Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was der Begriff „Lebendige Kirche" wirklich bedeutet? Was er für Sie, für Ihre Mitmenschen und für die Welt bedeutet?
Fast schon ein Jahr lang haben viele Christliche Wissenschaftler überall auf der Welt über diese Frage nachgedacht und interessante und unterschiedliche Antworten gefunden. Wie so viele Teilnehmer äußerten: Die Jahresversammlung 2011 der Ersten Kirche, Christi, Wissenschaftler, in Boston, USA, hat uns alle dazu veranlasst, auf frische Weise zu überdenken, was wir tun können, um unsere liebe Kirche lebendiger zu gestalten. Mary Baker Eddy erklärte im Kirchenhandbuch sinngemäß, dass es der Zweck der Kirche ist, die Worte und Werke des größten Meisters von allen, Christus Jesus, in Erinnerung zu bringen. Sie gründete die Kirche, um das geistige Heilen, wie er es während seines eigenen Wirkens gelehrt und praktiziert hat, wiedereinzuführen (siehe S. 17). Es gibt keinen besseren Weg, unsere Kirche lebendig werden zu lassen, als durch christliches Heilen, das täglich, jeden Augenblick und in jeder Situation angewandt wird. Mit einfachen Worten: Unsere Hingabe an das Heilen kann uns alle zusammenführen und eine bessere Welt prägen, eine Welt, die von Segnungen und Freude erfüllt ist.
Bostoner Treffen für „Lebendige Kirche"
Das treffen wurde an einem ungewöhnlich kühlen Freitagabend unter einem riesigen Zeltdach eröffnet, das auf dem Kirchenvorplatz aufgestellt worden war. Nach der Anmeldung und Live-Musik sprach Marceil DeLacey, CSB, Ko-Leiterin des Vortragsrates, kurz über christlich-wissenschaftliche Vorträge und dass sie unterschiedliche Formen und verschieden lang sein können, um unterschiedlichen Bedürfnissen in unterschiedlichen Gemeinwesen gerecht zu werden. Dann trugen Kevin Graunke, CSB, und Tom McElroy, CS, Beispiele von 15 Minuten dauernden Vorträgen vor und zeigten, wie erfolgreich sie sein können. Nach diesen Ansprachen berichteten Teilnehmer aus verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten und aus Deutschland darüber, wie ihre Kirchen nach aufrichtigem und hingebungsvollem Gebet „lebendig wurden". Der Abend endete etwa um 21 Uhr mit einer musikalischen Darbietung einer Rockband.
Früh am nächsten Morgen wurden die Türen der Kirche geöffnet und Bill Warrick, Leiter der Aktivitäten für „Lebendige Kirche", hieß alle Teilnehmer willkommen. Auf vergangenen Treffen hatten viele Besucher berichtet, wie nutzbringend sie den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen fanden und wie das gemeinsame Gebet für Kirche sie inspiriert und ermutigt hat. Sie sagten, dass dieser Austausch uns hilft zu erkennen, dass wir bei unseren Bemühungen nicht allein sind. Anhand der Analogie eines Baumes, der gepflanzt wird und später Früchte trägt, erinnerte uns Bill Warrick daran, dass wir es nicht zulassen können, dass unsere Wurzeln ersticken, denn das würde unser Wachstum behindern.
Da Gebet alles untermauert, was wir tun, begannen im September 2010 Praktiker der Christlichen Wissenschaft überall auf der Welt im Gebet die Aktivitäten für „Lebendige Kirche" zu unterstützen. Seit dieser Zeit wurden Treffen für „Lebendige Kirche" unter Beteiligung der Mutterkirche in München, Deutschland; Melbourne, Australien; Victoria, Kanada; und in den USA in Pasadena, Kalifornien; Chikago, Illinois; Denver, Colorado; und in Boston, Massachusetts abgehalten. Insgesamt fanden während und nach der Jahresversammlung 2011 weltweit in 80 Städten Treffen für „Lebendige Kirche" statt oder werden noch stattfinden, und zwar in Ländern so weit entfernt wie Argentinien, Brasilien, Indien, Liberia, Nigeria, Spanien und überall in den USA. Alle waren sich einig, wie wunderbar es ist, dass so viele Mitglieder in so verschiedenen Orten sich mit „Lebendiger Kirche" befassen. Wie wir gehört haben, geht es bei „Lebendige Kirche" um Erneuerung, anstatt um dramatische Veränderungen. Ständige Erneuerung stärkt nicht nur die einzelnen Mitglieder, sondern auch die Atmosphäre der ganzen Gemeinde. Mary Baker Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Bibel lehrt die Umwandlung des Körpers in der Erneuerung durch Geist" (S. 241). Und „die Erneuerung durch Geist" kommt von den tiefen Wurzeln, die den Baum auf lange Jahre hinaus Früchte tragen lassen. Wenn wir ständig wachen, Fortschritt machen und uns weigern, Stagnation zu akzeptieren, nähren wir den Boden und halten unsere Augen offen, um eine echte „Lebendige Kirche" sicherzustellen.
