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Klassenunterricht

Welches sind die ethischen Dimensionen beim Heilen in der Christlichen Wissenschaft, die weltweit praktiziert wird? Wie wird diese Ethik sichtbar in Situationen des täglichen Lebens? Drei erfahrene Heiler, die auch Lehrer der Christlichen Wissenschaft sind, kamen kürzlich zusammen, um über diese wichtigen Themen zu sprechen. Wir präsentieren ihr Gespräch in einer Serie.
Warren Bolon vom Christian Science Journal sprach mit Phil Davis, Karl (Sandy) Sandberg und Judy Wolff. Judy Wolffs Praxis ist in Arlington, Virginia, USA, beheimatet, Phil Davis (West Roxbury) und Sandy Sandberg (Norwell) kommen aus Massachusetts.

Ethik und die Praxis der Christlichen Wissenschaft

Vierter Teil

Aus der Oktober 2010-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wolff: Ich habe Patienten sagen hören: „Ich arbeite schon lange an einem spezifischen körperlichen Problem und mein Praktiker wird den nächsten Monat nicht erreichbar sein, so würde ich Sie gern für diesen Monat anstellen. Könnten Sie mir dafür eine Monatspauschale berechnen?“ Meine erste Bemerkung wäre normalerweise: „Erwarten Sie nicht, heute geheilt zu werden? Ich werde Ihren Fall heute annehmen, aber ich lebe im Präsens, in der Gegenwart Gottes. Lassen Sie uns das doch gemeinsam tun und wenn Sie morgen immer noch das Empfinden haben, Sie bräuchten eine weitere Behandlung, dann rufen Sie mich doch einfach noch mal an.“ Manchmal besteht die Befürchtung: „Wird mich das einen Haufen Geld kosten?“ Diese Frage weist auf die Angelegenheit des Honorars hin und warum wir Behandlungen geben. Wir geben sie nicht, um irgendwie zu Geld zu kommen. In der Tat gibt es eine Anordnung im Handbuch der Mutterkirche, die bestimmt, dass wenn die Heilung nicht in einem angemessenen Zeitraum erfolgt, der Praktiker seinen Gebührensatz senken soll. Aber die Praktiker der Christlichen Wissenschaft sind keine Angestellten der Kirche. Wir sind unabhängige Unternehmer und werden von der Person angeheuert, die uns bittet zu beten — welches eine andere ethische Frage aufwirft. Wir werben nicht für unsere Dienste. Wir würden nicht zu jemandem gehen und sagen: „Ich sehe, Sie sind erkältet, möchten Sie nicht, dass ich für Sie bete?“ Jeder Patient betet, um zu wissen, welches der geeignete Praktiker für den Hilferuf wäre, und die Praktiker beten, um die entsprechenden Patienten anzunehmen. Aber es gibt eine Gebühr für Behandlung und diese bringt deren Wert zum Ausdruck und gibt gleichzeitig der geheilten Person die Möglichkeit, Dankbarkeit auszudrücken. Es ist die Anerkennung, dass dies wirklich eine wichtige Arbeit ist, denn es geht um mehr als nur körperliche Heilung. Es geht um unsere Erlösung. Es eröffnet dem Gedanken die gewaltige Welt Gottes. Das ist von großem Wert. Ich habe festgestellt, dass Patienten, bei denen die Behandlung angeschlagen hat, die geheilt wurden und geistig gewachsen sind, oft mehr geben als die bescheidene Gebühr, die ich für die Behandlung berechne, aus lauter Liebe und Dankbarkeit, weil sie so dankbar dafür sind, was die Christliche Wissenschaft ihnen gibt.

Sandberg: Es gibt eine Richtschnur, die Mary Baker Eddy den Praktikern gab. Sie sagte, die Praktiker „sollten ihre Honorare für die Behandlung denen angesehener Ärzte am Ort angleichen.“ (Die Erste Kirche Christi Wissenschaftler und Verschiedenes, Seite 237) Wir müssen dabei berücksichtigen, wenn wir unsere Gebühren auf diese Weise festlegen, dass wir nicht unbedingt die Art fixe Kosten haben, die ein Arzt hat, solche Sachen wie medizinische Apparate, Versicherung und Personal. Aber wir haben Kosten. Wir haben oft ein Büro in zentraler Lage, Fahrt- und Telefonkosten. Ein Arzt oder Mediziner muss auch nicht unbedingt jeden Tag mit dem Patienten in Verbindung stehen wie gegebenenfalls der christlich-wissenschaftliche Praktiker. Falls sie für die Behandlung eine tägliche Gebühr berechnen, dann ist es angemessen, dass diese Gebühr diesen Unterschied widerspiegelt, und das Handbuch weist darauf hin, dass wir unsere Gebühren mindern müssen, wenn es sich um einen chronischen Fall der Regenerierung handelt.

Davis: Ich finde, dass ein christlich-wissenschaftlicher Praktiker mit einer gesunden, aktiven Praxis, die Heilungen bewirkt, erwarten kann, das gleiche Auskommen zu haben wie andere Fachleute auf diesem Gebiet. Mary Baker Eddy sagt in unserem Handbuch der Mutterkirche, Seite 46-47: „Ein Christlicher Wissenschaftler ist ein Menschenfreund; er ist wohlwollend, versöhnlich, langmütig und sucht Böses mit Gutem zu überwinden.“ Ich sehe diese Forderung nicht in Konflikt mit einer angemessenen Rechnungslegung für die Behandlung. Es sind wunderbare Facetten des gleichen Diamanten, sozusagen. Die Heilpraxis — als berufsmäßiges, öffentliches Amt mit allem, was das bedeutet — ist der wichtigste und vitalste Gesundheitsdienst auf Erden. Sie sollte auch so bewertet werden. Wir als Praktiker müssen das als Erste so anerkennen. Jedoch ermöglicht uns dies gleichzeitig auch, mildtätig und wohlwollend bedürftigen Individuen gegenüber zu sein.

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