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Für Teens

Umgeben von lauter netten Jungs

Aus der Oktober 2010-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Mobbing fing mit Beschimpfungen an und ging damit weiter, in der Pause den Basketball vom Spielfeld zu klauen. Dann begann die Gruppe meiner Freunde aus der achten Klasse fast jeden aus den unteren Klassen zu mobben, der ihnen über den Weg lief.

Ich war enttäuscht darüber, dass meine Freunde aus dem Basketballfeld einen Platz machten, an dem man sich nicht mehr gerne aufhielt. Und obwohl ich bei ihrem Mobbing nicht mitmachte, war ich regelrecht verlegen, wenn ich mit diesen Kerlen rumstand. Es schien, als würden sie eine Gruppe Achtklässler aus dem letzten Schuljahr nachmachen, die auch versucht hatten, ihre „Macht" zu beweisen, bloß weil sie älter waren. Obwohl ich meine Freunde nicht verlieren wollte, schien es mir richtig, mich eine Zeitlang von ihnen fernzuhalten.

Ich beschloss für Gottes Führung zu beten und für den Mut, jeden Tag dieser Situation in der Schule entgegen zu treten. Für mich war Gebet immer eine zuverlässige und beständige Weise gewesen, jedes Problem zu lösen. In der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, die ich besuchte, sprachen wir oft über die gottgegebenen Eigenschaften, die meine Freunde naturgemäß ausdrücken, wie Liebe, Mitgefühl, Freundlichkeit, Respekt und Barmherzigkeit. Ich wusste auch, dass es nicht meine Aufgabe war, das Verhalten meiner Freunde zu verändern — ich musste nur mein Denken über sie verändern. Ich wollte sie nicht als Tyrannen abstempeln, weil sie eigentlich ganz freundliche Jungs waren.

Als ich diese Situation mit meiner Mutter besprach, erwähnte sie, wie wichtig es ist, mit gutem Beispiel voranzugehen. Ich dachte an Jesus, der das beste Beispiel ist, dem wir folgen können, und ich wurde durch dieses Zitat aus der Bibel inspiriert, in dem er sagte: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen." (Johannes 12) Jesus war so mit christlicher Liebe erfüllt, dass die Menschen auf natürliche Weise zu seiner Lehre des Mitgefühls hingezogen wurden. Also dachte ich, meine Taten in der Schule könnten die gleiche christliche Liebe zum Ausdruck bringen. Dann könnte ich darauf vertrauen, dass die Menschen dies auch anerkennen und darauf reagieren würden — einschließlich meiner Freunde.

Ich las in der Bibel die Geschichte von Saulus, der später Paulus wurde. Saul benahm sich wie ein Tyrann. Er fühlte sich berechtigt, die Christen zu verfolgen, bis Christus ihn buchstäblich aufhielt. Ein helles Licht ließ ihn erblinden. Dann wurde seine Sehfähigkeit ein paar Tage später wieder hergestellt, als sich seine ganze Haltung und seine Anschauung veränderten. Die Bibel erklärt: „Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf und ließ sich taufen." (Apostelgeschichte 9) Sobald sich Saulus der Botschaft Jesu über Gottes Liebe zur Menschheit öffnete, wurde er auch ein eifriger Schüler und Lehrer des Christentums. Diese Geschichte erinnerte mich daran, dass Gott ständig zu jedem Menschen spricht. Ganz egal, was für Fehler wir in der Vergangenheit gemacht haben — große oder kleine — wenn wir auf diese Botschaften von Gott lauschen, kann sich jeder Mensch bessern.

Diese Gedanken machten mir Mut. Ich entschied mich dafür, mich in der Pause an einen Tisch mit Schülern aus der sechsten und siebten Klasse zu setzen, die ich aus der Theatergruppe und aus einigen Schulfächern kannte. Ich genoss ihre Gesellschaft sehr und es war ein gutes Gefühl, nicht darauf begrenzt zu sein, meine Zeit nur mit einer Gruppe von Freunden zu verbringen. Die nächsten Wochen über verbrachte ich meine Zeit öfter mit diesen neuen Jungen und ich betete weiter, um meine Freunde aus der achten Klasse so zu sehen, wie Gott sie sah — einfach nur freundlich. Zunächst sagten meine Freunde gar nichts zu mir über meinen neuen Platz in der Cafeteria; sie blieben unter sich. Aber bald fragte mich einer, warum ich bei den Schülern aus der sechsten und siebten Klasse saß. Ich erklärte ihm einfach, dass auch diese Schüler zu meinen Freunden gehörten und dass es mir nichts ausmachte, dass sie jünger waren. Er reagierte nicht darauf, er ging einfach wieder.

Einige Tagen danach begannen einige meiner Freunde, in der Pause zu mir zu kommen und sie sagten zu mir, dass sie sich mies fühlten, weil sie — wie sie es ausdrückten — sich wie Dummköpfe benommen hatten. Ich war froh, dass sie ihr Mobbing erkannt hatten, aber noch viel mehr war ich dafür dankbar, dass Gebet mir geholfen hatte, sie als rundum nette Jungs zu sehen und nicht als Tyrannen.

Wir begannen wieder in der Pause zusammen Basketball zu spielen und bald darauf luden meine Freunde sogar die Schüler aus der sechsten und siebten Klasse ein, mitzuspielen.

Ich merkte, dass dies ihre Art war, sich bei allen zu entschuldigen, auf denen sie herumgehackt hatten. Zunächst zögerten die jüngeren Schüler mitzuspielen, aber sobald sie sahen, dass meine Freunde es ernst meinten, spielten sie sofort mit. Die Pause war wieder entspannt und machte Spaß — und das Mobbing hörte auf.

Und obwohl ich jetzt das erste Jahr an der Highschool bin, treffe ich mich in den Ferien noch mit diesen Jungs und bleibe durch E-Mails mit ihnen in Verbindung. Diese Erfahrung hat mein Vertrauen darauf gestärkt, für das Richtige einzutreten und darauf zu vertrauen, dass Gebet mir hilft, alle Probleme zu lösen, denen ich begegne. Ich schätze auch die christlichen Eigenschaften in jedem Menschen mehr. Diese Eigenschaften zu erkennen kann manchmal so einfach sein, wie an einem neuen Tisch in der Cafeteria zu sitzen.

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