„Wenn dir Irrtum entgegentritt, dann zögere nicht mit dem Tadel oder der Erklärung, die den Irrtum zerstört“, schrieb Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 452). Der Irrtum, der hier angesprochen wird, ist ein allgemeiner Ausdruck für alles Schlechte, das die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschheit bedrohen kann. Heute sind dieser „Tadel“ und diese „Erklärung“ von größter Wichtigkeit, wenn es um den Terror auf der Welt geht. Wir hätten es vielleicht gerne, wenn wir keine solche wachsame Verteidigung gegen diese Bedrohungen errichten müssten, die uns schaden wollen, aber die Umstände legen etwas anderes nahe.
Worum es geht: Vor einiger Zeit wurde eine Autobombe am New Yorker Times Square erfolgreich entschärft. Der Verdächtige gab zu, sein Training in der Herstellung der Bombe in Pakistan erhalten zu haben, in einer Hochburg von Taliban und Al-Quaida. Wenn auch die Bombe primitiv konstruiert war und niemanden physisch verletzt hatte, war dies für die New Yorker einem Artikel in der New York Times zufolge „eine grobe und beunruhigende Erinnerung, dass jederzeit Gefahren aus dem Kofferraum oder dem Rücksitz von Tausenden von Fahrzeugen drohen können, die ihren Weg tagtäglich in die Innenstadt nehmen. ... Viele erklärten, dass sie sich an die Furcht vor Terrorangriffen gewöhnt hätten und dass sie nicht sonderlich überrascht wären. Andere sagten, sie hätten sich daran gewöhnt, dass seit dem 11. September kein Terrorangriff in der Stadt erfolgreich gewesen sei, und sie stünden nun vor der Situation, daran erinnert zu werden, wie plötzlich und zufällig so etwas geschehen kann.“ („A dread revived: Terror in the trunk,“ [„Ein Schrecken neu belebt: Terror im Kofferraum“] 3. Mai 2010)
Wenn es um Furcht geht, sind weder Resignation noch Apathie hilfreich. Ob in New York, in Jerusalem, Moskau, Mumbai, Teheran, Jakarta oder in irgendeiner anderen Stadt, Terrorismus ist eine chronische Herausforderung für alle Länder. Und ob diese Herausforderungen Autobomben sind, Selbstmordattentäter oder biologische Angriffe, der Terrorismus baut immer auf der Furcht auf, dass Schaden lauert, hinterhältig, gleich um die Ecke oder in einer diabolischen Verschwörung, die unbeobachtet in einem permanent drohenden Moment zuschlägt.
Aber auch wenn der letzte Zwischenfall verwirrend sein mag, kann man dennoch erkennen, dass die Menschen wirkungsvoller ausgestattet sind, um mit solchen Bedrohungen fertig zu werden, die aufgedeckt werden oder sich selbst entlarven. Selbst wenn sie Furcht erregen, zeigen sie eine höchst aggressive Form zerstörerischen Irrtums — so wie es der Offenbarer Johannes sah: als einen „großen roten Drachen“, der kraft des errettenden Christus der Macht Gottes nicht siegen konnte und „nicht mehr gefunden wurde.“ (Offenbarung 12)
Die Christliche Wissenschaft macht die apokalyptische Gegenoffensive praktikabel. Sie bietet uns als Individuen die Gelegenheit, die Terrordrohungen schrittweise zu entschärfen, nicht durch Furcht, sondern durch Gebet — indem die mächtigen Gegentatsachen zu Gewalt durch die Wissenschaft des Trösters erkannt, gelebt und bekräftigt werden. Und die gute Nachricht ist, dass es Legionen geistiger Gegentatsachen gibt, mit denen jeder sofort eine gebetvolle Verteidigung aufrichten kann. Wir sind ermächtigt, Furcht und Hass zurechtzuweisen, die versuchen, in unserem individuellen Bewusstsein Platz zu finden, und wir können wissenschaftlich erklären, warum sich das nicht durchsetzen kann.
Wirksames Gebet tritt dem Irrtum mit der Wahrheit Gottes entgegen, was notwendigerweise auch für die ganze Menschheit gelten muss. Wahres Gebet kann gar nicht einigen helfen und andere ausschließen, weil es sich auf die Gesamtheit eines vollkommenen Gottes und Seiner vollkommenen Schöpfung gründet und nicht auf die Annahme von veränderlichem Guten und Bösen, von Opfern und Tätern.
Eine der ersten Erklärungen in den so genannten Grundsätzen von Christian Science in Wissenschaft und Gesundheit besagt: „Die Vorstellung, dass sowohl das Böse als auch das Gute wirklich wären, ist eine Täuschung des materiellen Sinnes, die durch die Wissenschaft vernichtet wird. Das Böse ist nichts, kein Ding, kein Gemüt, keine Macht. So wie die Menschheit es darstellt, bedeutet es eine Lüge, nichts, das behauptet, etwas zu sein — es bedeutet Begierde, Unehrlichkeit, Selbstsucht, Neid, Heuchelei, Verleumdung, Hass, Diebstahl, Ehebruch, Mord, Geistesstörung, Geisteskrankheit, geistige Leere, Teufel, Hölle, mit all den Etceteras, die dieses Wort einschließt.“ (S. 330)
Die Zeitschriften der Christian Science Publishing Society, darunter der Herold, haben sich verpflichtet, dieses Thema immer wieder aufzugreifen. Wir wissen, dass eine große Macht in einer gemeinsamen Antwort liegt, das Böse zu entlarven und es durch präzises Gebet zu zerstören. Und wir glauben, dass diese Art der Gegenoffensive die wirksamste Form ist, Gewalt zu verhindern und Frieden zu erhalten.
In den letzten Monaten sind wenigstens zwei große Terrorversuche gescheitert, ohne Verlust von Menschenleben: der versuchte Selbstmordanschlag am Weihnachtstag 2009 auf dem Northwest Airlines Flug 253 und der erwähnte Zwischenfall am Times Square. Wenn auch die Welt noch weit vorankommen muss, um alle solche Bedrohungen zu zerstören, ist es wichtig, inne zu halten, um diese Siege wertzuschätzen — und anzuerkennen, welche Rolle Gebet in diesen Situationen gespielt hat. Gebet für Frieden in der Welt führt zu seinem beabsichtigten Ergebnis.
    