Drei Hauptthemen
Im Laufe des Tages befassten sich die Sprecher und Teilnehmer mit den Themen „Kirche und geistiges Wachstum", „zum Ausdruck gebrachte Kirche" und „Kirche im Gemeinwesen". Einer der Höhepunkte war ein Gespräch mit dem Vorstand der Christlichen Wissenschaft darüber, wie der Geist der Kirche ein jedes Mitglied aktiviert, heilt und belebt. Die Leser der Mutterkirche, Sandy Sandberg, CSB, und Marian English, CSB, tauschten hilfreiche Ideen aus, wie sie für die Gottesdienste beten und wie wichtig und heilend es ist, mit Inspiration zu lesen. Judy Wolff, CSB, Treuhänderin der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, sprach über aufschlussreiche und zum Nachdenken anregende metaphysische Ideen, wie wir das Wachstum unserer Kirche und der christlich wissenschaftlichen Bewegung weltweit verteidigen und beanspruchen können. Eine der inspirierenden Ansprachen befasste sich mit der Sonntagsschule, eine andere mit dem Thema „Grenzenlose Basis für Wachstum" mit Lesley Pitts und Mike Davis von der Mary Baker Eddy Bibliothek und eine weitere mit dem Thema „Vorträge, die Verbindung herstellen". Das Treffen endete mit einem hervorragenden Workshop über Kirchensolos, der von Julia Wade und Peter Link geleitet wurde. Sie können sich dieses Konzert anhören und die Videos von dem Treffen sowie andere anschauen (nur in Englisch) auf http://christianscience.com/church-alive/events/boston-summit/.
Etwa 1000 oder mehr Leute nahmen an dem Bostoner Treffen für „Lebendige Kirche" teil. Es war ein Segen für alle und besonders für diejenigen, die so viel zu seiner Verwirklichung beigetragen haben.
Jahresversammlung 2011
Marta Greenwood, Vortragende, Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft, eröffnete die Jahresversammlung 2011 als neue Präsidentin der Mutterkirche. Sie las Stellen aus der Bibel, aus Wissenschaft und Gesundheit und aus dem Handbuch der Mutterkirche, die die Verheißung Jesu, dass er einen Tröster senden wird, und die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft betonten. Sie hob die geistige Definition von Kirche aus Wissenschaft und Gesundheit hervor, die u.a. lautet: „Die Kirche ist diejenige Institution, die ihre Nützlichkeit beweist und zeigt, dass sie das Menschengeschlecht erhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Ansichten zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft aufrüttelt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt" (S. 583). Sie erinnerte uns daran, dass unsere Kirche auf dem Felsen, Christus, gegründet ist. Als Mitglieder können wir alle die göttliche Wahrheit erkennen und demonstrieren, wir können heilen und wir spiegeln die universelle und triumphierende Kirche wider (siehe Kirchenhandbuch, S. 19).
Nach Marta Greenwoods Lesungen vereinigte sich die Gemeinde im stillen Gebet, sprach gemeinsam das Gebet des Herrn und sang Lied Nr. 176. Danach gesellten sich die anderen Kirchenbeamten zu Marta Greenwood: der Vorstand der Christlichen Wissenschaft–Michael Pabst, Vorsitzender, Nathan Talbot, Schriftführer, Tom Black, Margaret Rogers und Mary Trammell; der Erste Leser und die Zweite Leserin der Mutterkirche, Sandy Sandberg and Marian English, und der Schatzmeister, Ned Odegaard.
Marta Greenwood dankte Fujiko Signs, der ausscheidenden Präsidentin der Mutterkirche, von ganzem Herzen für die Gnade, Stärke und Unterstützung der Gebiete, die im letzten Jahr von Unwetter-Katastrophen heimgesucht worden sind, wie Neuseeland, Indonesien und ihr Heimatland Japan.
