Die folgende Frage wurde in fast allen Versammlungen gestellt, die die Direktoren in den letzten fünf Jahren in allen Teilen der Welt besucht haben: Was meinen Sie, wie es unserer Kirche heute in 50 Jahren gehen wird? Manchmal hörte sich die Stimme des Fragestellers sorgenvoll an. Und manchmal wurden die Stifte gezückt, um Notizen zu machen, als wenn die Menschen erwarteten, von einem detailliert ausgearbeiteten Programm zur Kirchenerweiterung zu hören. Während wir jedoch über dieses Thema mit Mitgliedern auf sechs Kontinenten gebetet haben, sind wir zu demselben gemeinsamen Ergebnis gekommen: die Zukunft der Kirche Christi, Wissenschaftler ist felsenfest gesichert!
Wie kann das sein, wenn doch die Anzahl der christlich-wissenschaftlichen Praktiker, Pfleger und Kirchen, die im Journal eingetragen sind, in den letzten 50 Jahren beträchtlich abgenommen hat? Für mich besteht die Antwort in einem einzigen Wort: Prophezeiung. Die Prophezeiung schaut über materielle Statistiken hinaus zu der geistigen Wirklichkeit von Kirche als einer umwandelnden Macht von tausendjährigen Proportionen, die als Gottes Christus in unwiderstehlicher Weise in der Welt arbeitet—jetzt und immerdar. Die Anzahl der Mitglieder, finanzielle Fragen, die Menge der Abonnements,—dies sind Themen, die natürlich nicht ignoriert werden können. Aber sie verblassen, wenn man sie in einem prophetischen Zusammenhang sieht, den Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit herstellt, wo sie einen Propheten definiert als: „Ein geistiger Seher; das Verschwinden des materiellen Sinnes vor den bewussten Tatsachen der geistigen Wahrheit." (S. 593)
Jesus, der oberste Prophet aller Zeiten, gründete seine Kirche auf solch eine einfache, geistige Grundlage—auf die erstaunliche Erkenntnis von Petrus, dass Jesus der „Christus, des lebendigen Gottes Sohn" sei. Und der Meister fuhr fort in seiner Prophezeiung, dass diese Kirche nicht nur alle Zeiten überdauern würde, sondern dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen sollten. (Matthäus 16)
Warum sah Jesus die Zukunft seiner Kirche so zuversichtlich? Möglicherweise weil sein ganzes Lebenswerk die Erfüllung göttlicher Prophezeiung war. Er war der Messias, von dem Elias, Jeremia und Jesaja vorausgesagt hatten, dass er die Wunden Israels heilen, der Menschheit Frieden bringen und sie von jeder Art der Sklaverei befreien würde.
Und kurz vor seiner Kreuzigung sagte Jesus seinen Jüngern etwas Wunderbares über seine Kirche. Er versprach ihnen, einen Trösterzu senden (siehe Johannes 14). Dieser Tröster oder Heilige Geist würde seine Nachfolger befähigen, so zu heilen, wie er es getan hatte—und sogar „größere Werke" zu tun, als er getan hat!
Diejenigen von uns, deren Leben völlig umgewandelt wurde,—die dank Mary Baker Eddys Entdeckung der Christlichen Wissenschaft eigentlich eine Wiedergeburt erlebt haben—,können Ihnen aus erster Hand berichten, dass es tatsächlich der Tröster ist, das zweite Kommen des Christus. Tag für Tag haben wir diesen Tröster erlebt. Wir haben es erlebt, dass er uns wie der Sauerteig durchdrang und wir geheilt wurden, dass er für uns gesprochen hat und unsere wirkliche geistige Identität als Gleichnis Gottes verteidigt hat. Darum wissen wir in unseren Herzen, dass der Tröster selbst die nicht zu bremsende Energie hinter unserer Kirche ist.
Diejenigen von uns, deren Leben völlig umgewandelt wurde,—die dank Mary Baker Eddys Entdeckung der Christlichen Wissenschaft eigentlich eine Wiedergeburt erlebt haben—,können Ihnen aus erster Hand berichten, dass es tatsächlich der Tröster ist, das zweite Kommen des Christus. Tag für Tag haben wir diesen Tröster erlebt.
Aber wir können uns damit nicht einfach zufrieden geben. Sie und ich können nicht einfach gefühllos annehmen, dass wir für die Zukunft unserer Kirche keine besondere Rolle spielen oder dass es für die Menschheit egal sei, wie wir unser Leben gestalten. Dass es eigentlich egal sei, ob wir die Gottesidenste besuchen—oder nicht, nicht, für den Leseraum beten—oder nicht, in der Sonntagsschule unterrichten, die Kirchenzeitschriften unterstützen oder uns vorbereiten, christliche Heiler zu sein—oder nicht.
Ja, es ist wahr, Jesus und Mary Baker Eddy erfüllten biblische Prophezeiungen. Aber Sie und ich haben auch unseren ganz wichtigen Teil an der Erfüllung der Prophezeiung. Unsere Heilungen, unser ausgleichendes Wesen und die Poesie unseres Alltags—sie alle zeugen für die Macht und Herrlichkeit des Trösters. Sie alle tragen dazu bei, das Gleichgewicht des Weltdenkens von der Materie zum Geist, von Krieg zum Frieden, von Sinnlichkeit zur Seligkeit, von materieller zu geistiger Gesundheitsfürsorge zu verlagern.
Wahre Prophezeiung verlangt fortlaufende Erfüllung. Die Christliche Wissenschaft ist eine angewandte Wissenschaft, die knallharte Resultate oder Demonstrationen fordert. Mary Baker Eddy schrieb (Vermischte Schriften, S. 373): „Die Christliche Wissenschaft ist mehr als ein Prophet oder eine Prophezeiung; sie bietet nicht nur Worte, sondern Werke—die tägliche Demonstration von Wahrheit und Liebe." Das Heilen, das Sie und ich heute mitbringen, stellt sicher, dass unsere Kirche auch morgen stark und dynamisch sein wird. Und jeden Morgen, der folgt.
Mary Baker Eddy hat uns „das Kindlein" des „christlichen Heilens" gegeben (ebd. S. 370). Nun ist es unser unbeschreibliches Vorrecht, dieses Kindlein der Prophezeiung zu pflegen und zu fördern—es uns zu Eigen zu machen, es wert zu schätzen, es mitzuteilen. Und seine Zukunft sicherzustellen—gegen alle Widerstände.
    