Der Gegenstand des Popsongs aus den 6oer Jahren „Ferry cross the Mersey (Fähre über den Mersey) tuckert immer noch mehrmals am Tag über den Fluss Mersey, ganz in der Nähe von Edna Watsons Bungalow in Liverpool, England.
In ihrer Kindheit in Yorkshire, in einer Zeit großer Not, fand Ednas Vater, ein klassischer Tenor, die Christliche Wissenschaft. Während er über den kürzlichen Tod seiner Eltern verwirrt war und trauerte, erklärte ihm eine Solistin, mit der er arbeitete: „Du brauchst die Christliche Wissenschaft!"
Mrs. Watson bringt unendliche Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass die Solistin sich nicht zurückhielt. Ihr Vater tauchte augenblicklich in eine völlig neue Art des Denkens ein und das Leben in seiner jungen Familie mit zwei Kindern war nicht mehr dasselbe — weil Leben durch das Sich-Öffnen für das unendliche Gute jetzt groß geschrieben wurde.
1969, nachdem sie ihre eigenen Kinder großgezogen hatte, ging Mrs. Watson in die Vollzeitpraxis der Christlichen Wissenschaft und wurde ein Jahrzehnt später Lehrerin der Christlichen Wissenschaft. Und als sie gefragt wurde, ob sie jemals eine „Zeit in der Wüste" durchlebt hatte, in der sie an Gott zweifelte, antwortet sie mit einem Wort: „Nie!" Und sie erklärt dies mit zwei Wörtern: „Sie wirkt!"
Sie erinnert sich noch deutlich an die Zeit im College, als ihre tägliche Fahrzeit, sie saß gut untergebracht auf einer der oberen Sitzbänke eines Doppeldeckerbusses, die ihr lange Zeit für ausgedehnte Gebete bot. Sie erkennt schnell, dass es bei dem Tempo der heutigen Welt für die meisten Menschen eine Herausforderung ist, diese heilige Stille zu finden. Geschäftiges Leben? Keine Zeit? Keine Ausreden ...
Mrs. Watson, was beschäftigt Ihre Gedanken zurzeit am meisten?
Nun, ich habe in der letzten Zeit viel darüber nachgedacht, welche Gemütsverfassung das Denken der Patienten umgibt. Harmlose und nicht so harmlose Gedanken von Familienmitgliedern, von Kollegen bei der Arbeit, von Kirchenmitgliedern oder von Berichten im Fernsehen und in den Nachrichten. Manchmal denken Menschen, wenn sie es mit einer so genannten Herausforderung zu tun haben: „Oh, warum kann dieses Problem nicht verschwinden? Warum habe ich dieses Problem?" Und ich glaube nicht, dass wir immer erkennen, was um uns herum im Denken vor sich geht. Wir „behandeln" nicht die Menschen, die den Patienten umgeben, keineswegs-aber wir schutzen das Denken des Patienten.
Wir „behandeln" nicht die Menschen, die den Patienten umgeben, keineswegs–aber wir schützen das Denken des Patienten.
Wenn wir nicht genau wissen, was dieses Denken ist, wie können wir uns dagegen schützen?
Der Patient weiß vielleicht nichts darüber. Es ist in der Tat nicht immer hilfreich, wenn der Praktiker sagt: „Ihre Familie könnte gegen Sie arbeiten." In manchen Fällen mag es klärend sein, in anderen Fällen würde es nur Ängste erzeugen–und es geht in unserer christlich-wissenschaftlichen Arbeit genau darum, Ängste als Nichts zu erkennen. Der Praktiker kann oft die Gedanken fühlen, die um den Patienten herum bewegt werden. Ganz egal, ob wir darüber sprechen oder nicht, es ist einfach eine Gelegenheit für uns, in unserer Behandlung zu bestätigen, dass der Mensch völlig von dem göttlichen Gesetz der Liebe regiert wird, und das schützt uns–und auch den Patienten.
In der Bibelgeschichte, in der Jesus die Tochter des Jairus heilte, steckt so eine erstaunliche Führung für uns heute. Als Jesus sagte: „Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft", „verlachten sie ihn." Dann „trieb er sie alle hinaus" (Markus 5)-er entledigte sich ihrer körperlich, aber das war nur der kleinste Teil davon. Entscheidend für die Heilung war die Reinigung der Atmosphäre des Denkens. Darum geht es immer bei unserer Arbeit.