Fujiko Signs berichtete, dass sie Zeugin war, wie Kirche im vergangenen Jahr wirklich „lebendig" wurde. Sie bemerkte, dass viele Kirchen eine Wiedergeburt erleben und erwacht sind zu einer erneuerten Vorstellung, was Kirche wirklich bedeutet. Sie sah das bei ihren Besuchen in Neuseeland, Indien, Indonesien, den Philippinen, in den Vereinigten Staaten und in ihrer eigenen Zweigkirche in Tokio. Im Namen der japanischen Bevölkerung und besonders der Mitglieder ihrer Zweigkirche in Tokio übermittelte sie tiefe Dankbarkeit für all die Gebete, die Unterstützung durch E-Mails und Zeichnungen mit wunderschönen Botschaften von Sonntagsschülern–sowie für viele großzügige und praktische Spenden. Sie sagte, dass diese Spenden Hunderten von Japanern geholfen haben–besonders Kindern und alten Leuten–und ihnen auch im kommenden Jahr helfen werden.
Michael Pabst dankte Fujiko Signs, Marta Greenwood, den Anwesenden und denen, die im Internet dabei waren. Er erklärte, dass das Thema „Lebendige Kirche" im Mittelpunkt des größten Teils der letzten zehn Monate gestanden hat und dass es solch eine Dynamik angenommen hat, dass der Vorstand nicht daran interessiert ist, es aufzuhalten! Da die Mitglieder weltweit so freimütig mit dem Vorstand über ihre Herausforderungen sprachen und über die Hilfe, die sie zur Überwindung dieser Herausforderungen benötigen, hatte der Vorstand diese Gesten der Ehrlichkeit und Demut anerkennen wollen und beschlossen, der diesjährigen Jahresversammlung ein anderes Format zu geben.
Drei Gesprächspunkte
Die neun Beamten der Mutterkirche haben aufrichtig und tief über diese Versammlung gebetet und das Resultat war, dass sie sich für ein zwangloses, offenes und spontanes Gespräch entschieden, das tief aus dem Herzen kommt und auf ihre Erfahrungen als Praktiker und Lehrer der Christlichen Wissenschaft zurückgreift.
Dieses Jahr nahmen 1300 Besucher an der Jahresversammlung der Mutterkirche in Boston teil und die Live-Übertragung wurde an 6500 Computern mitverfolgt. Die neun Länder mit den meisten Online-Besuchern der Live-Übertragung im Internet waren die USA, England, Kanada, Deutschland, Brasilien, die Schweiz, Frankreich, Südafrika und Argentinien.
Die Direktoren hatten beschlossen, sich in der Versammlung auf drei Gesprächspunkte zu konzentrieren: das geistige Fundament von Kirche; Herausforderungen, denen sich Mitglieder gegenübersehen; und Lösungen, die jeder von uns als Mitglied entdecken kann.
Nathan Talbot erwähnte als Schriftführer, dass das geistige Fundament von Kirche durch die Tausende von Personen bezeugt wurde, die in diesem vergangenen Jahr Blogs und Gespräche ins Internet stellten und die „Lebendige Kirche" durch die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften erforschten. Die Beamten haben den Mitgliedern zugehört und mit ihnen gemeinsam über Kirchenfragen gebetet.
Marian English führte an, dass Wissenschaft und Gesundheit erklärt, wie Jesus seine Kirche gegründet und sie auf dem geistigen Fundament des christlichen Heilens aufrechterhalten hat–und jeder von uns ist in dieses geistige Fundament für Kirche mit einbegriffen. Sie sagte, dass sie als Leserin ständig von Heilungen in den Gottesdiensten hört. So sei zum Beispiel am Tag vor der Jahresversammlung jemand zu ihr gekommen und habe ihr gesagt: „Wissen Sie, ich fühlte mich krank in der Nacht und habe gebetet. Und dann ging es mir besser und ich beschloss, zur Kirche zu gehen. Und während des Gottesdienstes wurde ich vollständig geheilt."
