserer Sache ist das, was in den Herzen der Mitglieder passiert.

Die Sache der Christlichen Wissenschaft wird in dem Maß geistig wieder belebt, wie jeder von uns die Sehnsucht danach entwickelt, eine Umwandlung durch Christus, unserern Erlöser, im täglichen Leben zu erfahren. Sich an die Macht des Christus zu wenden, sich mit einem tiefen Verlangen der göttlichen Macht zu ergeben, uns umzuwandeln und zu heilen, belebt und erfrischt unsere Art und Weise zu leben. Wie? Indem die Tür zu einem geistigen Verständnis der Wirklichkeit und Wahrheit geöffnet wird.

Das menschliche, materielle Gemüt kann die unermessliche Weite der unendlichen Gottheit nicht begreifen. Einzig Gott kann Sein eigenes Wesen definieren und verstehen.

Das menschliche, materielle Gemüt kann die unermessliche Weite der unendlichen Gottheit nicht begreifen. Einzig Gott kann Sein eigenes Wesen definieren und verstehen. Dieses Verständnis wird durch den Christus ausgedrückt und individualisiert. Unsere wahre Natur besteht darin, Gottes Individualität zu manifestieren. Wenn sich das menschliche Gemüt dem göttlichen ergibt, offenbart sich das wahre Verständnis unserer Natur in unserer Erfahrung und bringt Heilung und Harmonie.

Die Kraft hinter der Entfaltung dieses geistigen Verständnisses ist göttlich und ist heute genauso zuverlässig am Werk wie zu Jesu Zeit. Sie bringt uns dazu, uns vom Materialismus abzuwenden, und wir bemerken, dass wir „Feuer gefangen haben", mit mehr Liebe zu Gott und zum Menschen, mit mehr Respekt und Wertschätzung füreinander, mit mehr Geduld miteinander, mit einem erweiterten Bewusstsein und einer größeren Anerkennung der geistigen Natur eines jeden. Und das Ergebnis? Belebung und Gedeihen.

Ich kenne eine kleine Zweigkirche, die in den 1980ern etwa zehn oder 15 Mitglieder hatte. Es gab keine Sonntagsschule. Die Mitglieder hatten keine Kinder im Sonntagsschulalter, aber sie beteten, die Frische wertzuschätzen und auszudrücken, die es Kindern ermöglichen würde, sich in der Kirche wohl zu fühlen.

Eines Samstags war ein Mitglied damit beschäftigt, etwas an der Fassade der Kirche zu reparieren. Plötzlich flog ein Ball über die Hecke, die das Kirchengrundstück von dem Nachbargrundstück trennte, und landete vor den Füßen des Mitglieds. Einige Augenblicke später kam ein siebenjähriger Junge angelaufen, um seinen Ball zu holen. Er nahm seinen Ball, war aber auch irgendwie neugierig, womit das Kirchenmitglied beschäftigt war. „Machst'n da?" fragte er. Das Mitglied antwortete ganz spontan: „Ich repariere eure Kirche."

Gerade war der sechsjährige Spielkamerad des Jungens aufgetaucht, weil sein Kumpel nicht zurück gekommen war. „Unsere Kirche? Das ist nicht unsere Kirche", sagten sie. „Aber ja!" antwortete das Mitglied und scholss die Tür auf. „Wir haben eine Sonntagsschule hier —genau für euch. Kommt rein, ich zeige sie euch." Und mit diesen Worten lud er sie in die Sonntagsschule ein und zeigte ihnen, wo sie am nächsten Tag sitzen würden und erklärte ihnen, was in einer Sonntagsschule vor sich geht.

Am nächsten Tag kamen die beiden Jungen tatsächlich. Der Jüngere kam ein paar Mal und beschloss aber dann, dass es nicht sein Ding war. Aber der andere Junge kam weiterhin und besuchte regelmäßig viele Jahre lang die Sonntagsschule, bis seine Eltern wegzogen. Seine Eltern erlaubten ihm den Besuch, obwohl sie nie selbst irgendein Interesse an der Christlichen Wissenschaft zeigten.

Dieser Junge war die Wiederbelebung der Sonntagsschule dieser Kirche. Er brachte auch ein paar seiner Schulfreunde mit. Und es gab auch andere Kinder aus der Nachbarschaft, die kamen. Die Kirche wuchs ebenfalls. Bald hatten sie ungefähr doppelt so viele Mitglieder. Und in der Sonntagsschule waren acht bis zehn Schüler.

Was hatte diese Kirche getan? Sie hatte ganz praxisorientiert das Verlangen kultiviert, Kinder zu lieben. Und eine wachsende Sonntagsschule war die unvermeidbare Auswirkung. Das müssen wir kultivieren — ein Verlangen danach, Gott und den Menschen zu lieben. Sich mit dem Hunger danach, Gottes Willen zu tun, an Ihn zu wenden wird unsere Seele nähren und unsere Kirchen erneuern.