In Wissenschaft und Gesundheit steht: „Du wirst die vollkommene Wissenschaft des Heilens erreichen, wenn du in der Lage bist, das menschliche Gemüt so zu lesen und den Irrtum zu erkennen, den du zerstören willst." (S. 85) Ich habe festgestellt, dass die Randüberschrift zu diesem Abschnitt „Wert der Eingebung" ist. Darüber sprechen Sie also–geistige Eingebung?
Ja, genau. Wenn wir Praktiker werden, gibt es viel zu lernen, und ich glaube nicht, dass ich gleich zu Beginn die Kraft dessen zu schätzen wusste, was Mary Baker Eddy meinte, als sie zu uns sagte, je geistiger gesinnt wir werden, desto besser nehmen wir die Gedanken des Patienten wahr. Es hat nichts mit Psychologie oder etwas in dieser Richtung zu tun. Eine andere Aussage in Wissenschaft und Gesundheit lautet: „Die größere oder geringe Fähigkeit eines Christlichen Wissenschaftlers, Gedanken Wissenschaftlich zu lesen, hängt von seiner echten Geistigkeit ab. Diese Art das Gemüt zu lesen ist kein Hellsehen, aber sie ist wichtig für den Erfolg beim Heilen und ist eines seiner besonderen Markmale." (S. 95) Als mir im Laufe der Jahre dieses Verständnis deutlicher wurde, stellte ich fest, dass jede Heilung auf andere Weise erfolgte, auch wenn es um die gleiche Bezeichnung oder den gleichen Anspruch wie bei einer anderen Heilung ging. Natürlich liegt allem immer Angst, Zweifel oder ein falsches Verständnis der Wahrheit des Seins zugrunde.
Letzten Sommer erhielt ich einen Anruf von einer Witwe hier in England, die Sagte, sie sei sehr krank. Ihre Tochter und ihre Familie waren im Urlaub in den USA und sie war allein. Sie konnte nicht essen oder trinken und nicht sprechen. Als sie mich anrief, kammir sofort der Gedanke, dass ich sie besuchen sollte. Während ich bei ihr saß und mit ihr betete, fühlte ich sehr stark, dass Angst in der Luft lag–nicht im Zimmer, nicht im materiellen Ort. Sondern dass ihre Tochter, die auch Christliche Wissenschaftlerin war und die auch betete, die tausend Meilen weit weg war, besorgt war, weil sie nicht bei ihrer Mutter war. Ich betete weiter und hielt daran fest, dass die einzige Atmosphäre die der Liebe war und dass diese Liebe allgegenwätig war und niemals durch Zeit und Raum bestimmt. Bevor ich wieder ging, hatte die Frau einige Schlucke Wasser getrunken und berichtete mir später, dass sie gut geschlafen hatte. Vorher hatte sie drei Nächte lang nicht geschlafen. Und am nächsten Tag war sie vollständig geheilt.
Sie sehen also, wir müssen auf die Atmosphäre des Denkens achten, besonders in familiären Situationen. Ich hatte Fälle mit Kindern, in denen die Eltern in ihren liebevollen Bemühungen, die Wahrheit „einzulassen", ihre Kinder mit lauter „geistigen" Dingen umgaben–mit Bilderbüchem, der Bibel, CDs usw. Und das ist manchmal einfach zu viel für das Kind. In Wahrheit gibt es nichts „einzulassen". Die Liebe ist bereits genau hier, da, wo sie immer schon gewesen ist. Einmal wurde ich dazu geführt, den Klassiker „Winniw Puh" aus dem Regal zu nehmen, bevor ich ein krankes Kind besuchen fuhr. Ein Buch, das ich meinen kindern vorgelesen hatte, als sie klein waren. Als ich ankam, schien dies genau das Richtige zu sein! Über Winnie und seine Possen zu lesen erheiterte das Kind–und nahm der Mutter die Angst. Das Kind reagierte auf diese göttliche Atmosphäre der Liebe und die Heilung trat schnell ein.
Wenn wir Praktiker werden, gibt es viel zu lernen, und ich glaube nicht, dass ich gleich zu Beginn die Kraft dessen zu schätzen wusste, was Mary Baker Eddy meinte, als sie zu uns sagte, je geistiger gesinnt wir werden, desto besser nehmen wir die Gedanken des Patienten wahr.
Gebet brach den Mesmerismus der Angst der Mutter, nicht wahr? An diesem Punkt waren wir alle schon mal–der menschlichen Tendenz, uns um eine Heilung herum zu kreisen, egal ob für uns selbst oder für andere, statt einfach nur die Allmacht der göttlichen Wahrheit zu sehen und zu erkennen.
