Liebe Leserin, lieber Leser

Im Journalismus-Studium gab es im ersten Semester einmal eine Übung, bei der man mehrere Begriffe, die eigentlich nichts miteinander zu tun hatten, in einen Zusammenhang bringen, und daraus eine kleine Geschichte schreiben sollte. Ziel war, das Sprachvermögen und die Kreativität zu stärken, lch hätte für Sie eine solche Übung. Nehmen wir einmal die Begriffe: Berliner S-Bahn, Argentinien, Herold, Ellenbogen. Vielleicht kommen Sie zu diesem Satz: „Der Herold wird mit der Berliner S-Bahn nach Argentinien geliefert." Nun ja, Sinn macht der Satz nicht und außerdem ist der Ellenbogen auf der Strecke geblieben. Aber ich will lhnen erzählen, worum es geht.

Ich fuhr in der Berliner S-Bahn und hörte das Ende eines Gesprächs zweier Frauen mit, das mit dem Satz endete: „Wenn du dir die Welt einmal genau ansiehst, wirst du feststellen, dass immer diejenigen gewinnen, die ihren Ellenbogen einsetzen.“

Als Christian Science Praktiker sehe ich es nicht unbedingt als meine Aufgabe an, wildfremden Menschen zu widersprechen, die etwas äußern, was aus meiner Sicht nicht haltbar ist. Aber, ich muss solche Sätze auch nicht unkommentiert für mich stehen lassen. Augenblicklich war mir klar, dass diese Aussage der beiden Frauen in dem, was man als das Himmelreich Gottes bezeichnen könnte, keinen Bestand haben. Mir kamen die Seligpreisungen ins Bewusstsein, wonach diejenigen selig sind, die sanftmütig sind, denn ihnen gehört das Himmelreich. lch sehe in diesen Seligpreisungen göttliche Gesetze, die heute wie vor 2000 Jahre gelten. Unsere Aufgabe heute ist es, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, um die positiven Wirkungen solcher göttlichen Gesetze zu beobachten. Auch ich habe mir diese Haltung zu Eigen gemacht und kann sagen, dass sie mir oftmals Beispiele präsentiert hat, die im Widerspruch zu vielen Klischees stehen, die man manchmal über das Weltgeschehen hört.