Mary Baker Eddy bittet die Mitglieder der Mutterkirche inständig darum, täglich für sich selbst zu beten, und fügt dann hinzu: „Wenn ein hungerndes Herz den himmlischen VaterMutter Gott um Brot bittet, wird ihm kein Stein gegeben, sondern mehr Gnade, mehr Gehorsam, mehr Liebe. Wenn dieses Herz, demütig und vertrauensvoll, die göttliche Liebe ehrlich bittet, es mit dem Brot des Himmels, mit Gesundheit und Heiligkeit zu speisen, wird es befähigt, die Erfüllung seiner Bitte zu erlangen; dann wird ‚Seine Wonne' es tränken ‚wie mit einem Strom', dem Strom der göttlichen Liebe, und großes Wachstum in der Christlichen Wissenschaft wird folgen, eben jene Freude, die das eigene Gute in dem des anderen findet." (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 127)

Gibt es Einflüsse, die versuchen, dem Aufschwung in unserer Seele entgegenzuwirken, dieser Tätigkeit des Christus, die unsere Sache gedeihen lässt? Ja, wir müssen wachsam sein. Wenn die Belebung unserer Sache durch ein Sehnen, einen Hunger danach genährt wird, durch Gott umgewandelt zu werden, dann müssen wir allem gegenüber wachsam sein, was diesen geistigen Hunger ersticken möchte.

Wir werden in dem Maße Teil der Sache der Christlichen Wissenschaft, wie wir das Schwert des Geistes handhaben—das Wort Gottes. Die allgemeine materielle Mentalität versucht zu verhindern, dass wir das Wort nutzen; sie würde gerne erreichen, dass wir das Schwert fallen lassen, dass wir aufhören, ein Teil der Sache zu sein. Aber der Christliche Wissenschaftler in uns ist der natürliche Gedankenzustand, der eins mit dem Wort sein möchte, eins mit dem Gesetz Gottes, eins mit der Wahrheit, die heilt und schützt.

Welche Einflüsse könnten diesem Hunger entgegenwirken? Einer davon mag der Stolz auf Wissen sein—z. B. „Das weiß ich schon!" Wenn jemand seine Begeisterung über seine oder ihre neuen Entdeckungen darüber mitteilen möchte, wie sie den Christus frisch und neu erfahren haben, welcher Spielverderber würde dann sagen: „Das weiß ich schon"? Die Worte dieser Ideen mögen uns schon vertraut sein, von denen unser Freund so begeistert ist. Aber die Freude unseres Freundes ist neu und frisch und verdient unseren Respekt und unser Interesse. Unser Verlangen zu lernen verleiht uns Demut, Ideen zuzuhören, von denen wir glauben, sie wären uns vertraut. Ein offenes Herz für neue Ideen zu haben wird immer gesegnet, es bringt Aufschwung, geistige Macht, Regeneration und Heilung.

Am Ende ist es nicht das angehäufte Wissen, das uns zu besseren Nachfolgern von Jesus und zu besseren Heilern macht. Es ist eher die Bescheidenheit und der Wunsch, das zu lernen, wodurch es vollbracht wird. Mit anderen Worten: Wir heilen nicht mit festgefahrenem Wissen, wir heilen mit dem Tempo unseres geistigen Wachstums.

Kinder sind wunderbare Beispiele von Menschen mit Tempo—mental und physisch. Jesus machte es deutlich, dass wir wie kleine Kinder werden müssen, um in das Himmelreich zu gelangen (siehe Matthäus 18). Kinder mögen noch nicht so viel wissen wie Erwachsene. Aber sie haben ein tiefes Verlangen zu lernen. Und Verlangen verleiht den Gedanken Tempo.

Kinder sind wunderbare Beispiele von Menschen mit Tempo—mental und physisch. Jesus machte es deutlich, dass wir wie kleine Kinder werden müssen, um in das Himmelreich zu gelangen.

Die Tasache, dass es auf unser Verlangen zu lernen ankommt und nicht auf die Jahre des Wissens, ist doch sehr ermutigend. Jeder kann sich zu jedem Zeitpunkt ihres oder seines Lebens an Gott wenden und erkennen, dass das Verlangen, durch den Christus erneuert zu werden, ein natürlicher Teil des eigenen Lebens ist.

Der Aufschwung unserer Sache ist die unvermeidbare Wirkung der Aktivität des Christus, so wie er sich in unserer florierenden individuellen christlich-wissenschaftlichen Praxis manifestiert. Der Christus arbeitet bereits in jedem von uns.

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