Die menschliche Tendenz ist immer zu denken: „Wie geht es?" Furcht überdeckt immer alles–Angst, Sorge, Ärger, Schuld. Wie wunderbar ist es doch zu wissen, dass sie überhaupt keine Macht hat.
Und darf ich noch etwas anderes anmerken? Es ist nicht nur der Praktiker, der geistige Gedanken wahrnehmen oder die Wahrheit erkennen kann. Mehrmals schreibt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit: „Lieber Leser". Sie sprach zu denen, die das Buch lasen, wer immer das auch ist.
Mir hat etwas sehr gut gefallen, was erst vor Kurzem geschehen ist. Ein Geschäftsmann rief mich an, weil er eine Entscheidung über eine Anstellung treffen musste. Als ich für ihn betete, kam mir das Wort Motiv in den Sinn. Welches Motiv spielt hier eine Rolle? Als er am nächsten Tag anrief, sprach ich mit ihm darüber und er sagte: „Komisch, ich habe genau über das Gleiche nachgedacht." Er war frei für seine Geschäftsentscheidung — er wusste, dass er mit dem richtigen geistigen Motiv die richtige Entscheidung über seine Arbeit treffen würde. Es war wunderbar, dass er zu der gleichen Erkenntnis kam. Vor vielen Jahren, als ich Elementarunterricht hatte — einen zweiwöchigen Kurs im christlich-wissenschaftlichen Heilen — fragte eine Schülerin die Lehrerin, ob sie ihr helfen könnte, eine richtige Entscheidung über etwas zu treffen. Die Antwort war liebevoll, aber bestimmt: „Warum sollte mir die Antwort kommen? Die Antwortwird zu Ihnen kommen."
Die menschliche Tendenz ist immer zu denken: „Wie geht es?" Furcht überdeckt immer alles–Angst, Sorge, Ärger, Schuld. Wie wunderbar ist es doch zu wissen, dass sie überhaupt keine Macht hat.
Natürlich werden Menschen dazu geführt, einen Praktiker anzurufen, damit er sie gebetvoll unterstützt–aber Praktiker treffen keine Entscheidungen für ihre Patienten. Die Entfaltung Gottes, des Gemüts, ist die einzige Aktivität, und Entfaltung hat nie einen bestimmten „Plan" vorbereitet. Der Gedanke, dass eine Person zwischen einem Menschen und Gott steht–und dass diese Person mehr wissen könnte–nun, das würde die Idee verankern, dass zwei Gedanken gleichzeitig wirkten. Obwohl es tatsächlich nur ein Gemüt gibt.
Manchmal glauben wir wirklich, dass ein Praktiker einen „geheimen" Zugang hätte. Aber wenn wir darüber nachdenken, lautet eine dieser Anweisungen an den „lieben Leser" in Wissenschaft und Gesundheit: „Lieber Leser, du kannst dir die Wissenschaft des Heilens selbst beweisen ..." (S. 547) Also sagte Eddy uns tatsächlich doch klipp und klar, dass wir selbst dazu in der Lage sind.
Ich kann gar nicht genug darüber reden, wie wichtig für mich das „Tägliche Gebet" ist, das Eddy uns im Kirchenhandbuch gegeben hat. Es ist so inhaltsreich–unglaublich inhaltsreich! „,Dein Reich komme'; lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!" (S. 41) Je mehr ich damit gebetet habe, umso mehr habe ich in diesem Gebet gefunden. Jesus wurde dazu geführt, der Menschheit das Gebet des Herrn zu geben. Mary Baker Eddy wusste, dass das „Tägliche Gebet" ebenfalls ein großes Bedürfnis stillen würde.
Gleich vom ersten Satz an: „Dein Reich komme ..."Wir wissen durch das Gebet des Herrn und seine geistige Interpretation: „Dein Reich ist gekommen; Du bist immer gegenwärtig." (Wug, S. 16) Also sprechen wir über jetzt. Es ist schon vollbracht. Was für eine Art, ein Gebet zu beginnen! Was für eine Art, einen Tag zu beginnen!" Und dann geht das „Tägliche Gebet" weiter: „... lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden." Eine Bedeutung des Wortes lassen ist „verursachen", Verursache die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens ... das heißt für mich, dass Gott, die einzige Ursache und der einzige Schöpfer, dies geschehen lässt — diese Autorität zu „herrschen".