Tom Black erwähnte, dass großes Interesse besteht, die Kirche zu verändern, doch je mehr sich die Leute mit diesem Interesse an Veränderungen auseinandersetzen, erkennen sie, dass mehr dazu gehört, als einfach nur „oberflächlich herumzufummeln". Sie sehen, dass sie etwas in ihrem eigenen Bewusstsein ändern müssen, in ihrem eigenen Denken, und dass sie sich der Forderung stellen müssen, ihre eigenen Gedanken dem Christus zu unterstellen.
Das Vorstandsmitglied Mary Trammell berichtete, dass eine Frau aus Maryland geschrieben hatte, dass sie sehr dem Drogen-und Alkohol-Missbrauch verfallen sei, aber den tiefen Wunsch habe, sich an der Arbeit in einer Zweigkirche zu beteiligen. Um in der Zweigkirche mitarbeiten zu können, musste sie sich mit all diesen Gewohnheiten, die sie angenommen hatte, auseinandersetzen. Und heute sagt die Frau: „Als Ergebnis des tiefen Verlangens vor vielen Jahren, der Kirche zu dienen, wurde ich Praktikerin der Christlichen Wissenschaft und Komitee für Veröffentlichungen."
Eine andere machtvolle Bemerkung machte Ned Odegaard: „Wenn wir Gott um Hilfe bitten, unser Denken zu verändern, erhört er unser Gebet manchmal auf eine Weise, die wir nicht erwartet haben."
Nach diesen Ausführungen sahen die Besucher kurze Videoclips von Teilnehmern früherer Treffen für „Lebendige Kirche". Im Wesentlichen waren diese Teilnehmer zu der Erkenntnis gekommen, dass es, wenn wir etwas auf frische Weise tun, zu Revitalisierung führt, und dass wir das Gemeinwesen und die Welt auf heilende Weise mit einschließen müssen. Eine Teilnehmerin aus München sagte: „Wir sind uns bewusst, dass das äußere Bild von Kirche sich stark verändert hat. Und es wird sich weiter verändern. Ich glaube, wir als Christliche Wissenschaftler werden an der Idee von Kirche festhalten, und diese Idee wird sich nie verändern." Und eine Teilnehmerin aus Melbourne, Australien, erkannte, dass eine Kirche „flüssig sein soll und so muss sie dort sein, wo die Menschen sind...es muss nicht unbedingt ein Gebäude sein." Kirche muss Gott in Aktion ausdrücken.
Michael Pabst fasste zusammen, dass Heilung das Fundament unserer Kirche ist. Er gab die folgende Bemerkung von jemandem aus einem Diskussionsforum wieder: „Wenn wir so wie Mary Baker Eddy und Jesus heilten, brauchten wir uns keine Sorgen über das Format unserer Gottesdienste zu machen. Die Leute würden in jedem Fall kommen." Und Margaret Rogers fügte hinzu, dass jemand anders gepostet hat: „Wenn wir nicht heilen wie Mary Baker Eddy und Jesus, ist es auch ganz egal, was wir mit unserer Gottesdienstordnung tun."
Das Gespräch wurde in einer sehr innigen, aufrichtigen und informellen Weise fortgeführt und berührte Themen, die für den Fortschritt und die Ausbreitung der Christlichen Wissenschaft äußerst wichtig sind. Es wurde über das hingebungsvolle Studium der christlich-wissenschaftlichen Bibellektion und die ständige Demonstration der darin enthaltenen Wahrheiten gesprochen. Jedes Mitglied kann sich darauf konzentrieren, ein besserer Heiler zu werden, so zu lieben wie Jesus liebte. Marta Greenwood erwähnte, dass wir im Sinne des griechischen Wortes agape lieben können, das bedingungslose Liebe bedeutet, eine Liebe, die einfach ausströmt und jederzeit gibt. Das war die Liebe, die Jesus und Mary Baker Eddy ausdrückten. Die Kirche der Christlichen Wissenschaft ist auf der göttlichen Liebe aufgebaut. Als Mitglieder dieser Kirche können wir den Geist der Liebe zum Ausdruck bringen, indem wir füreinander sorgen und einander respektieren.
Selbst wenn wir vor der Herausforderung von Rückgang stehen–schwindende Mitgliederzahlen, weniger Kirchen und Mangel an Versorgung–,und dennoch ein großes Gebäude haben, sollten wir uns nicht davon beeindrucken lassen. Wirklich entscheidend ist das geistige Wachstum, das unter den Mitgliedern vor sich geht. Jesus sagte: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18), erwähnte Sandy Sandberg. Es kann hilfreich und inspirierend sein, daran zu denken, dass all diejenigen, die vor uns kamen, und die Hunderttausende von Heilungen, die bereits stattgefunden haben, den christlich-wissenschaftlichen Kirchen eine feste Grundlage gegeben haben. Der Geist der Kontinuität trägt uns alle vorwärts.
Ein weiterer Punkt, der in diesem freimütigen Gespräch aufgeworfen wurde, bezog sich auf Bewerbungen um Mitgliedschaft. Nathan Talbot erwähnte, dass unsere Maßstäbe und Voraussetzungen von der folgenden Aussage Mary Baker Eddys in Wissenschaft und Gesundheit ausgehen sollten: „Die Zeit für Denker ist gekommen" (S. vii). Anstatt einfach Fragen danach zu stellen, ob der Bewerber Alkohol trinkt oder raucht, können wir den Charakter der Gedanken der Person wahrnehmen und auf ihre Aufrichtigkeit im Herzen schauen. Eine stärkere Mitgliedschaft entspringt daraus, wenn die Mitglieder dazu angeregt werden, wahrnehmungsfähiger zu sein, die Kirche zu lieben und die Segnungen zu schätzen, die moralische Ideale mit sich bringen.
Ein Rückgang in der Mitgliederzahl mag sich vielleicht jedes Jahr in geringeren Einnahmen bemerkbar machen, doch was wir in finanzieller Hinsicht lernen müssen, ist, Herrschaft über die Finanzlage auszuüben, und das kann auch auf Gebäude angewandt werden. Geld sollte ein Diener sein, nicht ein Meister, sagte Ned Odegaard.
MARK THAYER
Mary Baker Eddy schrieb, dass die Wohlfahrt (prosperity) der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade von der Bibellektion abhängt (siehe Kirchenhandbuch, S. 31). Marian English erwähnte, dass das Wort prosperity (Reichtum, Wohlstand) „finanzielle Sicherheit, finanzielles Wachstum" bedeutet, doch dass das englische Wort prosper bedeutet, „Erfolg zu haben, zu wachsen, zu vermehren". Ganz gewiss können wir in der Überzeugung und Demonstration des christlich-wissenschaftlichen Heilens wachsen.
In der Juni-Ausgabe des Christian Science Journals hatte der Verwaltungsrat einen Artikel in der Spalte „News@CSPS" veröffentlicht, in dem angeführt wurde, dass der Abonnementspreis für das Journal, den Sentinel und die Herolde bei Weitem nicht die Herstellungskosten für diese Zeitschriften decken. Gleich, nachdem die Abonnenten den Juni-Journal in Händen hatten, sandten einige Mitglieder E-Mails und boten an, Spenden einzusenden. Die Zeitschriften zu schätzen kann ebenfalls als wahrer Wohlstand betrachtet werden, führte Mary Trammell an.
Die Kirche verdankt ihren Wohlstand den Geldern der Mitglieder, die die vielen Jahre hindurch Spenden eingesandt haben, sowie der Gewissenhaftigkeit, Treue und Weitsicht unseres Schatzmeisters Ned Odegaard, wie Michael Pabst uns daran erinnert, als er berichtete, dass die verfügbaren Mittel 514 Millionen Dollar betragen. Die Kirche hat keine Schulden. Und die Ausgaben für das letzte Jahr beliefen sich auf 93 Millionen Dollar. Ein Teil der Mittel sind nicht festgelegt und können für alle Zwecke benutzt werden. Doch zwei Drittel aller Gelder unterliegen verschiedenen Einschränkungen, die von denen, die sie gespendet haben, festgelegt wurden. Der Vorstand wurde durch seine Gebete dazu geführt, möglichst Gelder in größerer Höhe bereit zu halten, bis wir den Trend des Rückgangs von Mitgliederzahlen umkehren können.
Margaret Rogers gab bekannt, dass Ned Odegaard das Amt des Schatzmeisters niedergelegt hat, da er sich vollberuflich der Praxis des christlichwissenschaftlichen Heilens widmen möchte. Der neue Schatzmeister ist Lyon Osborne, der bis vor Kurzem Leiter der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft war.