Ich kann gar nicht genug darüber reden, wie wichtig für mich das „Tägliche Gebet" ist, das Eddy uns im Kirchenhandbuch gegeben hat.
„... Lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden ..."Das sind drei der sieben Synonyme, die Eddy uns für Gott gegeben hat, und jedes einzelne, einschließlich der anderen vier–Gemüt, Prinzip, Seele, Geist–hat jeden Tag eine neue Bedeutung. Zum Beispiel der Satz: „Wahrheit ist ein zweischneidiges Schwert, das bewacht und führt." (Wug, S. 538) Also sie sorgt dafür, dass das Schwert mich heute führt. Und weiter zu Leben–das hat nichts mit menschlichem Leben zu tun–es ist göttliches Leben, ewiges Leben, unendliches Leben, unsterbliches Leben. Also entspringt alles, was ich heute brauche, diesem Leben. Und dann ist da Liebe–wie kann ich sie verstehen? Vielleicht ist heute der Tag, an dem ich mein Denken für die Definition von Mrs. Eddy öffne: „Liebe ist unparteiisch und universal in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben." (Wug, S. 13)
Und wenn Wahrheit, Leben und Liebe in mir „aufgerichtet werden", dann bedeutet dies, dass sie beständig sind. Also müssen wir nicht den Tag beginnen und uns fragen, ob es wohl ein „guter Tag" oder ein „schlechter Tag" werden wird. Und dem folgt: „und alle Sünde aus mir entfernen ..." Ja! Genau. Oft treffe ich auf eine Gelegenheit, Eigenwillen, Eigenliebe oder Selbstgerechtigkeit zu begegnen–das ist eine ganze Menge, nicht wahr? Oder vielleicht wird ein Aspekt meines Denkens deutlich, etwas, was geheilt werden muss. Selbstkritik oder Kritik an anderen. Und dann ganz zum Schluss: „Und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!"
Tägliches Gebet: „Dein Reich komme"; lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alles Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen! Kirchenhandbuch, S. 41
„Dein Wort" ist Gottes Wort. Dies ist die Wahrheit, die für alle Menschen gültig ist. Ich vertiefe mich gerne darin und frage mich: „Nun, wer ist diese, Menschheit'?" Je nachdem, was für ein Tag gerade ist, kann diese Liste ganz schön lang werden.
Also senden Sie klar und deutlich die Botschaft, dass das „Tägliche Gebet" nicht etwas ist, das wir routinemäßig wiederholen und es dann von unserer Liste der Dinge, die wir tun müssen, streichen. Dass dieses Gebet ein tiefes Schürfen sein kann, das uns jeden Tag Neues bietet. Vielleicht hat Mary Baker Eddy uns einen Hinweis darauf gegeben, als sie ein Ausrufezeichen ans Ende des Ganzen gesetzt hat!
Das Gebet ist so klein oder so groß, je nachdem, was wir daraus machen. Manche Leute haben zu mir gesagt: „Ich habe dieses Gebet schon jahrelang gesprochen." Nun, wie machen sie das?
Eines Tages musste ich mich fragen: Wie kann ich alle Menschen in dieses Gebet einschließen? Wer oder was taucht heute ganz besonders in meinem Denken auf? Kürzlich fiel mir ein, was wohl mit all denen ist, die in den Sonntagsschulen unserer Zweigkirchen waren und die wir nie wieder gesehen haben? Oder die, die bei dem Vortrag waren, den wir veranstaltet haben, und die nicht wieder gekommen sind? Oder dieser Mensch, der im Leseraum war und so interessiert schien, aber den wir nie mehr gesehen haben. Jeder von ihnen hatte einen Augenblick, in dem er den Saum des Gewandes der Wahrheit berührt hat, und da sind sie nun–irgendwo da draußen. Und ich dachte, was wäre, wenn ich weggegangen wäre und irgendjemand irgendwo auf der Welt würde für mich beten–kein spezielles Gebet für einen bestimmten Menschen–aber ein Gebet, um mich da zu sehen, wo ich immer gewesen bin–nicht irgendwo da draußen, sondern als göttliche |dee in dem einen Gemüt. Wie kraftvoll könnte das sein. Und mir kam der Gedanke: Ja, genau das müssen wir tun. Wir müssen nicht darauf warten, dass sie zurückkommen oder bereuen, dass sie es nicht tun oder uns die ganze christlichwissenschaftliche Bewegung Sorgen machen. „Dein Wort" ist bei jedem Menschen. Es regiert die Menschheit.
Vor kurzem sprach ich in der Kirche mit einem Teenager. Am Ende unserer kurzen Unterhaltung fragte ich ihn: „Kennst du das, Tägliche Gebet'?" Er sagte: „Ich glaube nicht." Er sagte: „Sie meinen, ich könnte das jeden Tag nutzen?" Und ich sagte: „Oh, ja." Ich hatte eine Kopie dieses Gebets, die mir vor vielen Jahren einmal jemand gegeben hatte, also nahm ich es aus seinem kleinen Rahmen und kopierte es. Als ich ihn das nächste Mal sah, gab ich es ihm und er haftete es in sein Buch Wissenschaft und Gesundheit und sagte: „Oh, ist das nicht toll? Vielen Dank."
Mrs. Watson, wollen Sie damit sagen, dass Eddy, als sie im Kirchenhandbuch schrieb: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, das, Tägliche Gebet' zu beteb", also nicht damit gesagt hat, dass andere Menschen es nicht auch beten können?
Soweit möglich würde ich dieses Gebet jedem geben, von dem ich annehme, dass er ein empfängliches Denken hat. Ich erinnere mich daran, wie ich vor vielen Jahren mein letztes Kind zu Hause bekam, stand das „Tägliche Gebet" auf dem Kamin und die Hebamme las es. Wissen Sie, man weiß manchmal einfach nicht ...
Soweit möglich würde ich dieses Gebet jedem geben, von dem ich annehme, dass er ein empfängliches Denken hat.
Lassen Sie mich raten–Sie hatten ein völlig harmonisches Geburtserlebnis.
Völlig harmonisch!
Können wir noch einmal auf die sieben Synonyme zurückgehen, die Mrs. Eddy für Gott genannt hat? Meinen Sie, es ist hilfreicher, Gott durch diese Begiffe zu verstehen? Natürlich steht überall in der Bibel etwas darüber, dass Gott über uns wacht und für uns sorgt. Er ist unser Hirte und wir sind Seine Schafe usw. Aber führt uns dies nicht manchmal dazu, Gott zu vermenschlichen, als sei „Er" jemand, der etwas für uns tut oder vielleicht etwas für uns nicht tut? Ich habe einfach das Gefühl, dass diese Synonyme ein großartiges Geschenk sind, die es uns erlauben Gott, Gemüt, oder Gott, Seele, sehr deutlich als göttliche Gegenwart zu erkennen.
Die Synonyme sind so hilfreich dabei, sich von dem menschlichen Denken zu lösen. „Naja, ich bin dies" oder „Ich bin jenes"-denn wenn wir erkennen, dass wir Gottes Widerspiegelung sind, dann gibt es keine Begrenzung des sen, was wir sind, weil es keine Begrenzung dessen gibt, was wir widerspiegeln.
Lassen Sie mich dies noch anders erklären. Als ich etwa sechzehn war, ging ich einmal eine Straße entlang zum Tennisclub und plötzlich hatte ich das ganz starke Gefühl: „Ich frage mich, was Gott wirklich, wirklich ist. Ich möchte das wirklich so gerne wissen." Ich hatte eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besucht, also bewegten mich solche Fragen. Ich erinnere mich daran, dass mir genau in dem Moment der Gedanke kam: „Nun, Gott ist unendlich und Allmacht und Allgegenwart, dann muss es sehr viel davon geben." Und ich ging weiter und folgerte: „Es gibt sehr viel göttliches Gemüt. Gehen ging ich alle Synonyme durch. Und ich dachte: „Es gibt so viel davon–es gibt kein Ende! Und das spiegele ich wider!"
Mit den Synonymen zu arbeiten ist für mich wie ein Gang zum Brunnen. Wenn wir mit einem kleinen Napf zum Wasser gehen, dann bekommen wir wenig Wasser. Aber wenn wir einen großen, riesigen Bottich mit zum Brunnen nehmen, dann bekommen wir kübelweise davon. Deswegen ist es für mich genau richtig, dass wir uns als Widerspiegelung Gottes sehen. Wir sind uns völlig darüber im Klaren, wer wir bereits sind. Wir bewegen uns weg von Gedanken wie: „Ich muss es besser versuchen", oder „Ich bin noch nicht so weit", oder „Was mache ich falsch?" Wir werden aus einer materiellen Sicht der Dinge erhoben, um alles aus einer geistigen Sicht zu sehen–aus Gemüt heraus, aus Wahrheit heraus. Es ist die sich selbst offenbarende Aktivität selbst offenbarende Aktivität Gottes. Wir werden noch nicht verschwinden, so wie Jesus, aber wir werden sehr nah an Gott als unendlich kommen.