Einheit und Liebe spielen eine wichtige Rolle beim Wachstum der Kirche–Liebe unter den Mitgliedern, die bis ins Gemeinwesen hinausreicht. Ein gutes Beispiel der heilenden Macht von Einheit und Liebe kam aus der Republik Kongo. Während des Bürgerkriegs im Kongo herrschte schreckliche Brutalität und eine Frau und ihre Familie versteckten sich wegen der großen Gefahr in ihrem Haus. Sie blieben drei Tage im Haus mit nur dem Wasser und den Nahrungsmitteln, die sie hatten. Aber Soldaten fanden sie und trieben sie aus ihrem Haus. Sie standen 300 Männern gegenüber, die Gewehre auf sie gerichtet hielten. Doch alles, was diese Frau damals tat, war, Liebe auszuströmen. Sie hielt für sich daran fest, dass es nur einen Gott gab, einen Vater, der sie alle leitete. Und obwohl diese Männer ihre Familie beschuldigten, sie seien Feinde, sah sie alle als Widerspiegelung des einen Vaters. Die Soldaten brachten sie zur Polizeistation und nachdem sie verhört worden waren, trug der Vorsteher den Soldaten auf, sie und ihre Familie nach Hause zu bringen. Von dem Tag an kamen die Soldaten sogar täglich vorbei, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war. Die heilende Macht von Einheit und Liebe kann heute so viel für die Welt tun.
Tom Black sprach darüber, wie notwendig es ist, dass alle Mitglieder die Herausforderungen metaphysisch angehen, vor denen Leseräume stehen in Bezug auf Verkäufe und Personal, sowie die sinkende Zahl von Sonntagsschülern. Berichte aus aller Welt zeigen, dass Christliche Wissenschaftler sich der Annahmen und falschen Vorstellungen im Denken der Öffentlichkeit bewusst sind, die sie durch die Macht des Christus überwinden müssen.
Mary Trammell betonte, dass Mary Baker Eddy für die Zeitschriften Fortschritt, Entfaltung und Lösungen erwartete, als sie festlegte, dass sie „auf der Höhe der Zeit" gehalten werden sollen, indem sie den Bedürfnissen eines jeden Zeitalters gerecht werden. Dieser Richtlinie folgend entwickelt die Verlagsgesellschaft Online-Abonnements für den Journal, den Sentinel und die Herolde, die 2012 im ersten Quartal anlaufen werden.
Ein Hauptelement, um zu Lösungen zu kommen, ist die Überwindung von Furcht jeder Art, sagte Nathan Talbot. Furcht spielt keine Rolle in unserem geistigen Wachstum, und als Kirchenmitglieder brauchen wir kein falsches, persönliches Verantwortungsgefühl zu haben. Wir müssen furchtlos sein und wissen, dass die göttliche Liebe die Furcht austreibt und uns alle führt.
MARK THAYER
Mary Trammell gab bekannt, dass Bill Dawley, unser treuer Redakteur der letzten achteinhalb Jahre, zurückgetreten ist, um sich vollberuflich der Praxis der Christlichen Wissenschaft zu widmen, und sie hieß Dorothy Estes, CSB, aus Sacramento, Kalifornien, willkommen, die die Zügel des Redakteurs übernahm, um uns vorwärtszuführen.
Russ Gerber, Komitee für Veröffentlichungen, gab verschiedene inspirierende Beispiele, wie durch seine Gespräche mit Medien Furcht und falsche Vorstellungen überwunden wurden. Er führte an, dass Komitees weltweit begonnen haben, offen und erfolgreich mit Journalisten, Abgeordneten und Gesundheitsbehörden zu sprechen.
Warum ergeben sich diese Gelegenheiten? fragte Michael Pabst. Sie bieten sich durch unsere individuelle Hingabe an die Christliche Wissenschaft und unsere Bemühungen, bessere Christen zu sein. Einheit, Verbundenheit und eine vorurteilsfreie Haltung werden uns vorwärtstragen und uns helfen, die wahre, liebevolle „Lebendige Kirche" in größerem Maße auszudrücken. Und Einheit ist nicht Einförmigkeit. Wir alle können Einheit und Vielfalt demonstrieren und erkennen, was wir gemein haben, anstatt zu sehen, was uns trennen könnte.
In diesem Geist der Einheit und brüderlichen Liebe schlossen alle Teilnehmer die Versammlung mit dem gemeinsamen Singen von Mary Baker Eddys Gedicht Der Mutter Abendgebet. Die Kirchenbeamten verließen dann still das Podium.