Unser Sehnen führt uns zum „Täglichen Gebet." Wir umsassen die Wahrheit für uns selbst–und für alle anderen. Ich stelle fest, dass immer etwas geschieht, wenn ich mich wirklich mit diesem Gebet befasse.
Das gefällt mir. Die Worte „nah" und „unendlich" als eins zu sehen. Das ist in der Tat Christliche Wissenschaft in wenigen Worten in Bezug darauf, wie wir uns danach sehnen, Gott zu erleben, nicht wahr?
Und dieses Sehnen führt uns zum „Täglichen Gebet". Wir umfessen die Wahrheit für selbst-und für alle anderen. Ich stelle fest, dass immer etwas geschieht, wenn ich mich wirklich mit diesem Gebet befasse. Ich finde eine bessere Einstellung zu etwas oder in der Kriche ist ein Vortrag, der genau zur richtigen Zeit kommt, oder eine Zeugnisversammlung ist inspirierender oder ich werde zu etwas Bestimmtem in der wöchentlichen Bibellektion geführt, etwas, das ein bestimmtes Bedürfnis stillt.
Der wahre Segen dieses Gebets besteht darin, dass es uns wachsam sein lässt.
Mrs. Watson, kommen wir nochmal auf die Atmosphäre zurück, die den Patienten umgibt. Durch das, was Sie sagen, kann ich erkennen, wie kraftvoll das„ Tägliche Gebet" unsere Helipraxis unterstützt. Und wie wirksam es auch für jeden von uns sein kann, wenn wir hinausgehen in die „Atmosphäre" unseres Tages, die Bewusstsein ist.
Der wahre Segen dieses Gebets besteht darin, dass es uns wachsam sein lässt. Wir haben vorhin darüber gesprochen, dass wir intuitiv erfassen müssen, ob es sinnvoll ist oder nicht, mit einem Patienten die Gemütsverfassung des Denkens zu teilen, die der Praktiker wahrnimmt. Vor Kurzem hatte ich einen Fall, in dem dies sinnvoll zu sein schien. Vor ungefähr einem Monat hat mich eine Frau angerufen und gesagt, sie hätte starke Schmerzen. Sie konnte an diesem Tag nicht zur Arbeit gehen und war sich ziemlich sicher, dass die Symptome auf eine Blinddarmentzündung hinwiesen. Als wir ein wenig geredet hatten, kam mir der Gedanke, sie zu fragen: „Haben Sie jemandem auf lhrer Arbeit zugehört, der auch dieses Problem hatte?" Und sie sagte: „Warum? Ja. Vor einigen Wochen. Jemand erzählte mir von all den Symptomen, die sie hatte und die dazu führten, dass sie ins Krankenhaus gekommen und ihr Blinddarm entfernt worden ist." Dann fuhr sie fort am Telefon zu sagen: „Und ich erinnere mich, dass ich dachte:, Oh weh. Das könnte mir auch passieren.'"
Und ich sagte nur: „Nun, dann werden wir dieses Bild nun mal wieder fallenlassen, nicht wahr? Jetzt, in diesem Moment sind Sie Gottes Bild und Gleichnis, geistig und vollkommen. Sie können nicht hin und her wechseln." Also habe ich mit diesen Gedanken für kurze Zeit gebetet. Am nächsten Tag konnte sie den halben Tag zur Arbeit gehen. Am dritten Tag ging sie wieder ganz zurück zur Arbeit–geheilt–und am Abend dann zum Reiten.
Es war dieses Bild, diese Suggestion, die sie übernommen hatte. Aber sie war beendet. Jede Heilung ist von Gott. Und sie ist bereits geschehen.
Also ist es unsere ständige Arbeit zu erkennen, dass Gottes Arbeit vollendet ist?
Das ist unsere Arbeit. In Wissenschaft und Gesundheit ist es so ausgedrückt: „... Wahrheit [kann] nicht umgekehrt werden..., die Umkehrung des Irrtums hingegen [ist] wahr..." (S. 442) Ist das nicht wunderbar? Uns des Guten Gottes bewusst zu sein, für uns und für die Welt? Und ich will sagen, je früher, desto besser!
